love like a hellfire [Eddie Munson]

Kapitel 30

The Stranglers - golden brown

Joe atmete genervt aus, als sie die Autotür zuschlug. Es war ihr ein Rätsel wie drei nerdige Jungs sich so laut unterhalten konnten. Mike, Dustin und Lucas liefen schon auf die Spielhalle zu und Joe rief Dustin noch hinterher, dass sie noch kurz zu Family Video wollte. Der Weg dahin, der sich nur über ein paar Meter erstreckte, bereitete ihr Bauchschmerzen. Sie hatte Steve seit Samstag nicht mehr gesehen oder von ihm gehört. Joe fühlte sich miserabel, weil sie ihren besten Freund so hängen ließ, aber andererseits schien er sich auch keine Mühe zu geben. Joe zog die Tür auf und ein helles Klingeln verriet den Angestellten, dass jemand den Laden betrat. Steve stand hinter dem Tresen und lehnte sich darauf, als er Joe bemerkte.

"Sieh an, was für ein seltener Anblick. Wie geht's dir?" fragte Steve und kam hinter den Tresen hervor um sie zu umarmen. Joe schlang die Hände um seine Hüfte und umarmte ihn fest. Erst jetzt merkte sie, wie sehr er ihr fehlte.

"Mir geht's gut, und dir?" antwortete sie. Steve strich sich die Haare aus dem Gesicht.

"Sicher? Robin hat gesagt, dass du die letzte Woche nicht so gut aussehen hast. Als wärst du nicht bei der Sache gewesen." Prüfend sah er Joe in die Augen und seine Augen wanderten zu ihrem Dekoltee, wo ein Knutschfleck am Kragen hervorblitzte. "Hat dir das mit Munson so zugesetzt?" Sie nickte schwach.

"Ich war mir nicht sicher, ob ich das wirklich will." Steve tippte auf ihr Schlüsselbein.

"Das heißt dann wohl, dass du es jetzt weißt?" hakte er vorsichtig nach. Steve wollte in kein Fettnäpfchen treten, jedoch war es für ihn naheliegend, dass Eddie der Verursacher davon war. Joe lächelte ihn an.

"Ich weiß, du hältst nicht viel von ihm, aber-" sie hielt inne und drehte den Ring an ihrem Daumen. Steve registrierte den wuchtigen Totenkopf an ihrer Hand, der nur von Eddie stammen konnte.

"Ihr seid jetzt so richtig zusammen?" fragte er und versuchte möglichst neutral zu klingen. Joe hörte trotzdem die fassungslose Note.

"Ja, sind wir. Ich bin glücklich, Steve. Eddie tut mir gut."

"Bis er dich wieder betrügt." Steve ging wieder um den Tresen herum und sortierte zurück gegebene Videokassetten. Joe seufzte. Ihr hätte klar sein müssen, dass Steve das zur Sprache bringen würde.

"Lass es gut sein. Ich habe ihm verziehen. Das solltest du auch." Joe lehnte sich an den Tresen und sah ihn eindringlich an. Er seufzte.

"Ich habe dich aus der Scheiße geholt. Es hat dich fertig gemacht und du läufst gerade wieder ins offene Messer. Ich mache mir nur Sorgen."

"Das musst du nicht." erwiderte sie, aber Steves Augen sprachen Bände.

"Joe, als er dich betrogen hat, warst du nur noch zugedröhnt." erinnerte er sie und Joe senkte den Kopf. Sie wollte nicht an das halbe Jahr nach Eddie denken. "Ich habe deine Eltern angelogen, als du abgehauen bist! Ich habe ihnen gesagt, dass du bei mir bist und ich bin Nächtelang durch die Gegend gefahren um dich zu suchen, nur um dann rauszufinden, dass du die ganzen 4 Wochen mit Billy fucking Hargrove unterwegs warst!" Joe zuckte bei der Erwähnung seines Namens zusammen. Sie wollte nie wieder an Billy denken.

"Red nicht über Billy." sagte sie leise und sah immernoch nicht auf.

"Joe, du bist alleine zurück gekommen. Du hast danach nie auch nur ein Wort über Billy verloren. Selbst Max tut so als hätte er nie existiert. Was ist da passiert?" fragte Steve.

"Das geht dich nichts an." erwiderte Joe knapp und bevor Steve erneut nachhaken konnte, unterbrach die kleine Türglocke das Gespräch und Eddie kam sich suchend umschauend herein. Als er Joe und Steve sah, blieb er stehen. "Ich bin glücklich mit Eddie, Steve." wiederholte Joe eindringlich und streckte die Hand nach Eddie aus. Er kam langsam auf sie zu ohne Steve aus den Augen zu lassen.