Kapitel 39

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Bevor wir uns unten versammelt hatten, guckte ich ob Miguel noch schläft. Camila und Iker kümmerten sich solange um unsere Kinder, bis wir wieder alle da sind. Hoffentlich kommen alle heil nachhause.

"Dann fahren wir los" beschloss Liano. Sie waren schon bereit abzuhauen, doch ich kam ihnen dazwischen. "Ich denke, dass es besser wäre wenn Ale und ich zu Rentana fahren. Wir kommen ihr vertraut rüber." Schlug ich vor. Emiliano zögerte einige Sekunden, bis er seinen Kopf nickte. "Okay, gut. Dann werden Santiago, Alejandra, Adora, Sergio, Leonardo, Moreno und Ariadna euch folgen und der Rest mir" kommandierte Emiliano. Emiliano würde auf der Suche, nach denen sein, die sie monatelang eingesperrt hatten und wir holen uns unsere Rentana wieder. Auch wenn es ein langer Weg sein würde.

Bevor wir in den Wagen stiegen, laufe ich zu Emiliano. Er saß schon auf dem Fahrersitz. Emiliano und Julia fahren zusammen. Santiago redete gerade mit ihr und es schien so, als würde sie Angst haben. "Pass auf dich auf" hauchte ich, als ich ihn ansehe. "Ich will dich nicht verlieren" küsste ich seine Wange. "Du wirst mich nicht los, mi amor" lachte er, doch hielt inne, als ich ernst aussehe. "Ich habe ein ungutes Gefühl, Emiliano. Bitte, verspreche mir, dass du aufpassen wirst" er öffnet die Autotür und stieg aus. Nun umfasst er mein Gesicht und beugt sich zu mir runter.

Seine Lippen legen sich auf meine. "Ich verspreche dir, dass wir alle gesund nachhause kommen, mi amor" versprach er. Ich kann dieses Gefühl nicht verdrängen, dass heute irgendwas passieren wird. "Wir sollten los" rief Alejandro. Ich schloss kurzzeitig meine Augen und öffnete sie, als Emilianos Lippen auf meine lagen. "Ich liebe dich, mi amor" schaut er mir tief in die Augen, als möchte er sich vergewissern, dass ich das weiß. "Gott, ich liebe dich auch" schlinge ich meine Arme, um seine Taille.

Er entfernte meine Hände von seinem Körper und hielt sie fest. "Wenn wir das ohne einen Kratzer überstehen, dann werden wir nach Sizilien fliegen. Weit weg von hier" lächelte er und ab da wusste ich, dass er genau weiß, dass wir sicherlich nicht heil daraus kommen werden. Er möchte mich beruhigen und sagen, dass nichts passiert aber bei ihm herrscht ein einziger Sturm. "Wir sehen uns nachher" verabschiedete ich mich. Er nickte und stieg ein.

Nachdem ich einstiegen bin, startete Alejandro den Motor. "Bereit?" Fragt er sarkastisch. "Absolut nicht" lachte ich. Und schon fuhr er los. Die vielen Autos fuhren, durch den Tor.

Nun fuhr Emilianos Wagen neben uns und er lässt die Scheibe runter, was ich ihm nachtat. "Pass bloß auf sie auf, hermano" schrie er, da die Motoren zu laut waren. Ale antwortete mit einen Daumen hoch. Emiliano lacht rau auf. Anschließend fuhr Emiliano näher an den Wagen, von Alejandro. So nah, dass er seine Lippen noch einmal auf meine pressen konnte. "Santiago soll aufpassen" ertönte die sanfte Stimme von Julia.

Lachend nickte ich, denn Santiago hat ihr vorhin ganze Zeit gesagt, dass sie sich keine Sorgen machen soll. Im nächsten Moment, rast Emiliano davon und mein Herz war auf einmal so schwer, wie blei. Diese Leere umhüllte meinen ganzen Körper. Ich lasse die Fensterscheibe hochfahren und blickte raus. Es trennten sich die Wege, von Emilianos Gruppe und unsere. Mittlerweile war es draußen so dunkel, sodass die Laternen nur noch die Straßen beleuchten. "Diese Aufregung macht mich hungrig" seufzte Alejandro neben mir.

Ich sehe ihn ungläubig an. "Wie kannst du bei so einer Situation an essen denken?" schüttelte ich lachend den Kopf. Sein Kopf schweifte zu mir und seine Lippen zitierten ein grinsen. "Du kennst mich doch, veroni moni" sein Blick glitt zurück zur Straße, genauso wie meiner. Hinter uns und neben uns fahren die anderen, die uns folgen. "Ich bin gespannt, wie es ihr geht" sagte Alejandro ruhig und nachdenklich. Ich hoffe, dass es ihr besser geht, als ich denke. "Ich hoffe ihr geht es gut" lege ich meine Hand auf seine, die auf der Gangschaltung ruht.

Wir verharrten einen Augenblick in dieser Position, doch ich löse meine Hand von seiner. Das Navigationsgerät beschreibt uns den Weg, wo drauf steht, dass wir in einer halben Stunde da sein müssten. "Hast du ihm verziehen?" Übertönte Alejandro's Stimme, der von dem Navigationsgerät. Meine Augen fuhren zu ihn. Er konzentrierte sich auf das Fahren und nahm keine Sekunde Zeit, um mich anzusehen. "Ich denke schon" nicke ich. Am Anfang war es schwer, Emiliano das zu verzeihen, was er getan hatte. Aber ich merkte, dass er sich bemühen würde, um mir zu zeigen, wie sehr ihm das alles leid tut. Alejandro nickte stumm und verzog seine Augenbrauen.

"Findest du das falsch, dass ich ihn verziehen habe?" Setzte ich mich aufrechter und starre Alejandro's Seiten Profil an. Ohne mich anzusehen, atmete er hörbar aus. "Er wird dich wieder verletzten, egal ob es direkt von ihm ist oder vom Schicksal." Sprach er direkt seinen Gedanken aus. Ich weiß, wie er es meint. Entweder verletzt er mich mit einer anderen Frau oder sagt auf einmal, dass er mich nicht lieben kann oder will, oder Emiliano geschieht irgendwas und egal auf welcher Art, es würde mich zerreißen. Also, er hat recht aber ich bezweifle, dass er mich direkt verletzten wird. Er liebt mich, dass weiß ich und spüre ich.

"Wir hoffen, dass es nichts von beiden wird" schließe ich somit das Thema ab. Ich will nicht, dass man mir ständig sagt, dass Emiliano ein Herzensbrecher ist. Plötzlich klingelte das Telefon von Ale und reißt mich somit, aus meinen Gedanken. Ale verbindet das Handy mit dem Auto, sodass es auf Lautsprecher eingestellt wird. "Hermano, jemand folgt uns" knurrte Santiago. "Es sind mehrere" ertönte die Stimme von Moreno, der ebenso am Telefonat beteiligt ist. Alejandro und ich sehen uns gleichzeitig um. Da sind tatsächlich Autos, die uns bedrängen wollen. "Verónica, öffne das Handschuhfach und hol zwei Waffen raus, und die Patronen" befiel er mir.

Ich öffnete das Handschuhfach und sofort glänzten die Waffen in meiner Richtung. Beide nehme ich in die Hand und lud sie. Schmunzelnd beobachtete Alejandro mich. "Kannst du Schießen?" Fragte er und ich nickte. "Werdet ihr jetzt auf sie schießen?" ertönte die Stimme von Ariadna. Mein Augen glitten zu Alejandro. Er gibt mir das Kommando. „Wir sollten warten, bis sie uns als erstes Angreifen" schlug Adora vor. Wir stimmten ihr zu.

„Ich hab ein ungutes Gefühl dabei, Leute" lud Alejandra ihre Waffe. Ich drehe mich nach hinten und erkenne, dass Alejandra alles im Auge behielt. „Willkommen im Club, Schwägerin" stimmte Leonardo ihr zu. Innerlich taten wir es alle. Sie hatte recht, hier ist mehr als nur etwas Faul. „Sie kommen näher" bemerkte ich. Der schwarze Range Rover, der nicht zu uns gehört, ist nun neben mir gefahren. Meine Augen fixierten, den Mann im Auto. Er trug eine schwarze Sturmmaske, genauso wie der Neben ihm. „Was für Clowns sind das denn? Tragen die ernsthaft eine Sturmmaske?" machte Moreno sich über sie lustig.

Ich grinste darüber, Feiglinge.

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