IV

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Nach der Aufstellung in Zweierreihen werden wir wieder aneinander gekettet. Als die Lady auf meiner Höhe ist, greift sie mir in den Nacken und raunt mir zu. "Den Herrengriff solltest du besser den Herrschaften überlassen, oder?" Sofort breitet sich eine feine Gänsehaut in meinem Nacken aus und ich nicke artig.

Die schlanken Finger haben eine erstaunliche Kraft und als sie mich loslässt spüre ich immer noch, wie sie mich hält. 15 verhält sich nicht so ruhig und versucht von ihr weg zu kommen, als ihr wieder die Fußkette angelegt werden soll. "Halt still 15 oder das wird eine verdammt lange Woche für dich" Die Worte waren eher ein Zischen und werden von einem festen Griff in die Brustwarzen untermalt.

Leise jammernd lässt auch 15 sich fesseln und so geht es Richtung Marktplatz. Dieser befindet sich durch die Burg bereits im Schatten und unsere nassen Körper werden nicht mehr von der Sonne gewärmt. Als wir am Pranger angekommen sind, bekommen wir die Anweisung uns hinzuknien und der Casanova wird breitbeinig in den Pranger gesperrt. Anschließend erhält er drei Salven von schnellen Schlägen auf sein Hinterteil, welches auch schnell eine tiefrote Farbe annimmt. Mit dem Zählen kommt er nicht hinterher, weil ihm die Tränen über die Wangen laufen.

Nach der ersten Salve lehnt sich 15 an mich, um ihre Beine zu entlasten. Ihrem Blick nach müssen sie eingeschlafen sein. Ich genieße den Körperkontakt zu ihr und hätte gerne meinen Arm um sie gelegt, was durch die Fesseln verhindert wird. Die Lady beugt sich vor und flüstert unserem Casanova etwas zu. Ich kann nicht verstehen was sie sagt, aber dafür kann ich ihr hübsche Kehrseite bewundern, was sich auch gleich bei mir bemerkbar macht. Wenn ich den blöden KG doch nur loswerden könnte, aber der Schlüssel hierfür ist an meinem Autoschlüssel und gut verwahrt.

Nach der Bestrafung werden wir alle in einen Raum geführt, in dem eine lange Tafel gedeckt ist. "Ihr solltet im Vorfeld eure Unverträglichkeiten angeben. Ich denke es ist für jeden etwas dabei. Jetzt habt ihr ein bisschen Freizeit und könnt euch unterhalten, bis ich euch abhole und es in die Zellen geht. Noch Fragen?" Da wir alle die Durchsetzungsfähigkeit der Lady bewundern durften, traut sich keiner Fragen zu stellen. Nach dem lösen unsere Fesseln nehmen schon die ersten Platz, doch ich behalte 15 ganz genau im Auge.

Die Lady zieht sich Handschuhe über und löst vorsichtig den Zahnspangenknebel von 15 und streicht ihr anschließend über die Wange. "Hüte deine Zunge. Ich kann dir den Knebel jederzeit wieder einsetzen" Mit den Worten werden wir alleine gelassen und langsam entwickelt sich an der Tafel an anregendes Gespräch. Nebenher nimmt sich jeder einen Krug Wasser und etwas von dem Fisch, Fleisch, Kartoffeln und Brot. Die einzige, die sich aus dem Gespräch raus hält und nichts sagt ist 15. Nachdem ich gesättigt bin, ziehe ich sie am Arm in eine abgelegene Ecke und setze mich mit ihr.

Auch die anderen teilen sich in kleine Grüppchen auf. "Ich glaube ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich wollte dich nicht so hart im Nacken festhalten im Wasser. Ich bin Henry und du?" Überrascht schaut sie mich an und antwortet nach kurzem Räuspern mit einer Stimme, die gut zum Singen geeignet wäre.

"Das ist doch nicht der rede wert. Du darfst dich nur nicht von Lady Klara erwischen lassen, wenn du mit deinem Vornamen hausieren gehst. Es war ihre Idee mit den Zahlen. Aber mein Name ist Lola oder 15, je nachdem wer zuhört" Ihr Grinsen bringt mich zum Lachen und ich hole unsere beiden Krüge.

"Lady Klara also, bei mir hat sie sich nicht vorgestellt. Gut zu wissen, wie ich sie anreden muss. Was hat dich hierher verschlagen?"

"Ich bin wegen Klara, ich meine Lady Klara hier. Wir sind gute Freunde und manchmal spiele ich mit ihr und ihrem Freund. Ich bin Switcherin und darf ihren Freund dann auch dominieren. Zuhause bin ich nur Sub. Deswegen hat Lady Klara auch ein besonderes Auge auf mich. Ich denke nicht, dass ich mit meinem großen Mundwerk vor der Folterkammer sicher bin. Und du bist auch Switch, oder? Den Herrengriff hast du nicht das erste Mal angewendet"

Ich nehme noch einen Schluck Wasser und mustere die Frau neben mir. "Richtig erkannt, ich bin auch Switcher. Lebe ich gefährlich, weil wir nun irgendwie für dieses Wochenende ein Team sind? Wenn du die Herrschaft kennst, hat sie bestimmt auch mich auf dem Radar."

Ihr Blick wandert zur Tür, in der gerade Lady Klara auftaucht. Sie schaut sich von den meisten Unbemerkt im Raum um, als ihr Blick uns fixiert. "Komm wir folgen ihr lieber schnell. Sie ist sehr ungeduldig und eine wahre Sadistin"

Ich helfe Lola auf, die mit ihrer Kette an den Füßen Problem hat und folge ihr zu Lady Klara. Diese nickt uns nur kurz zu und führt uns dann nacheinander in die Zellen, wo wir angekettet werden.

So gut es geht mache ich es mir auf der Pritsche bequem und bemerke, wie das Licht im Flur gelöscht wird. Beim rekapitulieren des Tages gleite ich in einen tiefen und erholsamen Schlaf.

Der Pranger - Ein besonderes SpektakelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt