Draco Malfoy x Reader / Gedanken*

Kapitel 39 🌷

Einige Tage später...

Y/N saß vor einem großen Grabstein. Die Bestattung war einen Tag nach der Schlacht. Y/N saß gefühlt den ganzen Tag hier und starrte auf den Grabstein ihrer Eltern.
Harry, Hermine und Ron machten sich große Sorgen um sie. Sie aß und trank nicht genug. Sie sprach nicht mehr und schlief nur mit Hilfe eines Trankes. Denn ohne diesen Trank wurde sie von Albträumen heimgesucht.
Molly hatte darauf bestanden, dass sie zu ihr in den Fuchsbau kam. Andernfalls sollte sie in das Sankt Mungus Hospital eingeliefert werden. Das hielt Molly für keine gute Idee, denn dann würde sie nicht zum Grab ihrer Eltern gehen können.
Wenn Y/N in ihrem Zimmer auf dem Bett lag und an die Decke starrte, kam Hermine nach einigen Tagen immer zur selben Zeit zu ihr und las ihr aus dem Tagespropheten vor. Y/N reagierte allerdings auf nichts.
"Hey, wie geht's dir heute?", fragte Hermine vorsichtig, obwohl sie wusste, dass sie keine Antwort auf ihre Frage bekommen würde. Sie setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett und las die Überschrift vor. Dieses Mal hatte Hermine die Hoffnung auf eine Reaktion von ihr.
"Anhörung gegen die Malfoys", fing Hermine an und sah auf. Doch Y/N reagierte nicht.
"Das Zaubergamot befand Lucius Malfoy nach einer erdrückenden Beweislage für schuldig und verurteilte ihn zu lebenslangem Aufenthalt in Azkaban. Narzissa Malfoys Verurteilung hingegen gestaltete sich als schwieriger. Da sie keine Todesserin war, nicht aktiv am Krieg teilgenommen hatte und Harry Potter persönlich für sie ausgesagt hatte, fiel das Urteil milder aus. Ein Jahr Azkaban auf Bewährung."
Immer noch keine Reaktion.
"Draco Lucius Malfoys Anhörung dauerte mehrere Stunden. Nach einem Verhör mit Veritaserum war nun klar geworden, dass der junge Zauberer sich Voldemort nur unter Druck angeschlossen hatte. All seine Taten, die er zu dieser Zeit, wohlgemerkt als minderjähriger Zauberer, beging, geschahen gegen seinen Willen und unter der Drohung, seine Familie umzubringen. Daher entschied sich das Zaubergamot zunächst zu einem Jahr Azkaban. Doch es meldeten sich die Kriegshelden Ronald Weasley, Hermine Granger und Harry Potter zu Wort, zum Gunsten des Malfoy-Spross. Auch die Schulleiterin McGonagall hatte sich für Draco eingesetzt. Daher wurde seine Strafe auf drei Monate in Azkaban verkürzt. Die Haft wird sofort angetreten."
Hermine sah Y/N an, aber nichts. Sie stand auf und legte die Zeitung auf das Bett, bevor sie das Zimmer verließ.

Y/N wusste, dass es so nicht weiterging. Sie musste etwas ändern. Sie durfte nicht in Trauer versinken. Es schmerzte zu sehr. Sie vermisste ihre Eltern jede Sekunde. Sie stand auf und packte ihre Sachen in ihre Tasche. Sie schrieb einen Brief an ihre Freunde und legte diesen auf das Bett. Bevor sie apparierte, nahm sie den Tagespropheten und sah sich die Bilder an. Sie verstaute diesen in ihrer Tasche und apparierte schließlich.

Draco saß in seiner Zelle und wunderte sich, wieso Y/N nicht zur Anhörung gekommen war. Wenn er richtig darüber nachdachte, kam ihm das letzte Treffen mit ihr in den Sinn. Sie war gegangen. Sie war enttäuscht. Draco nahm sich fest vor, nach drei Monaten zu ihr zu gehen und mit ihr zu sprechen.
Hermine betrat am nächsten Tag das Zimmer und wunderte sich, als es leer war. Sie fand den Zettel und lief die Treppe in die Küche runter.
"Hat jemand Y/N gesehen?", fragte sie in die Runde. Doch niemand hatte sie gesehen. "Ich habe den hier auf dem Bett gefunden", sagte Hermine und hielt den Brief hoch. "Was ist das?", fragte Molly besorgt. Hermine öffnete den Brief und las ihn laut vor:
"Lieber Harry, lieber Ron, liebe Hermine und liebe Familie Weasley,
ich danke euch sehr für die Gastfreundschaft und dass jeder Einzelne für mich in der schweren Zeit da war. Ich habe meine Eltern verloren, aber mir ist klar geworden, dass sie nicht wieder zum Leben erweckt werden, wenn ich mein Leben in Trauer verbringen würde. Das hätten sie nicht gewollt. Ich habe mich entschieden, wegzugehen. Wohin weiß ich noch nicht. Ich danke euch von Herzen und habe euch sehr lieb. Ich werde mich melden.
Ich hoffe, ihr könnt meine Entscheidung nachvollziehen und hasst mich nicht dafür. Aber ich muss es tun.
In Liebe, Y/N Y/NN"
"Sie ist weg?", fragte George.
"Einfach so?", fragte Fred.
"Das arme Kind", meinte Molly besorgt und ließ sich auf einen Stuhl sinken. "Das kann sie doch nicht machen. Wo will sie denn hin?", fragte Ron in die Runde.
"Das ist ihre Entscheidung und wir sollten sie respektieren. Wenn sie uns brauchen sollte, werden wir für sie da sein", sagte Harry. "Aber Harry", versuchte Ginny zu widersprechen. "Sie hat ihre Eltern verloren. Und was zwischen Draco und ihr passiert ist, wissen wir nicht", erklärte Harry. "Also lassen wir ihr die Zeit, die sie braucht", stellte Harry klar. Niemand widersprach ihm.

...

Harry und seine Freunde kehrten nach Hogwarts zurück. Sie halfen mit einigen Freiwilligen, das Schloss wieder aufzubauen, und McGonagall hatte am Ende eine Rede gehalten.
Sie freute sich, dass Hogwarts wieder im nächsten Schuljahr eröffnen konnte und lud alle Schüler aus dem letzten Jahrgang dazu ein, ihr letztes Schuljahr in Hogwarts zu wiederholen.
"Wie sieht es aus, Harry? Drehen wir noch mal eine Ehrenrunde ohne Drama?", fragte Ron lachend. "Ob ich das kann? So ganz ohne Drama?", meinte Harry und grinste.
"Ihr seid unmöglich", lachte Hermine.

...

Y/N holte einiges an Gold aus dem Familienverlies und tauschte dieses in Muggelgeld um. Dann verließ sie die Zaubererwelt und wusste nicht, was auf sie zukommen würde.