"Es tut mir so leid, Love..." flüstert Harry, als er mich wieder auf dem Boden absetzt.
Gerade erst waren wir bei Anne, die sich meine Verletzung ansehen wollte und tatsächlich ähnlich überrascht war, wie unfassbar schnell die Heilung am gestrigen Tag noch vorangeschritten ist. Die Wundheilung bei Elfen ginge immer innerhalb von kürzester Zeit vor sich, bei kleinsten Wunden dauere es oft sogar bloß Minuten, bis sie wieder verschlossen und kaum noch sichtbar sind. Sie meinte allerdings leider, dass ihre Erfahrung mit Elfenmedizin in Bezug auf Menschen zu gering sei, um zu sagen, ob eine so wahnsinnig schnelle Heilung auch bei Menschen durch ihre Arznei möglich sei.
Doch ich bin davon überzeugt. Denn woran sollte es sonst liegen?
Wo sie sich allerdings sicher war, ist, dass dadurch mein menschliches Gewebe wohl nicht genug Zeit habe, um sich anständig zu regenerieren, wodurch ich wohl für immer eine deutlich sichtbare Narbe an meinem Körper haben werde - was auch der Grund für Harrys eben kundgetanes Mitgefühl ist.
"Schon okay, Hazza..." versichere ich ihm, doch er schüttelt den Kopf. "Nein, das ist es nicht, Louis. Ich möchte nicht, dass du wegen mir Narben hast, die für immer bleiben..." flüstert er geknickt.
"Harry, ich habe diese Narbe nicht wegen dir, sondern weil ich mich entschieden habe, unserem Kind das Leben zu retten. Mit der Gewissheit, dass dieser kleine Makel an meinem Körper das einzige Überbleibsel davon ist - und dass mein Kind lebt - kann ich wohl gut mit einer etwas unschönen Narbe leben." Mit einem etwas geknicktem Lächeln blickt er zu Boden. "Komm, nun lass uns endlich zum Frühstück, ich sterbe vor Hunger..."
Ich greife nach seiner Hand und schiebe meine Finger zwischen seine, sodass wir Händchen haltend am Tisch zu den anderen stoßen. "Guten Morgen, Ihr beiden!" begrüßt uns Liam freudig und nickt in Richtung der beiden freien Plätze gegenüber von sich und Zayn. "Wie geht's Euch? Ihr wart gestern ja den ganzen Tag verschollen..." fragt er dann mit frechem Grinsen, als wir uns niederlassen. "Dafür habt Ihr beiden gestern Abend mit Abwesenheit geglänzt." wirft Niall, der mit Luana auf dem Schoß neben uns sitzt, ziemlich trocken ein.
Sanft streichelt er ihren Bauch auf und ab, stellt die Bewegung dann ein, als er sieht, dass ich ihn dabei neugierig beobachte. Es ist mir die letzten Tage schon häufiger aufgefallen, dass er das tut - wer weiß, vielleicht haben die beiden ebenfalls ein kleines Geheimnis?
Ich bin allerdings der letzte, der sie darauf ansprechen würde. Denn niemand weiß wohl so gut wie ich, wie es sich anfühlt, wenn einem die Wahl abgenommen wird, wann man den anderen davon erzählt...
Und da Luanas Flügelwurzel von Natur aus eine leicht rosige Färbung hat, wird vermutlich auch hier vielen nicht auffallen, sollte sich ein Hauch von Violett untermischen.
Außerdem kann es genauso gut sein, dass ich falsch liege, die beiden sich aber wünschen, es wäre so. Meine Mama hat mir mal erzählt, wie lang es dauern kann, bis es klappt, denn ein Treffer beim ersten Versuch, wie es bei Harry und mir der Fall war (auch wenn der 'Versuch' ja eigentlich ursprünglich gar keiner war) sei sehr selten. Mit ihrer Erfahrung als ehrenamtliche Geburtenhelferin weiß sie genau, wie schnell man Paare, die sich so unbedingt Nachwuchs wünschen, aber einfach nicht mit einem kleinen Wunder beschenkt werden, mit einer simplen Nachfrage verletzen kann.
Also lächle ich die beiden bloß sanft an, bevor ich mich wieder zu Harry und den anderen drehe. "Ja uhm... wir waren b-beschäftigt..." erklärt Zayn, läuft dabei rosig an und blickt dann sich räuspernd zu Boden, als Liam wild zu nicken beginnt. "Beschäftigt also..." grinst Harry neben mir breit, wohl wissend, dass wir vermutlich alle hier die gleich Vermutung haben, womit die beiden so beschäftigt waren. "Jaaaa... und Zayn war auch echt müde, wegen Eurer Treppe, weißt du?" Diesmal ist es sein Partner, der direkt den Kopf hebt und zustimmend nickt. "Ja, genau, meeeeega müde!" betont er.
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selfish addiction ⊱°⊰.˖* || L.S. [mpreg]
ФанфикVon allen Kräften verlassen sackt er auf der Lichtung zusammen. Er kann nicht mehr. Keinen Schritt weiter kann er gehen, er ist einfach am Ende. Hauchzart spürt er dann eine sanfte Berührung auf seiner Haut, als sich ein grün-braun schimmernder Schm...