Teil 36

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Wir waren 2 h von Geschäft zu Geschäft gelaufen, bis wir uns letztendlich dafür entschieden, Esme ein Familienbild zu bestellen, allerdings in Form eines Malen nach Zahlen. Somit konnte sie das Familienbild einfach nachzeichnen. Wahrscheinlich viel zu einfach für eine talentierte Frau wie Esme, aber die Idee war dennoch schön. Es war ein Bild, das vor noch nicht all zu langer Zeit aufgenommen wurde und von dem Emmett wusste, dass sie es noch nicht ausgedruckt oder anderweitig genutzt hatte. Der Verkäufer versicherte uns, dass wir es nächste Woche, wenn es auf Leinwand gezogen war, abholen könnten. "Ok was machen wir jetzt." Emmett klatschte in die Hände und ich war überrascht, dass er noch nicht nachhause wollte. In Anbetracht der Situation zuhause verstand ich ihn aber. "Was hältst du von einem leckeren Milchshake?" Ich grinste ihn an und er verdrehte die Augen. "Wie sie wünschen eure Hoheit." Sagte er neckend und einem Impuls folgend streckte ich ihm die Zunge raus. "Und wo soll ein solcher Laden sein?" Fragte er mich dann. "Ein paar Straßen weiter ist einer!" Versicherte ich ihm und ging los. Nach zwei Straßen runzelte Emmett allerdings die Stirn und sah mich zweifelnd an. "Bist du dir sicher dass du weißt, wo der Laden ist?" Ich nickte wild entschlossen. "Ich weiß doch wo ich meinen Stoff herkriege!" Er lachte "Schon gut, schon gut." Dann bogen wir noch zweimal in andere Straßen ab. Am Ende der Straße blieb er stehen. "Kleine?" Ich blieb auch stehen "Ja?" "Hier waren wir schon vor 10 Minuten." Irritiert sah ich mich um. Dann fiel es mir auch auf. Zugegeben, auf meinen außerordentlich menschlich schlechten Orientierungssinn war nachweislich kein Verlass. Aber das musste Emmett ja nicht wissen. "Ja ich weiß. Ich wollte nur die Straße dahinten ausprobieren." Emmett lachte nun aus vollem Halse. "Dein Orientierungssinn ist wirklich nicht gut, weißt du das ?" Ich verschränkte die Arme und er lehnte sich flüsternd zu mir "Da sind wir vorhin aber auch schon lang." Ich spürte wie ich leicht rot wurde. "Ich frag einfach jemanden." Sagt er dann gut gelaunt und schon steuerte der Hüne eine Gruppe von Jugendlichen an, die ihn verschreckt ansahen. Ich konnte mein Grinsen kaum unterdrücken als ich sah, wie überfordert die Jugendlichen stotterten und dann ratlos mit den Schultern zuckten, nur um dann möglichst schnell zu verschwinden. Als Emmett mit ratlosem Blick zurückkam bekam ich mich fast nicht mehr ein vor Lachen. "Hab ich was Falsches gesagt?" Fragte er mich und sah den Jugendlichen hinterher. Nachdem ich mich endlich eingekriegt hatte antwortete ich ihm "Mein Gott, du hast echt keine Ahnung wie du auf andere wirkst oder?" Fragend sah er mich an. "Man man man Emmett, lass mich mal." Ich steuerte auf eine andere Gruppe von 3 Jugendlichen zu. Drei Männer, die mich an Mike erinnerten. Alle schlaksig und blass. Ich setzte mein nettestes Lächeln auf und stellte mich zu ihnen. "Hey, entschuldigt dass ich euch unterbreche. Vielleicht könnt ihr mir helfen?" Ich übte mich in einem niedlichen Augenaufschlag und sah wie sie darauf reinfielen. "Ja klar, was gibt es denn?" Sagte der Mutigste von ihnen, stotternd. "Ich wollte mir eigentlich einen Milchshake kaufen, aber ich hab ganz vergessen wo der Laden war, vielleicht kennt ihr euch hier aus?" Die Jungs hingen an meinen Lippen und lächelten schüchtern. Stolz sagten sie mir den Weg zum Laden und fragten mich noch was ich in Port Angeles mache. Dann traten sie alle plötzlich einen Schritt zurück. "Hey Schatz, na schon herausgefunden wo wir Milchshakes kriegen?" Fragte Emmett nun und legte wie selbstverständlich einen Arm um mich. 'Dieser Kerl manipuliert meinen Versuch' dachte ich noch, aber es war bereits zu spät. Die drei Jungen verabschiedeten sich verängstigt und wünschten uns noch einen schönen Tag, bevor sie rasch verschwanden. "Hey!" Sagte ich nun an Emmett gerichtet. "Du hast meinen Versuch manipuliert!" Er lachte nun. "Tja ich weiß nicht wovon du redest." "Du hast sie verjagt Emmett!" Er grinste. "Ach hab ich das? Ich dachte ich rette dich vor dem Anbaggern was in unter einer Minute gefolgt wäre, wenn du sie weiter so angesehen hättest." Ich lachte und stieß ihm meinen Ellenbogen in die Seite. "Ich weiß nicht wovon du redest." Antwortete ich unschuldig. Dann ergänzte ich "Aber dank meiner herausragenden Talente weiß ich nun, wo ich meine Nahrung finde." Emmett lachte und wuschelte mir durch die Haare. "Na dann los, bevor sich noch mehr Männer in dich verlieben."

Im Milchshake-Restaurant, ein Diner, setzten wir unser Spiel jedoch fort und Emmett zeigte mir, wie einfach er die hübsche junge Bedienung um den Finger wickeln konnte. Als wir unsere Milchshakes dann bekamen, wobei mir Emmett sofort seinen Shake hinschob, musste ich feststellen dass es 1 zu 1 steht. Die Bedienung reichte uns die Rechnung und wir sahen, dass sie nur einen Shake abgerechnet hatte. Sie zwinkerte Emmett zu und der lächelte freundlich zurück und bedankte sich.

"Also ich denke die Situation ist klar." Sagte er dann, nachdem wir das Diner verlassen hatten. "Achja?" Fragte ich. "Ja. Ich habe eindeutig gewonnen." Sagte er selbstsicher. "Wie bitte?" Ich blieb stehen und ergänzte. "Wir haben höchstens Gleichstand!" Er grinste "Deine hilflosen Orientierungsversuche am Anfang haben dir Minuspunkte eingebracht." "Achja? Deine hilflosen Versuche die Jugendlichen anzusprechen haben dir dann ja wohl auch Minuspunkte eingebracht!" Er lachte und kam beschwichtigend auf mich zu. "Na gut Madame, dann Gleichstand." Er reichte mir die Hand und ich erwiderte die Geste. "Na gut." Emmett grinste "Aber wir halten fest, dass du einen furchtbar schlechten Orientierungssinn hast." Er lachte und ich erwiderte empört "Und du kannst nicht mit Menschen umgehen!" Ich stemmte die Hände in die Hüfte. Er bekam sich kaum ein vor lachen. Irgendwann stimmte ich dann ein. Wie eine Raubkatze kam er nun plötzlich auf mich zu und warf mich über die Schulter. "Emmett!" Rief ich, immer noch lachend und versuchte mich zu befreien. "Lass mich runter. Die Leute gucken schon!" Er grinste "Sollen sie doch!"  "Emmett!" Ermahnte ich ihn, da ich wirklich Angst hatte, dass die Menschen die Situation falsch verstehen könnten. "Na gut, ich lass dich runter, entspann dich." Sagte er und ließ mich runter, so dass ich plötzlich dicht vor ihm stand. Kurz sahen wir uns in die Augen, seine Hände ruhten immer noch auf meinen Hüften und ein seltsamen Augenblick lang, vergaß ich sogar wer und was er war. Er wirkte so unbeschwert und jung, man konnte ihm seine Sorgen nicht ansehen. "So will ich dich öfter sehen." Sagte ich leise, obwohl mir bewusst war, dass er es hörte. "Ja nach zwei Milchshakes bist du auch ganz erträglich." Sagte er schmunzelnd. Sein Blick war anders als sonst. Ich schüttelte leicht lächelnd den Kopf und brach dann den Blickkontakt, als ich mich umblickte. "Ich bin mir sicher zum Auto geht es da entlang." Zeigte ich und sah wieder zu ihm. Er hatte seinen Blick nicht von mir abgewendet und sah mich immer noch mit einem seltsamen Blick an. Dann erwiderte er "Du bist dir sicher?" Ich nickte. "Ja!" Er grinste. "Gut, dann gehen wir in die genau andere Richtung." 

Die Deutsche in Forks (Twilight, Jasper Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt