Chaos

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Leandro's POV
Die Krankenschwester ging und ließ mich mit dem Baby alleine,zum Glück schlief es. Ich betrachtete den kleinen jungen vor mir,je länger ich ihn ansah,desto weniger Luft konnte ich in meinen Lungen auf nehmen.

Leise klopfe es an der Tür,"sì?" murmelte ich, während mein Blick immer noch auf Livian gerichtet war.

„Glückwunsch!" flüsterte mein Zwillingsbruder leise,aber die Freude in seiner Stimme konnte man deutlich raus hören. Ich wand meinen Blick zu ihm und atmete durch.

Hinter ihm, kam Meine ganze Familie zum Vorschein.
„Wie süß!" schwärmte Adora,als sie ihren Neffen sah, alle beglückwünschten mich leise,da sie sahen das meine Frau und Livian schliefen.

„Wie habt ihr in gennant?" wollte Valeria wissen,während meine Schwester ihren Neffen mit großen Augen ansah,"Livian Lorenzo Fernández" murmelte ich und sah alle Gesichter abwechselnd an,alle schmunzelten breit.

„Lorenzo?" hackte Enzo nach,"Ja,wir haben uns entschieden dich zum Patenonkel zu ernennen" sagte ich monoton.

Breit schmunzelnd strich mein Zwillingsbruder über das kleine Gesicht des Babys. Wieso sind alle so glücklich,wieso bin ich nicht glücklich ?

„Er ist so knuffig!" schwärmte Eliza,"Ich will auch ein Baby!" erklärte sie ihrem Ehemann. „Lass uns darüber ein anderes mal reden,sì?" wand er das Thema ab,Meine Schwägerin nickte nur und sah sich Livian weiterhin an.

„Leandro,Es tut mir leid,Wegen unserem Streit-" fing meine Mutter an,"ist schon gut" unterbrach  ich sie,leicht lächelte sie,"so bald man sein Kind sieht,vergisst man alles" meinte sie und wand sich ebenfalls an ihren Enkel. Ich ließ meinen Blick zu dem Baby schweifen,ein unerträglicher Druck machte sich in meiner Brust breit.

„Wir sollten gehen,Sicilia ist erschöpft,wir sollten sie nicht wecken" meinte meine Mutter alle verabschiedeten sich,bis auf Lorenzo.

„Ich komme gleich nach" teilte er unserer Mutter mit,die nur nickte.

Die Tür schloss sich und Lorenzo wand sich zu mir. „Ist alles in Ordnung, Hermano?" fragte Enzo mich,schweigend nickte ich.
Nichts ist in Ordnung.
In meinem Kopf herrscht ein reinstes Chaos.

„Sicher?" Hackte er nach,wieder nickte ich schweigend.
Ich kann das nicht,ich kann kein Vater sein.

„Du siehst nicht glücklich aus" stellte auch er fest. „du hast dich doch auf dein Kind gefreut" erinnerte er mich.
Dieses Kind ist unschuldig,
es ist rein. Ein Engel.
Und dann komme ich,
der Teufel persönlich.

Ich habe Angst.
Angst das dieses Kind so wie ich wird; Ein Monster.
Ich habe Angst das ich dieses Kind nicht beschützen kann.
Dass ich nicht gut genug bin.
Angst das ich versage.

„Leandro" sprach mein Bruder mich an,als er sah das ich in meinen Gedanken unterging. . „Ich kann das nicht Lorenzo" hauchte ich.

Er musterte mich und analysierte mein Gesichts-Ausdruck. „Ich kann kein Vater sein,als das Kind noch nicht auf der Welt war,dachte ich das ich noch Zeit hätte,Aber jetzt ist es da. Und ich... ich habe Angst" erklärte ich Meinem Bruder.

„Dieses Kind ist So rein,schau es dir an. Ich habe hunderte von Menschen auf meinem Gewissen.
Ich kann kein guter Vater sein,wenn ich kein guter Mensch bin" fuhr ich fort.

„Leandro,du bist seit dem du 19 warst, so zu sagen ein Vater gewesen,zu dem ein guter. Niemand hätte eine Familie mit 19 Jahren zusammenhalten können,wir haben es dir zudem erschwert,wir haben unsere Trauer an dir aus gelassen,trotzdem hast du es geschafft,du kannst das" ermutige mein Bruder mich. „Ich habe es einmal geschafft,Enzo. Ich schaffe das nicht noch einmal" flüsterte ich,"Dieses mal bist du nicht alleine,du hast Sicilia" versuchte Lorenzo mich zu beruhigen.

Doch Genau in diesem Moment begann Livian zu weinen,Lorenzo's und mein Blick lagen sofort auf dem schreienden Baby. Langsam lief er auf das kleine Bettchen zu und holte vorsichtig das Baby aus seinem Bett. „Shh" murmelte er und lief auf mich zu.

„Nimm deinen Sohn" verlangte er ruhig.

Das Baby ist so klein das es fast ganz in Lorenzo's Händen verschwand. Es hörte aber nicht auf zu weinen. Lorenzo wollte das Kind mir in die Arme legen doch,Ich begann meinen Kopf zu schütteln und meine Haare zu raufen. „Ich kann das nicht", „ich kann das nicht" wiederholte ich immer und immer wieder,stark begannen meine Hände zu zittern und meine Lungen drohten ganz aufzugeben.

Ich stand von meinem Stuhl auf und lief aus dem Zimmer. Ich bin ein schlechter Ehemann und Vater.
Das Kind ist gerade mal ein paar Stunden auf der Welt,und schon jetzt versage ich.

Ich verließ das Krankenhaus und ging zu meinem Auto,ich ließ den Motor aufheulen,ehe ich los fuhr. Ein Ziel hatte ich nicht,ich wollte weg,weg von meinen Problemen,
doch das konnte ich nicht,sie würden mich bis zum meinem Tot verfolgen.

Immer wieder tauchte das Gesicht des weinenden Kindes vor meinem geistigen Auge auf. Ich fuhr zu einer Klippe und hielt mein Auto an.

Ich öffnete die Tür und stieg aus,die kühle Luft umhüllte mich,
ausatmend sah ich in den Himmel.

Für einen Moment schloss ich meine Augen und Sicilia tauche auf,sie und ein Kind. „Du hast uns im Stich gelassen!" schrie ihre Stimme. Sofort öffnete ich meine Augen,"Du hast uns alleine gelassen!" schrie die Stimme weiter. „Du hast versagt!", Heftig begann ich meinen Kopf zu schütteln. „Nein,Nein,Nein" murmelte ich und kämpfte mit den Tränen. „Wie konntest du nur!" die Stimme wollte meinen Kopf nicht mehr verlassen. Für einen kurzen Moment verschwand sie,und meine Mutter tauchte auf, „wärst du doch nur an Mateo's stelle gestorben" fauchte sie.

Die Stimmen von beiden schrieen die ganze Zeit,"Es tut mir leid" murmelte ich,und kniff meine Augen zusammen,auch wenn es alles nur in meinem Kopf geschah,fühle es sich mehr als nur realistisch an. „Es tut mir leid" wiederholte ich während eine Träne mein Auge verließ.

„Leo" hörte ich eine Männer stimme mich rufen. Ein Mann stand vor mir, Mein Vater.
Er stand vor mir. Mehr Mals blinzelte ich,Ich werde irre.

Ich fing an zu zittern,als ich in seine grünen Augen blickte. „Papá" hauchte ich,er nickte und sah mich lächelnd an. „Leo,das alles geschieht in deinem Kopf" erklärte er, „Leo,deine Frau und dein Kind brauchen dich" erzählte er mir sanft.

Für einige Sekunden vergaß ich zu atmen. „Du hast mich mehr als nur stolz gemacht mein Sohn. Du hast dein Versprechen gehalten,ich wusste das ich auf dich zählen kann"

„Wieso hast du das getan,wieso hast du dich vor die Kugel geworfen" fragte ich ihn,während sich immer mehr Tränen sammelten. „Du bist mein Sohn,genauso wie Livian deiner ist. Ich würde mich für dich und deine Geschwister immer und immer wieder vor eine Kugel werfen" erklärte er mir.

„Geh zu Sicilia,du hast die richtige gefunden,mein Sohn" zittrig atme ich ein und aus,"Nur weil du mich nicht mehr siehst heißt es nicht das ich für immer weg bin" erklärt mein Vater mir.

„Ich war immer da,und werde es auch weiterhin sein,auch wenn du mich nicht sehen kannst,konnte ich dich sehen. Es tut mir leid das ich nicht länger bei euch bleiben konnte. Aber du kannst es. Geh zu deiner Familie,eines Tages wird es zu spät sein" Tränen kullerten meine Wange runter.

„Du wirst sogar ein besserer Vater als ich sein,das garantiere ich" waren seine letzten Worte bevor er verschwand.

Ich sah mich um und fand nur mich an der Klippe stehen. Einen Moment lang herrschte stille in meinem Kopf, Ich griff nach meinen Autoschlüsseln und startete den Motor der laut aufheulte,schnell fuhr ich wieder zum Krankenhaus.

Leise betrat ich das Zimmer,Lorenzo war immer noch an Ort und stelle,Livian schlief jedoch.

„Gehts dir besser?" hackte mein Zwillingsbruder nach,ich nickte still. Zögerlich lief ich auf das Baby zu,langsam nahm ich ihn in meine Arme.

Livian schlief,genauso wie Sicilia.
Mit meinen Finger strich ich seine Wange entlang. Lorenzo verabschiedete sich leise und ging aus dem Zimmer.

„Hola mi hijo" flüsterte ich leise,Mit Livian auf den Arm lief ich zu einem Stuhl rüber und setze mich. „ich werde auf dich aufpassen,wenn es sein muss mit meinem Leben. mi pequeño,egal was kommt"

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okay,bitte sagt mir nicht das ich die einzige bin die am Ende geweint hat

Forced to Love You Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt