Als das Spiel zu Ende ist, haben alle so viel Spaß, und rennen hinunter, um dem Gryffindor-Quidditchteam zu gratulieren. Doch als wir auf dem Spielfeld sind, sehe ich Ginny nicht. Sie ist wohl gegangen, um Harry zu berichten das Gryffindor gewonnen hat. Die Quidditch-Hausmeiseterschaft war gewonnen, ein perfekter Moment für die beide Gryffindors sich zu verlieben, oder?
Bei diesem Gedanken kocht die Eifersucht wieder hoch, die ich verdrängt hatte. Ich weiß, dass es komplett irrational ist, davon auszugehen, dass Ginny noch immer in Harry verliebt ist.
Neville kommt nach mir aufs Quidditchfeld und sagt, als er meinen traurigen Blick sieht und versteht, dass ich gehofft hatte, Ginny hier zu treffen:
"Sei nicht traurig, das klappt schon noch irgendwie zwischen euch." Ich seufze und antworte:
"Lass uns gehen."
Ich versuche mich abzulenken, indem ich über Neville nachdenke. Immerhin haben wir vor dem Quidditchspiel rumgemacht. Ich frage mich, ob ich richtig entschieden habe, Neville zu glauben, wenn er den Eindruck erweckt, dass er über mich hinweg ist. Ich hätte ungern die Erfahrung gemacht, dass mein Vertrauen dermaßen missbraucht wird. Aber Neville ist eigentlich ein genügsamer, netter Typ. Ich habe das Gefühl, dass er Abstand gesucht hätte, wenn er nicht über mich hinweg wäre.
Wir laufen schweigend den Weg hinab. Ich muss ihn darauf ansprechen. Immerhin haben wir nicht explizit darüber gesprochen und so frage ich vorsichtig:
"Du... du bist doch über mich hinweg, oder?" Neville wird rot und mein schlechtes Gefühl kehrt wieder zurück.
"Luna... ich kann mir meine Gefühle nicht aussuchen. Aber ich werde nie wieder versuchen dir zu nahe zu treten ich weiß, dass immer zwei Menschen zur echten Liebe gehören. Aber vielleicht klingt das mit der Zeit ab. Ich habe nicht erwartet, dass du Interesse an mir haben könntest, und deswegen habe ich genau überlegt, was ich mache, wenn du mir einen Korb gibst. Hin und her überlegt habe ich und am Ende entschieden, dass wenn es nicht zwischen uns klappt, ich mir wünschen würde, dass wir trotzdem Freunde bleiben. Natürlich ist es jetzt ein bisschen anders wegen dem Kuss, aber wenn das nicht funktioniert und ich mich damit nur selbst verletze, werde ich es dir bestimmt nicht verschweigen und auf Abstand gehen. Du hast nichts zu befürchten. Ich würde dich nie als etwas anderes sehen als eine Freundin, wenn du nicht möchtest. Nicht nach dem, was ich in deinen Augen gesehen habe. Ich habe gesehen, wie sehr du in Ginny verliebt bist. Und weil ich jetzt so mutig war, finde ich, dass du dich auch nicht mehr verstellen solltest. Obwohl mein Geständnis nicht so verlief, wie ich es mir gewünscht habe, fühle ich mich irgendwie befreit. Das Geheimnis war erdrückend. Du solltest das Unglück, dass dich belastet nicht ignorieren. Steh dazu! Sag ihr, dass du in sie verliebt bist!"
Ich höre seinem Vortrag zu und verstehe, dass er Recht hat. Alles, was er gesagt hat, ist wahr, natürlich würden wir Freunde bleiben.
Wir weinten beide und ich umarme ihn stürmisch.
"Du hast Recht. Wir bleiben einfach Freunde."
Wir waren während des Gesprächs einfach geradeaus gelaufen, ohne großartig darauf zu achten. Und so finden wir uns am See wieder.
Wir setzen uns ans Ufer und sehen zu wie die Sonne untergeht. Die idyllische Atmosphäre bringt uns zur Ruhe, und wir reden nun viel entspannter. Nicht nur über Ginny oder Quidditch. Sondern über das, was uns gerade einfällt.
Es war ein schrecklicher Tag, voller Überraschungen und Enttäuschung. Doch jetzt habe wir immerhin uns. Wir würden das alles schon irgendwie hinbekommen und unser Glück finden.
Doch das für mich Schlimmste an diesem Tag, wusste ich als die Dämmerung anbrach noch gar nicht.
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Tagträume und Quidditch | girlxgirl
FanficDie Geschichte spielt in Hogwarts, Harry Potter und der Halbblutprinz (1997). Ginny geht auf Hermines Rat hin mit vielen Leuten aus, um Harry eifersüchtig zu machen. Als sie Dean nicht mehr erträgt versucht sie Luna näher zu kommen. Doch sobald sie...