Kapitel 16

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Wie lange standen wir nun schon hier und waren unfähig vom jeweils anderen abzulassen? Ich wusste es nicht. Spielte es eine Rolle? In diesem Augenblick nicht. Gerade gab es nur ihn und mich. Ein unglaubliches Prickeln durchzuckte jedes Mal meinen Körper, wenn er mich berührte, und das tat er. Jede mögliche Stelle, die für ihn zu erreichen war, wurde mit seinen großen Händen gestreichelt oder besser gesagt erkundet. Das er dabei meine Haut entfachte, störte mich nicht im Geringsten. Ich verbrannte regelrecht in seinen Armen, was mich dazu verleitete, mit ihm noch heißere Küsse auszutauschen. So feurig und intensiv, wie man sie nur vor bevorstehenden Sex kannte. Würden wir uns nicht inmitten eines Feldweges befinden, dann hätte ich mich längst von dieser lästigen Kleidung befreit. Durch das Feuer an meinem Körper, schmolz diese und fraß sich in meine Haut. Hitze. Die Hitze stieg mir in den Kopf und war unfähig zu entweichen. Zufrieden stöhnte ich auf, nachdem die Hände vom Blauäugigen zu meinem Hintern gewandert waren. Seine knochigen, und sicher hochbegabten Finger,

drückten sich hinein, schoben mich noch fester an sich. In meinem Kopf drehte sich alles, als ich das Ausmaß seines Verlangens an meinem Schenkel spüren konnte. Er wollte mich. Genauso wie ich ihn wollte. Groß und steinhart. Was anderes kam mir bei der beeindruckenden Empfindung nicht in den Sinn. Wahnsinn! Er war nicht nur mit Talent und Aussehen gesegnet.

»Tom«, hauchte ich in unseren Kuss hinein, der immer heißer wurde. Es gab mittlerweile keinen Millimeter in seinem Mund, den ich noch nicht erkundet hatte. War er mir deshalb überdrüssig? Nein. Ich hätte mein restliches Leben damit verbringen können, dieser Mann zu küssen. Während ich meine Hände in dessen wirren Locken vergrub, bekam ich Schwierigkeiten mit den Beinen. Sie zitterten so stark, dass es mir immer schwerer fiel, mich auf diesen zu halten. So wirklich gehorsam waren sie nicht. Aber es war überwältigend. Noch nie hatte ein Mann es geschafft, mich in so einen Zustand zu versetzen. Und das war nur ein Kuss. Wie reagiert mein Körper, wenn wir beide ganz andere Dinge anstellen würden? Zu gern würde ich es herausfinden, aber hier war nicht der richtige Ort dafür. Ein tiefes Brummen, was aus seinem Mund direkt in meinen wich, raubte mir den Verstand. Falls der überhaupt noch da gewesen war. Eher nicht, dachte ich mir und löste mich ein wenig von seinen Lippen, um an der Unteren zu ziehen. Ein weiteres Brummen drang über seine Lippen, unfähig es aufzuhalten.

»Mila«, raunte er meinen Namen mit einer Intensität, die den letzten trocken Fleck in meinem Höschen in triefende Nässe verwandelte. Ich zerfloss, war genauso erregt wie er, dessen Ausmaß sich zwar schmerzhaft gegen mich drückten, aber zeitgleich auch betörend waren. Während unsere Zungenspitzen gerade dabei waren, die jeweils andere zu umrunden, schob sich etwas in meinen Kopf. Eine bestimmte Person. Zoe. Warum? War es mein schlechtes Gewissen, welches mich gerade versuchte zu erinnern? Damit hatte es Erfolg. Zu meinem Bedauern.

Er war verheiratet und das, was er gerade tat, nein, was wir taten, war falsch. Mehr als falsch. Es hätte niemals dazu kommen dürfen. Und dennoch war es geschehen.

Es kostete mich viel Überwindung, die Hände aus diesen unverschämt weichen Haaren zu nehmen, um diese auf seiner Brust zu platzieren. Diese fühlte sich zugegebenermaßen wahnsinnig trainiert an, lag perfekt in meiner Hand und hätte ich mich gerade nicht an ein winziges, aber bedeutendes Detail erinnert, dann würde ich nicht mehr von ihnen ablassen. Es kostete mich enorm viel Kraft, den Älteren mithilfe meiner Hände von mir zu schieben. Meine Vernunft war zurückgekehrt oder anders gesagt ließ sich die Tatsache, er war verheiratet, nicht länger verdrängen. Aufgrund meiner Handlung lösten sich unsere Lippen voneinander. Ich nutzte die Chance und rang nach Luft, die es wegen dem feurigen Kuss nicht in meine Lunge geschafft hat. Frustriert senkte ich die Arme, schaute meinem Gegenüber traurig ins Gesicht und rechnete fest damit, dass auch er nicht länger verdrängen konnte, was wir gerade taten. Betrug! Er betrog gerade seine Frau. Und zwar mit mir, dem Kindermädchen. Was ein Klischee dachte ich mir und war froh, dass wir nicht in der Besenkammer übereinander hergefallen waren. Gerade, als ich den Mund aufmachen wollte, um irgendwas Belangloses zu sagen, überbrückte Tom den Abstand zwischen uns und legte seine Hände auf meine Wangen, um mich wieder zu sich zu ziehen. Es war unmöglich den nächsten Kuss aufzuhalten, seinen Lippen auszuweichen, die mich abermals verschlangen. War ich die Einzige, die einen Gedanken an Zoe verschwendete? War er wirklich in der Lage diese Wahrheit auszublenden? Während seine Daumen über meine Haut streichelten, seine anderen Finger sich immer weiter in meinen Nacken vortasteten, krümmte ich qualvoll meine Augenbrauen. Unfähig, den Kuss zu genießen, auch wenn ich es so gerne getan hätte, schob ich ihn wieder von mir. Dieses Mal nicht so stark wie noch eben, meine Hände zitterten, als ich all meine Kraft aufwenden musste.

and then came the nanny (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt