Kapitel 16

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-Wincent-

Nach einer sehr unruhigen Nacht, wache ich durch das Klingeln meines Handys wach. Stöhnend greife ich danach und sehe, dass Kevin mich versucht hat anzurufen. Als ich dir Uhrzeit sehe, weiß ich auch warum. Wir haben schon 11:38 Uhr und ich wollte um 10:30 Uhr bei ihm sein. In der Nacht muss ich wohl im Unterbewusstsein meinen Wecker ausgestellt haben. Ich habe kaum geschlafen und wenn ich mal kurz weggedöst bin, war es ein sehr leichter Schlaf. Bei jeder noch so kleinen Bewegung von Elli bin ich hochgeschreckt, zudem hab ich mir stündlich einen Wecker gestellt um regelmäßig ihre Temperatur zu messen. Seufzend quäle ich mich aus dem Bett und schaue zu ihr rüber. Sie liegt immer noch so ruhig da wie gestern Abend. Ich decke sie nochmal gescheit zu und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. So kann ich sie eh nicht alleine lassen. Im Wohnzimmer rufe ich gleich Kevin an. ,,Sag mal, wo bleibst du und warum gehst du nicht an dein verdammtes Handy", pfeffert er mir schon entgegen. ,,Sorry Kevin, ich hatte eine kurze Nacht und hab total verschlafen", murmle ich ins Telefon. ,,Haste wieder gesoffen oder was?", donnert er leicht sauer ins Handy. ,,Nein habe ich nicht, Elli geht es seit gestern richtig schlecht und ich konnte vor Sorge kaum schlafen", versuche ich mich zurechtfertigen. ,,Oh das tut mir leid. Ich wollte dich nicht anfahren, aber ich sitz hier seit über einer Stunde und warte auf dich", gibt er nun ruhiger von sich. ,,Sorry, ich hab nicht mehr dran gedacht." ,,Ist jetzt auch gut Wince, wenn es ihr so schlecht geht, brauche ich jetzt auch nicht mehr mit dir zu rechnen oder ?" ,,Ne sorry, ich kann sie so nicht allein lassen. Wir haben ja sonst niemanden hier." ,,Jetzt hör auf dich zu entschuldigen, ich versteh es doch. Wünsch ihr eine gute Besserung von mir und mach dich nicht allzu sehr verrückt." ,,Ja mach ich, ich melde mich bei dir", antworte ich noch bevor wir uns verabschieden. Ich mache mir schnell ein Müsli zum Frühstück und esse dieses auf dem kleinen Balkon, der an ihr Wohnzimmer grenzt. Eigentlich müsste ich heute nochmal in die WG mir frische Klamotten holen und die Lebensmittel werden auch schon knapp. Mal schauen, vielleicht kann ich später kurz fahren. Ich gehe zurück ins Schlafzimmer und mache dort erstmal die Fenster auf, um ein wenig frische Luft reinzulassen. ,,Wince", kommt ein murmeln vom Bett. Ich drehe mich und Elli schaut mich aus kleinen Augen an. ,,Hey Süße, wie geht es dir?", frage ich leise und setz mich zu ihr. ,,Wiwi, ich...ich...wo..bin..ich", wimmert sie. Ich streichle vorsichtig über ihre Wange und flüstere. ,,Du bist bei dir zu Hause im Bett, mach dir keine Sorgen. Ich bin da." Daraufhin nickt sie nur ganz schwach und lässt sich wieder ins Kissen sinken. Das hatte sie damals immer wenn sie Fieber hatte, da war sie immer sehr verwirrt und desorientiert. Nach dem ich ihr geholfen habe etwas zu trinken, ist sie schon wieder eingeschlafen. Ich schnappe mir meinen Laptop und setze mich im Wohnzimmer an den Tisch um etwas zu arbeiten. Amelie hat mir einiges geschickt, dass ich abarbeiten muss und um 15:00 Uhr habe ich auch noch ein Meeting mit ihr und Leuten vom Management. Gegen 14:30 Uhr mache ich eine Pause und gehe einmal nach Elli schauen, diese lächelt mich schwach an, als ich ins Schlafzimmer komme. Ich gebe ihr ihre Medikamente und messe nochmal die Temperatur. Verflucht, warum geht das verdammte Fieber nicht runter. Ich muss nochmal Dina anrufen, um sie zu fragen was ich noch machen kann. ,,Schatz, ich hab jetzt ein Meeting, aber wenn was ist kannst du trotzdem rufen okay." ,,Okay", flüstert sie schwach und greift nach meiner Hand. Wie gern würde ich mich jetzt zu ihr legen, mit ihr kuscheln und einfach für sie da sein. ,,Soll ich dir den Fernseher anmachen, dann hast du bisschen Unterhaltung." ,,Ja das kannst du machen." Ich schalte ihr ihre Serie an und mache ihr in der Küche noch etwas frisches zum Trinken. Pünktlich um 15:00 Uhr sitze ich vor dem Rechner und rede schonmal mit Amelie, bevor die Anderen dazustoßen. ,,Du Amelie, wenn Elli mich gleich ruft, muss ich kurz weg." Fragend schaut sie mich an. ,,Ist alles okay?" ,,Ihr geht es gesundheitlich gar nicht gut, sie ist verdammt schwach." ,,Oh man, sag ihr mal alles Gute von mir." Schon stoßen die Anderen dazu und wir reden über die bevorstehen Novembertour. Gerade als es um die Planung der Fotografen geht, höre ich Elli leise nach mir rufen. Ich entschuldige mich kurz und mache mich schnell auf den Weg zu ihr. Entschuldigend schaut sie mich an. ,,Tut mir leid das ich dich stören muss, aber  ich müsste mal ganz dringend auf die Toilette. Ich glaube ich schaffe das nicht allein." Oh man, mir zerreißt es das Herz, wenn sie mich so anschaut. Sie sieht richtig fertig aus. ,,Es ist alles gut, na komm." Ich lege dich Decke zur Seite und ziehe sie zu mir hoch, ich halte sie kurz bis ihr Kreislauf mitmacht. ,,Können wir?", frage ich vorsichtig. Sie schaut mich an und nickt. Ich lege einen Arm um sie und stütze sie so auf dem Weg ins Badezimmer. ,,Kann ich mich vielleicht aufs Sofa legen, ich fühl mich im Bett so einsam. Ich bin auch ruhig." ,,Na klar, ich bring dir dann noch deine Sachen." Nachdem sie fertig ist, helfe ich ihr zurück ins Wohnzimmer . Als ich sicher bin das sie auf dem Sofa liegt, hole ich im Schlafzimmer noch ihre Decke und ihr Trinken. Zurück am Rechner, stelle ich fest das sie auch eine Pause gemacht haben, so knüpfen wir wieder an der Stelle an, an der wir aufgehört haben. Zwischendurch schaue ich immer wieder zu Elli und stelle fest, dass sie mich beobachtet. Grinsend verfolge ich das Geschehene auf dem Laptop. Nach weiteren zwei Stunden verabschieden wir uns, die Planung für die Tour ist nun komplett abgeschlossen. Außer die Sache mit dem Voract muss ich noch erledigen. Elli ist inzwischen wieder eingeschlafen. Ich beschließe unter die Dusche zu springen um mich ein wenig frischer zu fühlen. Vorher schreibe ich nochmal Dina, welche Medikamente ich noch für sie besorgen könnte. Nach der Dusche sehe ich das sie wieder wach ist. ,,Würde es dir was ausmachen, wenn ich kurz in die WG fahre um mir frische Sachen zu holen?", frage ich sie vorsichtig und ziehe sie in meine Arme. ,,Du kannst ruhig fahren", murmelt sie an meine Brust. ,,Okay gut, ich beeile mich auch. Wenn etwas ist, rufe mich bitte an." Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange und stehe auf. Bevor ich gehe versichere ich mich ob alles gut ist und verlasse dann die Wohnung. Kurz darauf komme ich an unserer WG an. ,,Oh lässt du dich auch mal wieder blicken", Fabi begrüßt mich oben in der Wohnung. ,,Hey Kumpel, ich bin gleich wieder weg. Ich hole mir nur frische Sachen." ,,Uhh wartet eine heiße Schnitte auf dich?", augenzwinkernd schaut er mich an. Oh er weiß es ja noch gar nicht. ,,So wie du mich gerade anschaust, heißt das ja", lacht er. ,,Okay, Kurzfassung. Elisa und ich sind jetzt festzusammen. Ich erkläre dir das aber mal alles in Ruhe. Ihr geht es sau schlecht, ich muss so schnell es geht wieder zu ihr." ,,Oh das überrascht mich jetzt, aber Glückwunsch. Das freut mich echt. Kein Stress, wir gehen mal einen Trinken, dann will ich aber alles wissen", er klopft mir auf die Schulter und geht in die Küche. In meinem Zimmer werfe ich einfach alles in eine Tasche und schnappe mir noch meine Gitarre, weil ich noch ein bisschen üben muss. ,,Tschüss Fabi, ich hau ab", rufe ich nur noch in die Küche und schon verlasse ich die Wohnung. Unterwegs halte ich noch an einem Supermarkt und kaufe ein wenig ein und  halte noch an einer Apotheke, denn Dina hat mir noch ein paar Medikamente geschickt. Ich beeile mich, so schnell es geht wieder zu Elli zu kommen. In der Wohnung angekommen, sehe ich sie auf dem Sofa Fernseher schauen. ,,Hey, da bin ich wieder", begrüße ich sie. ,,Hey, du warst ja noch einkaufen", lächelt sie und kommt langsam auf mich zu. ,,Bleib doch sitzen", murmle ich und ziehe sie zu mir. Sie kuschelt sich an meine Brust und legt ihre Arme um mich. ,,Komm, setz dich. Ich räum alles weg und mach etwas zu essen. Dann kuschle ich mich zu dir." Ich merke wie sehr sie eigentlich gerade meine Nähe braucht. Sie setzt sich neben mich auf den Stuhl und beobachtet mich beim ausräumen. Sie muss leise lachen, als ich die Süßigkeiten aus der Tüte hole. ,,Lach nicht, wir brauchen Nervennahrung", grinse ich. Nach dem ich alles weggeräumt habe, schiebe ich mir einfach eine Pizza in den Ofen und nach kurzem Fragen mache ich für Elli mache ich einen Joghurt mit Obst. Ich bin froh wenn sie davon ein wenig isst. Zusammen mit dem Essen kuscheln wir uns aufs Sofa und zu meiner Überraschung isst sie die Schüssel fasst leer. ,,Du Schatz, hast du eigentlich Lust auf der Tour wieder Voract zu sein", frage ich sie nach dem Essen. Genickt schaut sie mich an. ,,Ich würde es so gerne machen und es freut mich auch das du mich wieder dabei haben willst, aber leider habe ich in dieser Zeit Prüfungen."Enttäuscht schaue ich ihr in die Augen ,,Oh schade, aber dann auf jeden Fall bei der nächsten Tour. Sehen wir uns dann überhaupt?", frage ich sie unsicher. ,,Ich versuche so oft es geht dich zu besuchen. Lernen kann ich auch bei dir, nur die Tour zu spielen und zu lernen  ist mir zu stressig." ,,Das reicht mir", lächle ich und ziehe sie enger an mich. Eine Stunde später machen wir uns bettfertig und kuscheln uns ins Bett. Elli nimmt noch ihre Medikamente. Das Fieber geht gottseidank runter. Wir liegen nicht lange, schon kommt sie zu mir gerutscht und kuschelt sich eng an mich. Vielleicht ein gutes Zeichen. ,,Ich liebe dich", flüstere ich und hauche ihr einen Kuss aufs Haar. Sie murmelt etwas, das so klingt wie ,,ich dich auch". Lächelnd ziehe ich sie so eng es geht an mich. Keine 10 Minuten später bin ich schon im Land der Träume.

Müsste da nicht Musik seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt