POV: Marco
Als ich aufwachte, befand ich mich in Jules Gästezimmer. Wie ich hierhergekommen war, weiß ich nicht. Ich wollte gerade aufstehen, als sich die Tür öffnete. Jule schaute mit seinem Kopf herein.
„Hey na. Schon wach? Wie geht es dir?"
„Morgen. Bin gerade wach geworden. Ich fühle mich schon viel besser, danke?"
„Das ist schön zu hören. Du warst gestern ganz schön am Ende", er sah mich mitleidig an.
„Ja. Tut mir leid wegen gestern. Ich wollte dich nicht so vollheulen".
„Nein Marco, sag so etwas nicht. Mir tut es leid. Ich muss mich entschuldigen dafür, dass ich dich nie gefragt habe, wie es dir mit dem ganzen geht. Ich habe gestern nachgedacht und du bist in den ganzen letzten Wochen immer zu kurz gekommen, hast alles ertragen und warst für jeden da, aber niemand für dich".
Er setzte sich zu mir ins Bett und schaute mich mitleidig an.
„Jule du brauchst dich dafür nicht zu entschuldigen".
„Es fühlt sich aber an, als wäre es meine Schuld. Du warst gestern nicht mehr du selbst Marco. Ich habe dich noch nie so gesehen und wir kennen uns jetzt schon sehr lange. Marco. Du hast geweint wie ein Wasserfall. Es ist alles eingebrochen bei dir gestern, weil du ebenfalls alles in dich hineingefressen hast. Nicht nur ich brauche jemanden zum Reden, sondern du auch".
Ich schaute ihn weiterhin nur an und wusste nicht was ich sagen sollte.
„Hey Marco. Das ist nichts schlimmes".
„Ich weiß doch Jule, aber ich hatte noch nie Probleme dieser Art und weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Du hast recht. Ich habe alles in mich hineingefressen".
Ich schaute zu Boden.
„Marco bitte sieh mich an". Ich schaute auf. „Das ist nichts Schlimmes. Manchmal wird einem eben mal etwas zu viel. Keiner ist unzerstörbar. Weder physisch noch psychisch".
„Du hast ja recht".
„Vielleicht wäre es besser, wenn wir mit einem Psychologen reden würden. Ich glaube, das würde uns beiden sehr guttun".
Ich nickte.
„Komm, lass uns was essen gehen".
Er stand auf und verschwand aus der Tür nach unten. Ich ging noch schnell ins Bad um mich frisch zu machen und folgte ihm dann nach unten. Wir redeten und fuhren dann los zum Training.
Nachdem auch das mehr oder weniger gut verlief, da wir beide ziemlich in unseren Gedanken waren und deshalb nicht so konzentriert waren, wie wir sollten.
„Reus! Brandt! Herkommen!", rief uns unser Trainer.
Wir schauten uns verwirrt an und auch die anderen schienen gemerkt zu haben, dass seine Tonlage eher wütend war.
Als wir bei ihm ankamen, fragte Marco sofort: „Ja Couch. Was gibt es?"
„Ihr beide wart heute ziemlich unkonzentriert und ungenau. Ich weiß, ihr, besonders du Julian, habt gerade ziemlich viel um die Ohren, aber das letzte Training war gut. Also bitte, versucht euch morgen mehr anzustrengen".
Wir nickten und er ging.
„Liefs bei dir auch so scheiße wie bei mir?"
„Definitiv", sagte ich.
Wir gingen in die Kabine, wo auch die anderen schon waren und zogen uns um. Zum Glück waren alle mit sich selbst beschäftigt, sonst hätten sie uns wahrscheinlich ausgefragt.
Wir verließen die Kabine und machten uns auf den Weg zu Philipp Laux seinem Raum, um ihn nach einem Termin zu fragen.
Jule klopfte und die Tür wurde uns sofort geöffnet.
„Schönen Mittag Marco und Julian. Was kann ich für euch tun?"
„Wir wollten dich nach einem Termin fragen".
„Natürlich. Ich hatte mich schon gefragt, wann du kommst Julian, um über die Geschehnisse zu reden, aber mit dir Marco hätte ich nicht gerechnet. Es schien so, als ginge es dir gut, aber da habe ich mich wohl getäuscht".
„Kein Problem. Ehm ja, mir geht das Ganze auch ziemlich zu Kopf und Jule und ich haben heute in der Früh darüber geredet dich aufzusuchen".
„Das ist vollkommen in Ordnung, ich freue mich, dass ihr euch mir anvertraut".
Wir entschieden uns dann dazu, morgen die erste Sitzung anzulegen. Laux meinte, es wäre besser, dass jeder zuerst alleine mit ihm reden solle und wir dann ein paar Sitzungen zusammen machen werden. Jule hat morgen als erstes eine Stunde bei ihm und dann ich.
Als wir uns auf den Weg zu unseren Autos machten, kamen Mats, Schlotti, Jude, Marius und Gregor auf uns zu.
„Hey ist alles Okay bei euch? Wir haben euch vor Phillips Büro gesehen", fragte Mats sofort.
Wir schauten uns an.
„Ehem. Ja, wir wollen nur mit jemanden über die Geschehnisse der letzten Wochen reden", antworte ich.
„Bei dir Jule verstehe ich das ja, aber bei dir Marco? Du kennst Kai doch nicht so gut, dass dich das auch so mitnimmt, damit hätte ich nicht gerechnet", meinte Marius an mich gewandt.
„Warum zum Teufel denkt hier eigentlich jeder, dass es mir gut geht!", schrie ich meine eigentlich sehr guten Freunde an und stürmte zum Auto. Ich hörte noch wie mir die anderen hinterherriefen, ignorierte es aber und stieg ins Auto ein. Ohne darüber nachzudenken, fuhr ich wütend weg.
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Kai am Limit (Kai Havertz und Jule Brandt ff)
FanfictionABGEBROCHEN - neue Form der Geschichte ist geplant TW! Mein Leben wird immer schlimmer. Immer schwerer alles zu ertragen. Alles zu verkraften. Ich möchte nicht mehr, dieser Schmerz soll endlich enden. Mich einfach umbringen? Was würde die Welt dann...