Kapitel 8

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Das Gebäude hatte ich nun genauso verlassen und Alpha Darkmoon schien auf mich zu warten, zumindest war er stehen geblieben. Er drehte sich zu mir um, aber ich wagte es nicht in sein Gesicht zu blicken, mich hielt etwas davon ab. Vermutlich war es die Angst, welche mich weiterhin begleitete.

Bei ihm angekommen, sah ich nach vorne zum Parkplatz, was er hoffentlich als eine logische Handlung betrachtete. Aber wir würden auch in sein Territorium fahren, da wäre es sinnvoll ein Auto zu verwenden.

Seine kalte Stimme war zu hören als er fragte: "Wie heißt du?" Diese Frage traf mich vollkommen unerwartet. An sich war das eine normale, aber nicht von ihm. Ich hätte mir sehr viel eher die kalte Schulter erwartet.

Mein Blick wanderte automatisch zu ihm und diese kalten Augen könnten einen vermutlich umbringen, ausgerechnet seiner Mate schenkte er diesen Blick. Da sah man einen Stein noch liebevoller an.

Ich gab mein Bestes, um die selbe kühle Ausstrahlung zu haben, aber im Vergleich zu seiner, dürfte das ein jämmerlicher Versuch sein.

Nach einem Räuspern antwortete ich: "Aurela."

"Na gut, Aurela. Du solltest jeglichen Fluchtversuch unterlassen, denn dieser würde dir nichts bringen, weil du nie weit kommen würdest. Falls du doch dumm genug bist, dann erwartet dich eine Bestrafung." Nach diesen Worten wandte er sich ab, ging weiter und merkte an: "Die restlichen Regeln klären wir, wenn wir angekommen sind."

Die restlichen Regeln.

Ich war tatsächlich zum Hund anerkannt worden, der seine Befehle befolgen musste. Trotzdem war es mir aktuell zu heiß eine Flucht zu wagen. Ich hielt es für vernünftiger, wenn ich eine anständige, gut durchdachte wählen würde.

Aurore meinte: "Aber jetzt wäre die Gelegenheit, immerhin ist er abgewandt."

Ich setzte meinen Weg fort und antwortete dabei: "Nein, er ist viel zu nahe und vergiss die anderen Wachen nicht. Wir würden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mal den Wald erreichen."

Meine Wölfin hatte durchaus ihr Temperament, was sie bewies, in dem sie mich anschrie: "Nein! Lauf zum Wald! Wir müssen es wenigstens versuchen!"

Göttin, sie musste doch kapieren, dass eine besser überlegte Flucht wesentlich eher gelang. Das gerade wäre viel zu gefährlich und danach hätte Alpha Darkmoon null Vertrauen in uns, was es schwieriger machte davonzulaufen.

Deshalb knurrte ich und antwortete bissig: "Aurore! Denk mit!"

Wie erwartet war der Parkplatz unser Ziel. Scheinbar hatte man für den Alpha extra einen reserviert, denn unser Weg war nur kurz.

Der Alpha blieb vor einem Wagen stehen, welcher tatsächlich gleich der erste war, und öffnete die hintere Tür, allerdings stieg er nicht ein.

Die beiden Männer neben mir, blieben bereits stehen und mit einem weiteren Schritt kam ich neben meinem Mate an.

Um mich abzulenken sah ich mir das Auto an, nur hatte ich keine Ahnung von diesen Dingern. Optisch würde ich es als teuer abstempeln.

Alpha Darkmoons Blick spürte ich auf mir, was ich weiterhin ignorierte. Ansonsten ließ ich mir nichts anmerken. Mein hektischer Herzschlag wäre das Einzige was meine wahren Gefühle verraten könnte.

Die Bestie gab mir in einem strengen Ton den Befehl: "Steig in den Wagen und dort wirst du warten. Ich habe noch etwas zu klären."

Erstaunlicherweise enttäuschten meine Stimmbänder mich nicht, denn die Antwort kam sofort über meine Lippen: "In Ordnung."

Wenn ich eine Zustimmung gab, fühlte es sich an, als hätte ich eine Wahl, obwohl ich diese zu null Prozent hatte. Aber ich wollte mir selbst dieses Gefühl geben.

My heartless Mate | ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt