Kapitel 91.

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Das Schwert ist wie das Schicksal und bekanntlich ist das Schicksal nh Bitch (P.S. die Moiren auch)

Manchmal wünsch ich mir echt eine Familie zu haben, die weniger gestört ist als... Das.
Ohne scheiß, manchmal glaub ich, ich bin der einzige vernünftige unter den Irren - von Hestia Mal abgesehen.
,,Meinetwegen." Ich zuckte mit den Schultern und ließ Ringil in meiner Hand kreisen.

,,Gut.", zischte sie, als hätte ich ihr gerade gesagt, dass im Film Es alle abkrazten. Versteh einer Mal jüngere Geschwister.
Kurz verharrten wir einfach in unseren Positionen; nahmen uns gegenseitig in Augenschein, suchten nach Schwachstellen in den Rüstungen des jeweils anderen, bis Enyo schließlich nach ihrem Schwert griff.

Mit einem leisen, scharbenden Laut, befreite sich die Klinge aus ihrem Gefängnis.
Dann traten wir durch den Schnee auf einander zu, hinter ließen unsere Spuren in weiß, bevor wir uns umkreisten. Der Nebel schwebte zwischen uns wie eine Barriere.
Enyo zerschnitt sie mir einen Zornigen brüllen.

Ihr Schwert zischte in einem Bogen auf mich zu, zerfetzte die weißen wölkchen wie Adler-Klauen die vor Spannung elektrisierte Luft, ehe es mit einem glühenden Funkenschlag mit Ringil kolidierte. Kreischend scharbten die Klingen übereinander, sprühten gleißend helle funken.
In der Luft summte es vor Göttlicher-Energie.

Der klang von Schwertern war Musik in meinen Ohren, eine vertraute Melodie, der Schatten einer Erinnerung, so lange her wie das Antike Griechenland und so beruhigend wie ein Schlachtfeld.

Mein Herz begann in einen Ruhigen, gleichmäßigen Rhythmus zu pochen.
Ein aufgeregtes Kribbeln durchzog mich wie das Summen Tausender Bienen auf der Suche nach Futter - es ließ meine Finger willkürlich vor Aufregung zucken, weswegen ich das Heft aus Reflex fester umgriff.

All meine Sinne schärften sich auf den Kampf. Jede noch so kleine Bewegung nahm ich war. Jedes zucken ihrer Muskeln. Jede Gewichtsverlagerung. Ihr Atem ging ruckartig - nicht vor Erschöpfung, sondern wegen ihrem Jähzorn.

Die Schwerter lösten sich. Mein dunkelhaariger Zwilling wich zurück, versuchte jetzt seitlich zu kommen und schwang die scharfe Schneide Richtung meiner Kehle. Anstatt den kalten Stern zu heben, ließ ich mich fallen. Knirschend rutschte ich über den Schnee, die Hiebwaffe verfehlte nur knapp ihr Ziel. Ich rutschte drunter durch, ohne einen Kopf kürzer zu werden.

Ein katzenhaftes Fauchen verließ die roten Lippen.

Gleich schwingt ihr Schwert in einem horizontalen hieb.

Ich stemmte den Fuß in die weiße Masse, rutschte, kam auf die Beine, hob Ringil in die richtige Position. Scheppernd prallten sie aufeinander. Sie schlugen glühende Funken die im Dunst wie Sternschnuppen verglühten.

Es ging mir so leicht von der Hand, als wäre es mein Lebenssinn - was er auch war (Hallo? Gott des Krieges?).

In meinem langen leben hatte ich so gut wie nie etwas anderes gemacht. Nie. Schon immer waren Waffen ein Teil meines Lebens - Krieg war ein Teil.
(Das machte den anderen Göttern Angst, denn Krieg konnte unberechenbar sein, genau wie ich.)
Genau deshalb leitete mich Erfahrung und purer instinkt durch Enyos unkontrollierte Attacken.

Sie führte ihr Schwert wie eine wildgewordene Berserkerin. Hielt mich mit Hieben und stößen auf abstand. Rückte näher. Drängte mich zurück, während ich weiterhin eine Lücke in ihren Angriffen suchte.

Enyo schlug mit einer Kombination aus diagonalen und horizontalen Schlägen zu. Ich parrierte die wilden Hieben, spürte die macht hinter ihnen und meine eigene schwäche. Unangenehm begann meine Seite zu pochen. Zog unangenehm.

Der Verbannte Gott   /·der Hobbit·/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt