Kapitel 29

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Foreigner - girl on the moon

Joe wurde wach, weil sie eine Berührung an der Wange spürte. Sie atmete tief aus. Sie behielt die Augen geschlossen, denn sie wollte noch nicht aufstehen. Ihr Körper war noch viel zu müde um sich dem Tag zu stellen.

"Joe, mein Schatz." flüsterte Eddie. "Bist du wach?" Sie brummte und drehte sich auf die andere Seite. "Baby, schläfst du?" Eddie robbte ihr hinterher und legte seinen Kopf über ihre Schulter. Joe seufzte.

"Jetzt wohl nicht mehr." brummte sie und schlug die Augen auf. Verwirrt registrierte sie, dass es noch immer dunkel draußen war. "Was ist los? Warum schläfst du nicht?" fragte sie und rieb sich müde die Augen. Eddie zuckte mit den Schultern und schaute unter sich. Sie setzte sich auf und legte die Hand auf seinen Arm. "Eddie?" hakte sie nach und zuckte zusammen als sie ihn schniefte hörte. Seine langen Locken verdeckten im schummrigen Licht der Nachttischlampe sein Gesicht wie ein Vorhang. Seine Schultern bebten und Joe bekam einen Schreck. Sie schob sich näher an ihn und befreite sein Gesicht von seinen Haaren. Seine Wangen waren nass und dicke Tränen standen in seinen Augen.

"Es tut mir Leid, Joe." krächzte er und  Tränen tropften auf die Decke. Sie schüttelte den Kopf und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht.

"Es ist alles gut." beschwichtigte sie, auch wenn sie nicht genau wusste, was los war.

"Gar nichts ist gut. Du hattest Recht. Ich bin kein bisschen besser als Jason. Ich habe dich geschlagen und das hat mich nur noch mehr angemacht. Ich bin ein Monster!" Eddie schluchzte auf. Daher wehte also der Wind. Joe nahm sein Gesicht in die Hände und wischte stetig mit den Daumen über seine Wangen um den Strom nicht enden wollendener Tränen zu trocken. Sie lächelte ihn liebevoll an und der Schmerz in seinen Augen zerriss ihr beinahe das Herz.

"Beruhig dich, Eddie." bat sie leise und hauchte ihm mehrere Küsse auf die Lippen. "Mit dem Schlag ins Gesicht bist du definitiv zu weit gegangen, aber es ist alles okay. Ich habe mich nur erschrocken und war deswegen sauer. Wenn du mir versprichst das nie wieder zu tun, ist alles okay." Eddies Gesicht verzog sich zu einer gequälten Maske. Er legte seine Hände fest um ihre Schultern.

"Verlass mich bitte nicht. Ich werde das nie wieder tun. Wirklich nicht!" Joe schluckte den bitteren Geschmack in ihrem Mund herunter. Jason hatte auch jedes Mal gesagt, dass es nie wieder passieren würde, aber bei Eddie war es anders. Es klang aufrichtig. Ehrlich. Sie glaubte ihm sofort. Joe zog Eddie an ihre Brust und legte sich zurück in die Kissen. Behutsam strich sie ihm über den Rücken.

"Ich verlasse dich nicht, Eddie." murmelte sie in sein Haar. Er schniefte und konnte sich kaum beruhigen. Selbst Joe traten Tränen in die Augen, aber sie blinzelte sie weg.

"Ich liebe dich, Joe. Ich wollte das alles nicht." flüsterte er mit brechender Stimme.

"Ich liebe dich auch." Nach einem Blick auf Eddies Wecker, stellte sie fest, dass sie in 3 Stunden zur Schule mussten. "Wir müssen bald wieder aufstehen." Eddie schmiegte sich an ihre Brust und atmete tief durch. Das Hellfire-Shirt, das Joe zum Schlafen trug, war an einigen Stellen schön nass von seinen Tränen.

"Ich könnte verstehen, wenn du mein Versprechen nicht annimmst. Ich wette Jason hat das auch jedes Mal gesagt, wenn er sich an dir vergriffen hat." Joe strich ihm weiterhin über den Rücken um ihn zu beruhigen.

"Ja, hat er. Zumindest am Anfang, aber er hat es bei keinem Mal auch nur annähernd so ernst gemeint wie du." antwortete Joe. Eddie rutschte hoch um sein Gesicht in ihrer Halsbeuge zu verstecken. Seine Haare kitzelten sie und Joe strich sie zur Seite. 

"Ich werde das wirklich nie wieder tun. Ich war einfach..."

"Wo anders?" beendete Joe den Satz für ihn und Eddie nickte. Er schlang seine Arme um sie und es fühlte sich für Joe an, als würde er in sie rein kriechen wollen. Seinen Herzschlag spürte sie an ihrer Brust. Seine Atmung wurde auch entspannter. Eddie verschränkte seine Finger mit ihren und drehte an seinem Ring, den Joe am Daumen trug. Sie sprachen kein Wort mehr und Joe dämmerte langsam weg, seine Bewegungen an dem Ring wurden auch langsamer.

love like a hellfire [Eddie Munson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt