Müsste da nicht Musik sein

Kapitel 12

                                                                                            -Wincent-

Als ich am nächsten Morgen meine Augen aufschlage, muss ich feststellen das wir immer noch so da liegen wie wir gestern eingeschlafen sind. Vorsichtig löse ich mich von Elli und beobachte sie einfach ein bisschen. Nach dem ich merke, dass ich mal ins Badezimmer müsste, steige ich vorsichtig aus dem Bett. Elli lass ich noch schlafen, Schlaf tut ihr nach dieser unruhigen Nacht mehr als gut. In der Küche begegne ich schon Mum. ,,Na, hast du gut geschlafen?", fragt sie gleich als sie mich sieht. ,,Ich hab ganz gut geschlafen. Elli schläft noch, die letzten Tage waren anstrengend", murmle ich auf dem Weg zu Kaffeemaschine. ,,Morgen", meine Schwester kommt zerzaust zu uns. Gemeinsam bereiten wir den Frühstückstisch vor. ,,Sollen wir Elli zum Frühstück wecken oder sie schlafen lassen?", fragt Mum als sie mir eine Tasse Tee hinstellt. ,,Elli ist auch da?", meine Schwester schaut mich überrascht an. ,,Zu deiner Frage Shay, ja sie ist da. Ich geh mal  schauen ob sie noch schläft", mit diesen Worten stehe ich auf und laufe in mein Zimmer. Zu meiner Überraschung lächelt mich dort eine verschlafene Elli an. ,,Ah du bist ja wach", flüstere ich und schalte das Nachtlicht an. ,,Mmh, ich hab dich schon gesucht", murmelt sie und streckt die Arme nach mir aus. Lachend lass ich mich von ihr ins Bett ziehen. ,,Guten Morgen erstmal, kommst du zum Frühstück", ich streiche ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und gebe ihr einen kurzen Kuss. ,,Ja, ich komme. Sagen wir deiner Familie was los ist?" ,,Wenn du bereit bist, würde ich es ihnen gerne sagen". Ich schaue sie fragend an und warte gespannt auf eine Antwort. ,,Lass es ihnen sagen, wir können ja heute Abend dann gleich meine Familie einweihen." Wir stehen wieder auf und machen uns auf den Weg ins Wohnzimmer. Elli setzt sich neben mich und nach einer kurzen Begrüßung fangen wir an zu essen. Wenn ich daran denke, ihnen gleich zu verkünden, dass wir zusammen sind, werde ich richtig nervös. Das muss auch Elli merken, denn sie legt unter dem Tisch ihre Hand auf mein Bein. Ich schaue kurz zu ihr rüber und schenke ihr ein Lächeln, bevor ich mich räuspere. Sofort liegen alle Augen auf mir. ,,Mum, Shay? Wir müssen euch etwas sagen." Die Beiden grinsen uns schon an, als wüssten sie schon was jetzt kommt. ,,Na da sind wir mal gespannt", antwortet Mum und schaut schmunzelnd zu uns. ,,Elli und ich sind uns in den letzten Wochen näher gekommen, aber nicht Freundschaftlich. Wir haben gemerkt das wir schon seit einer längeren Zeit Gefühle für einander haben," rattere ich einfach runter. ,,Und was Wincent sagen möchte ist, wir sind zusammen", unterbricht mich Elli lachend und nimmt meine Hand in ihre. Ich schaue meine Mum und Schwester unsicher an. ,,Ich hab nur auf diese Nachricht gewartet", strahlt Mums und an. ,,Ah ich freu mich so für euch Beide", murmelt Shay und umarmt erst Elli und dann mich. Nach dem wir noch ein bisschen geredet haben, verabschieden sich Shay und Elli um sich fertig zu machen. Als ich das restliche Geschirr in die Küche bringe, strahlt mich Mum an. ,,Ach mein Junge, du siehst so glücklich aus. Ich freue mich so sehr." Augenblicklich muss ich ebenfalls strahlen. ,,Das bin ich auch Mum, das kannst du mir glauben. Elli macht mich so unglaublich glücklich", gestehe ich ihr ehrlich meine Gefühle.

Gegen Mittag sitzen wir schon im Auto um zu ihrer Familie zu fahren. Um ehrlich zu sein, bin ich nervöser als bei meiner Mum. Ich liebe ihre Familie und sie mögen mich, keine Frage. Aber es ist doch nochmal was anderes, wenn ich ihr fester Freund bin. ,,Sag mal, du bist so still. Du brauchst doch nicht nervös zu sein. Meine Familie liebt dich, daran wird sich auch nichts ändern", als hätte sie meine Gedanken gehört, legt sie ihre Hand auf meinen Schoß, die ich gleich greife. ,,Wenn du mich als deinen festen Freund vorstellst, kann sich das schnell ändern", gebe ich offen zu. ,,Ach quatsch. Wince, bleib einfach ganz normal." ,,Ich versuche es", lächle ich sie an und drücke ihre Hand. Ca. 25 Minuten später, parke ich in der Einfahrt von Ellis Eltern. Kurz darauf stürmt schon ihr kleiner Bruder Tommy aus der Tür und rennt mir in die Arme. Ich hebe ich lachend hoch und drücke ihn fest an mich. ,,Na Sportsfreund, alles gut?", frage ich ihn als ich ihn wieder runtergelassen habe. ,,Ich hab dich echt vermisst", strahlt er mich an. Sofort erwärmt sich mein Herz. Ich liebe einfach ihre kleinen Geschwister. ,,Wurde ich eigentlich auch vermisst oder nur Wincent?", unterbricht Elli uns lachend. ,,Dich hab ich natürlich auch vermisst", lacht Tommy und umarmt sie. Im Haus angekommen werden wir von ihren Eltern begrüßt. ,,Winci", höre ich eine zarte Stimme lachen. Ich drehe mich um und muss augenblicklich lächeln. Ellis 3-Jährige Schwester Mila steht grinsend hinter mir. ,,Na kleine Prinzessin, hast du mich auch vermisst", grinse ich und nehme sich hoch. ,,Ja", lacht sie und pikst mir in die Nase. Nachdem wir auch Ellis 6-Jährige Schwester Leonora und ihre Großeltern begrüßt haben, setzen wir uns raus in den Garten. Dort erwartet uns schon ein gedeckter Tisch mit Kaffee und Kuchen. Ich setze mich auf den Stuhl neben Elli und schon merke ich ein piksen in meiner Seite. Als ich runter schaue, sehe ich wie Mila breit grinsend da steht und ihre Arme ausstreckt. Lachend nehme ich sie hoch und setze sie auf meinen Schoß. ,,Ach Mila, du kannst dich auch auf deinen Stuhl setzen", erwidert Dina, Ellis Mum, als sie Mila auf meinen Schoß entdeckt. Diese schüttelt einfach nur mit dem Kopf und versteckt ihr Gesicht an meiner Brust. ,,Alles gut Dina, sie kann ruhig sitzen bleiben." Als mir Brigitte, Ellis Oma mir ein Stück Kuchen auf den Teller gelegt hat, merke ich wie sich das kleine Mädchen auf mir bewegt und sich meine Gabel schnappt und sich genussvoll an meinem Kuchen bedient. ,,Hey du kleiner Räuber", lache ich und pikse sie in die Seite, worauf sie kurz auflacht. Dina reicht mir eine neue Gabel und so teile ich mir eben mit Mila mein Stück Kuchen. ,,Lass dir bloß Zeit mit Nachwuchs Wincent, die essen dir alles weg", lacht Werner, Ellis Opa. Daraufhin müssen alle am Tisch lachen. ,,So erzählt mal. Wie war die Tour Wince und wie war es für dich Mäuschen", fragt nun Michael, Ellis Vater. Wir berichten von der Tour und erzählen alles was uns gerade so einfällt. Plötzlich merke ich wie sich Mila nicht mehr rührt. Als ich zu ihr runter schaue, stelle ich fest wieso. ,,Ist jetzt ernsthaft eingeschlafen?", lacht Elli. ,,Warte ich nehme sie dir ab", Dina will schon aufstehen als ich sie unterbreche. ,,Sie kann ruhig weiter schlafen." Nach dem Elli noch ein bisschen über ihr Studium berichtet hat, kommt ein wenig Ruhe in die Runde. ,,Wie sieht es eigentlich bei dir in Sachen Liebe aus Wincent?", fragt mich plötzlich Brigitte. Sofort versteife ich mich und schaue sie mit großen Augen an. ,,Oh hab ich was falsches gefragt?", fragt sie sofort. ,,Ne alles gut. Ja es gibt da jemanden." ,,Oh schön, kennst du sie schon länger", fragt Dina nun. ,,Ja er kennt sie schon länger", antwortet Elli bevor ich weitersprechen konnte. Überrascht schaue ich sie an. Und mit einem Nicken verdeutlicht sie mir, dass ich die Wahrheit sagen soll. ,,Ihr kennst sie auch", gebe ich einfach wider. Alle schauen mich irritiert an. Ich sage nichts und nehme einfach Ellis Hand die auf dem Tisch liegt in meine und strahle sie an. ,,Jetzt sagt mir nicht, dass ihr endlich zusammen seit", quietscht Dina plötzlich. ,,Ja", strahlt Elli ihre Mum an. Ich kann einfach nicht anders und drücke ihr einen ganz kurzen Kuss auf die Lippen. ,,Ach Gott seid ihr süß, ich freu mich so für euch zwei", Brigitte schaut uns ebenfalls strahlend an. Werner schließt sich ihr an. ,,Glückwunsch, ich freu mich auch, das ihr endlich zusammengefunden habt", lächelt uns Michael an. ,,Warum sagt ihr alle endlich. Das hat schon Angela heute Morgen gesagt", kichert Elli und lehnt sich an meine Schulter. ,,Wir sind doch nicht blind Elli, man hat schon öfters gesehen", lacht Dina. ,,Oh man ich dachte ihr hasst mich jetzt", lache ich leicht und schaue zu DIna und Michael. ,,Warum sollten wir dich hassen? Wir können doch glücklich sein, das Elli so jemanden wie dich als Partner hat", lacht auch Michael und Dina stimmt ihm zu. "Da bin ich ja beruhigt", erwidere ich. Innerlich platze ich vor Stolz, weil sie so von mir denken. Elli lächelt mich von der Seite an. Wir verbringen noch einen schönen Tag bei ihrer Familie und nach dem Mila auch mal wieder wach geworden ist, toppen wir alle zusammen im Garten. Nach dem Abendessen verabschieden wir uns wieder von ihrer Familie. Elli wollte wieder mit zu mir und ich kann gar nicht sagen, wie froh ich darüber bin. ,,Ihr kommt aber nochmal vorbei, bevor ihr wieder nach München abhaut oder?", fragt Dina als wir in der Tür stehen. ,,Na klar Mama, wir sind ja noch ein paar Tage hier", beruhigt Elli sie und nimmt sich noch einmal in den Arm. 

Als wir wieder im Auto sitzen, merke ich wie ruhig Elli geworden ist. ,,Hey Süße, ist alles okay?", frage ich sie und drücke ihre Hand, die auf meinem Schoß liegt. ,,Ich merke gerade, wie sehr ich sie in München vermisse", murmelt sie. ,,Ich vermisse auch alle, wenn ich weg bin. Wir müssen es hinbekommen, sie öfters zu sehen", gebe ich seufzend von mir. Bei mir zu Hause angekommen machen wir uns gleich fertig für ins Bett. Dort kuscheln wir uns unter die Decke und machen uns eine Serie an. ,,Es war echt schön heute", flüstere ich und ziehe sie mehr an mich. ,,Ja das stimmt", sie kuschelt sich sofort an meine Brust. ,,Ich liebe dich", murmle ich und drücke ihr einen Kuss aufs Haar. Sie streckt sich hoch und legt ihre Lippen auf meine. Wir vertiefen den Kuss und als ich gerade dabei bin, meine Hand unter ihr Shirt zu schieben, löst sie sich von mir und schaut mich entschuldigend an. ,,Alles gut, komm her", flüstere ich und ziehe sie wieder zu mir. Nach einer kurzen Zeit, merke ich wie sie ruhiger wird. ,,Wince?", murmelt sie plötzlich. ,,Mmh?" ,,Ich liebe dich auch." Ich drücke sie ganz fest an mich und schon merke ich wie im Land der Träume ist. Bei mir dauert es auch nicht lange, bis ich eingeschlafen bin.