Prolog

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Das Training ist vorbei, ich stand vor dem Spiegel in der Umkleide. Nachdem ich mich umgezogen hatte, verstaute ich meine Trainingssachen wieder in meinem Schließfach und zog zum Schluss meine Vans wieder an.

Dann schnappte ich meine Handtasche, verließ die Tanzschule und machte mich mit Kopfhörern im Ohr auf dem Weg zur Bushaltestelle.

Ich bin Madison Rose, bin 16 Jahre alt und meine größte Leidenschaft ist das Ballett. Ich finde mich selbst nicht so hübsch, habe aber dafür einen perfekten Körper, den ich eben jahrelangem Sport verdanke. Meine langen blonden Haare fallen mir eigentlich locker und lockig über die Schultern, ich glätte sie aber so ziemlich jeden Morgen. Meine Augen sind hellgrün und meine Lippen haben einen zarten rötlichen Ton.

Ich bin eine ziemlich gute Schülerin, auch ohne das ich viel dafür lernen muss. In die Schule geh ich zwar gern, aber nur wegen meinen Freundinnen.

Also naja und jetzt etwas das mir ein wenig peinlich ist.. Ich bin Jungfrau und absolut ungeküsst. Ich hatte nie Zeit für eine Beziehung oder jegliches anderes in dieser Art. Es ist nicht so, dass mich niemals ein Junge gewollt hatte, aber ich wollte eben niemanden von denen.

'Maddie, komm schnell, das Essen ist fertig.' rief meine Mutter.
'Bin gleich da, bringe nur noch schnell meine Tasche in mein Zimmer.' und damit rannte ich in mein Zimmer, schmiss meine Tasche auf mein King-Size Bett und ging dann schnell wieder in Richtung Esszimmer.

'Okay Mam, bevor du fragst, ja das Training war toll. Ich kann..' ich wurde unterbrochen von dem fremden Blick am Essenstisch. Die Person war ein Mann, warscheinlich 30 Jahre alt mit den unglaublichsten blauen Augen, die ich jemals gesehen hatte. Er war breit, vermutlich sehr groß aber ich konnte es nicht wirklich erkennen, da er eben saß.
'Sei nicht so unhöflich und starr vor dich hin, Maddie, stell dich doch bitte offiziell vor. Das ist ein Freund deines Vaters, apropos dein Vater kommt in einer halben Stunde.' lächelte sie und ich hüstelte peinlich berührt vor mich hin.

'Dann fang eben ich an.' lächelte der Mann und stand auf um mir besser seine Hand zu reichen. 'Ich bin Luke Hemmings, ein Kollege deines Vaters und falls es dich noch interessiert, ich bin 31 Jahre alt.'
'Hi.' fand ich dann endlich meine Worte und schüttelte seine Hand. 'Ich bin Madison und bin 16 Jahre, falls es Sie interessiert.' grinste ich und er lachte etwas über meine Worte. Dann ging er zu dem Stuhl der vor mir stand und rückte ihn so hin, dass ich mich leicht drauf setzen konnte. Ein Gentleman also.
Danach setzte er sich selbst wieder hin und meine Mama hatte dieses Funkeln in den Augen, dass sie nur dann hatte wenn sie von jemandem begeistert war. Innerlich verdrehte ich meine Augen, obwohl ich warscheinlich genauso begeistert war von ihm wie sie.

'Und warum haben wir die Ehre Ihrer Gesellschaft beim Essen?' lächelte ich und er zog amüsiert eine Augenbraue hoch. 'Ich glaube mit der Erklärung sollten wir auf deinen Vater warten, er macht das sicher lieber als ich.'
Ich nickte verwirrt und sah an mir herunter.
Meine Haare fielen wie immer über meine Schultern, jedoch etwas wellig, leicht nass vom Duschen. Ich hatte ein Trägerkleidchen an, in weiß, es schmeichelt meiner braunen Haut. Dazu weiße Vans.
Ich muss zugeben, ich bin etwas besessen von Vans, ich habe sie fast in jeder Farbe.

'Liebling? Hörst du uns zu?' fragte meine Mutter besorgt und augenblicklich sah ich sie an. 'Tut mir leid, musste kurz an etwas denken, was war die Frage noch einmal?'
'Ich hatte gefragt, was deine Lieblingsfarbe ist.' lächelte Luke. Zuerst fand ich die Frage etwas komisch, beantwortete sie trotzdem. 'Ich hab nicht nur eine, ich liebe weiß, rosé und schwarz.'
Er nickte und sah an mir herunter. Kurz war es mir unangenehm, da mein Kleid ein wenig zu viel Ausschnitt zeigte, aber dann fühlte ich mich von Luke's Blicken unglaublich gerschmeichelt.
Wie alt hatte er gesagt, war er? 31? Etwas alt, aber gegen eine kleine Schwärmerei konnte niemand etwas einwenden.

Während dem Essen, redeten Luke und meine Mutter hauptsächlich über die Arbeit und vorallem über die Chancen um weiter die Karriereleiter aufzusteigen.

Nach genau einer halben Stunde - man muss sagen, dass mein Vater unglaublich pünktlich ist, kam dann mein Vater. Nachdem er Luke mit einem festen aber sehr freundlichen Händedruck begrüßt, meine Mutter geküsst und mich sanft angelächelt hatte, setzte er sich zu uns.

'Herr Hemmings sagte, dass du mir erklären möchtest, warum er sich beim Essen hinzugesellt hat.' lächelte ich Papa an und wartete gespannt auf die Antwort.

Mein Vater legte seine Hand über die meiner Mutter und beide lächelten sanft zurück.
'Deine Mutter und ich haben die Chance bekommen ein Kreuzfahrtschiff zu managen, dass aber leider für 6 Monate auf dem Meer sein wird. Wir haben das heute erst erfahren und es wäre eine Schande eine solche Chance einfach abzulehnen. Es bringt sehr viel Geld und vorallem hilft es mir zum Chef der Hotelkette zu werden. das einzige Problem an der Sache ist, dass du wegen der Schule und dem Ballett auf keinen Fall einfach für 6 Monate fehlen kannst und somit so viel verpasst. Dabei kommt Luke ins Spiel, er hat angeboten dich für die nächsten 6 Monate aufzunehmen und sich um dich zu kümmern, wir werden natürlich so oft mit dir skypen und vielleicht können wir dich sogar manchmal über das Wochenende besuchen kommen. Aber bevor wir endgültig zusagen, möchten wir deine Meinung hören.'

Das kam alles zu plötzlich, aber ich freute mich für meine Eltern. Ich wusste wie wichtig ihnen ihr Job ist und vorallem wusste ich, dass sie das nicht machten um von mir wegzukommen. Sie liebten mich und obwohl sie viel arbeiteten, verbrachten wir viel Zeit miteinander.
Und Herr Hemmings, bzw. Luke wirkte unglaublich sympathisch. Ich könnte es sehr wohl 6 Monate bei ihm aushalten.

'Tut es, und genießt es. Ich komme klar und ich finde es unglaublich freundlich von Ihnen mich aufzunehmen.' lächelte ich Luke an. Er nickte. 'Das mache ich gerne, ich weiß wie gut diese Chance für deine Eltern sind, daher helfe ich gerne.'

'Dir macht es nichts aus, wenn wir gehen?' fragte meine Mutter und ich schüttelte energisch mit dem Kopf. 'Doch klar macht es mir was aus und ich werde euch vermissen, aber ich werde es aushalten und ich möchte eurem Traum nicht im Weg stehen.'lächelte ich sie glücklich an. Sofort standen beide auf, ich auch, und wir umarmten uns fest.

'Wann geht es denn los?' nuschelte ich in die Schulter meiner Mutter. 'Übermorgen und es wäre toll, wenn du schon deine Sachen packst, damit wir dich morgen Mittag zu Luke fahren können. Du kannst sogar von seinem Haus zur Tanzschule und deiner Schule laufen, sein Haus liegt ziemlich zentral.'

Ich nickte und war sogar einigermaßen glücklich über den Umzug.
'Dann kann ich ja morgens länger schlafen und vorallem öfter zum Training.' grinste ich freudig und meine Mutter lachte über meinen Optimismus.

'Ja das wirst du und wir werden dich vermissen.'

'Ich euch auch, Mam und Dad.' und damit schloss ich sie wieder in den Arm.

Daddy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt