Langsam öffne ich meine Augen und seh mich im Zimmer um. Ich steig aus meinem Bett, schiebe die dunkelroten Vorhänge auseinander und gebe der Sonne die Möglichkeit mein Zimmer zu erhellen. Vor meinem Zimmer liegt eine kleine Veranda, von der ich oft aus meinem Zimmer steigen musste, wenn ich mich damals aus den Staub machte.Als ich ins Bad will, steigt mir im Flur der Duft von etwas süßem in die Nase. Mein Magen fängt an zu knurren und ich merke erst jetzt dass ich seit gestern Mittag nicht gegessen hab.
Meine Hand fällt von der Türklinke des Badezimmers und ich folge dem Duft.In der Küche angelangt sehe ich Blake, der mit dem Rücken zu mir, vor dem Herd steht und etwas in einer Pfanne wendet. Er hat nur ein weißes Tanktop an, welches ein Teil eines Tattoos an einer seiner kräftigen Schultern entblößt. Es ist ein sechszeiliger Text. Ich nähere mich leise um ein paar Wörter zu erkennen. Doch mein Versuch, mich an ihm an zu schleichen ist fehlgeschlagen, da ich einen Barhocker übersehen hab. Fast wie in Zeitlupe sehe ich wie der Hocker auf den Boden kracht.
Erschrocken dreht Blake sich um und greift an sein Herz als er mich erblickt
-Soll ich einen verdammten Herzinfarkt kriegen??
Unschuldig schau ich ihn an und kann mir nicht, wegen der lustigen Szene, einen Lachanfall verkneifen.
Nach kurzem steigt auch Blake in mein Lachen ein und vergisst dabei das, was auch immer gerade hinter ihm brät.
- Ehmm.. dein Essen brennt an unterbreche ich unser Lachen und seine Augen weiten sich enorm während sein Lächeln langsam verschwindet.
Fluchend dreht er sich um und versucht das zu retten was nicht mehr zu retten ist.
Genervt lässt er etwas Verkohltes in den Mülleimer fallen.
-Naja dann müssen wir uns mit einem Teil weniger vergnügen meint er wieder gelassener und deutet mit den Händen auf den Esstisch.Der Tisch ist voll mit geschnittenem Obst und einem haufen Pancakes. Zwei Teller und jeweils ein Glas Orangensaft befinden sich gegenüber.
Blake steht neben mir und hält mir seine Hand hin
Fragend blick ich ihn an und er verdeutlicht mir mit einer Handgeste, dass ich nach seiner Hand greifen soll.
Ich spiele das Spiel mit und tu ihm den Gefallen.
-Darf ich die Dame zu ihren Platz begleiten? fragt er charmant in der Stimme eines Kellners
-Aber unbedingt gebe ich ihm freundlich zurück- Jetzt sag schon, wieso der ganze Aufwand? Frage ich ihn während ich ein Stück von meinem Pancake runter schneide.
- Ich will dich um etwas bitten. Würdest du, nach dem wir nach Leon sehen, mich zum Haus meiner Eltern begleiten? er hebt eine Augenbraue an und sieht mich ungeduldig an.
Seine Eltern kennenlernen? Was denkt er denn? Dass er mich so dazu bringt mich in ihn zu verlieben?
-Oh Gott ich seh schon deinen Blick. Es ist nicht so wie du denkst! Mein Vater hat von Leon gehört und meine Mum wollte dass du zu uns kommst um nicht allein zu sein.Ich erinnere mich noch an seine Mutter von früher. Sie war öfters zu Besuch bei uns Zuhause als Mama noch da war.
Sie war wunderschön, hatte lange, glatte dunkelblonde Haare und immer ein fröhliches Gesicht.
-Und? Blake reißt mich aus meinen Erinnerungen. Kurz überlege ich Nein zu sagen doch etwas hindert mich dran.
-Weißt du, du hättest mich auch einfach fragen können ohne das alles hier sein Blick folgt meinen Händen die auf das Frühstück zeigen abeeer..die Art von Bitte kann ich nicht ablehnen ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
- Ist das ein Ja?
Ich nicke ihm zu. Grinsend wendet er sich wieder seinem Essen zu.- Können wir ein Motorrad von hier nehmen? Blake zeigt wie kleiner Junge, auf die Maschinen der Gang Jeder hat sein eigenes. Ja sogar ich.
Mattschwarze Kawasaki Ninjas auf denen seitlich La Familia gezeichnet ist. Jeder hat ein kleines Detail welches uns ermöglicht die Maschinen zu unterscheiden.
An meinem hängt ein Rosenkreuz am linken Griff.
- Wenn du willst. Kaum habe ich zugesagt muss ich schon daran denken wie nah ich ihm sein werde. Ich krieg wieder dieses komische Gefühl welches sich in meinem Bauch breitlegt.Nach einigen Minuten Diskussion gebe ich auf und lasse ihn fahren.
Grinsend schwinkt Blake sich auf den Sitz und ich kletter geschickt hinter ihm.
- Halt dich fest schreit er mir zu als er die Maschine anspringen lässtm
Zögernd lege ich meine Hände leicht auf seine Hüften.
- Halt dich richtig fest!
Schließlich entscheide ich mich doch dazu und schlinge meine Arme um seinen Oberkörper.
Einmal zwinkert er mir durch den Seitenspiegel zu, schiebt den Sichtschutz seines Helmes runter und fährt so schnell los, dass ich dankbar bin ihn doch umschlungen zu haben.Versteht mich nicht falsch, ich liebe die Geschwindigkeit. Doch genießen kann ich sie nur, wenn ich am Steuer sitze. Obwohl, wenn ich's mir recht überlege.. so schlecht fühlt sich das grade nicht an.
Sein Körper strahlt so eine Wärme aus, dass mir überall wo sich unsere Körper begegnen, warm wird. Doch ist das keine unangenehme Wärme.
Es ist die Art von Wärme die etwas vom Eisblock, der sich all die Jahre in mir gebildet hat, schmelzen lässt.- Wieso hältst du? frage ich und nehme meinen Helm ab.
-Wir können gerne weiterfahren Süße aber hier ist das Krankenhaus. lachend nimmt er seinen Helm vom Kopf.
War ich so tief versunken in meinen Gedanken?
Erst jetzt realisiere ich, dass wir wegen Leon hier sind.Eilig gehe ich zur Station auf der sich, laut Rezeption, Leon befindet. Blake ist mir dicht auf den Fersen und wir stoßen auf John und Matt.
-Wart ihr schon bei ihm? Frage ich angestrengt und versuche wieder normal zu atmen da ich vom schnellem Gehen außer Puste bin.
-Ja, grade eben. Er wartet schon auf dich. Geh rein. kurz umarmt John mich und bringt mich zur richtigen Tür.
Ich atme kurz ein bevor ich das Zimmer betrete.-Monique! Leon versucht sich aufzusetzen doch eine junge Krankenschwester die sich neben ihm befindet starrt ihn mahnend an.
- Kommen Sie schon Clara, das ist meine Schwester. Ich muss sie doch umarmen dürfen.
Flirtet er mit ihr? Langsam bewege ich mich auf ihn zu und Clara, die Krankenschwester, kommt mir entgegen.
- Dein Bruder ist ein echter Sturkopf lächelt sie mir zu.
Ich sehe wie sein Blick ihr folgt bis sie aus dem Zimmer verschwunden ist.
Es kommt mir komisch vor, denn er flirtet normalerweise mit keiner Frau wenn ich anwesend bin.
Nachdem ich ihn umarmt habe, quetsche ich ihn aus.- Und wann kommst du raus?
- 2 - 3 Tage meinte der Doc. Aber von mir aus kann ich länger bleiben schmunzelt er und spielt damit auf Clara an.
Mahnend schlag ich ihm ans Bein
-Sag doch sowas nicht. Gefällt dir die Kleine etwa so sehr?
-Ich muss sagen...sie macht meinen Aufenthalt hier, durch ihre Anwesenheit, ein Stück leichter. Er sieht nachdenklich ins Leere, beschließt sich dann aber dazu mich über gestern zu fragen.- Ich hab gehört, dass Blake dich gestern nicht aus den Augen gelassen hat. Ich höre einen leichten frechen Unterton in seinem Satz
-Tja, er hat deinen Befehl sehr ernst genommen. Gebe ich ihm trocken zurück und versuche die Röte in meinem Gesicht zu überspielen.
- Ach nein! Ich glaub's nicht. Du magst ihn! Jubelt Leon rum
- Nein! Naja vielleicht. Aber nur ein bisschen. Komm schon halt die Klappe! gespielt beleidigt lass ich mich im Stuhl sinken doch das erntet mir nur Leons Lachen, welches aber dank seiner Verletzung nicht lange anhält.- Pass auf dich auf Schwesterherz. Und sag Blake ich will mit ihm sprechen.
Ich verabschiede mich von ihm und trette ins Wartezimmer. Blake unterhält sich mit Jamie als ich dazwischen trete.
- Leon will mit dir sprechen. Ich warte draußen auf dich.
Während Blake zu Leon geht verabschiede ich mich von John und Matt und warte auf der Maschine.- Was hat er gesagt? frage ich Blake als er auf mich zukommt
-Er hat uns viel Spaß beim Essen gewünscht er schiebt mich nach hinten und setzt sich auf die Maschine.
- Jetzt erzähl schon. sage ich und box ihm in die Seite. Er lacht und reibt sich an der Stelle wo sich grad noch meine Faust befand.
- Schon gut, schon gut! Er meinte ich soll dich beschützen
Ich rolle mit den Augen, freue mich aber beinahe sogar über diesen Befehl
-Wie lange?
-Bis es nicht mehr sein muss antwortet er fröhlich
-Wenn es nach Leon geht dann ist das bis
-Bis in den Tod vollendet Blake meinen Satz
-Bis in den Tod flüster ich und lege meine Arme um ihn als er losfährt.
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Bis in den Tod
Aléatoire"Ich werde immer bei dir sein", sagte er mit schmerzverzerrter Stimme. "Immer?". Tränen liefen meinem Gesicht entlang. "Bis in den Tod." ~~~~~ Die Vergangenheit bestimmt deine Gegenwart. Änderst du die Gegenwart, ändert sich auch deine Zukunft. Mon...