Kapitel 17

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-Wincent-

Als ich nächsten Morgen die Augen aufschlage, geht mein Blick sofort zu Elli. Sie liegt eingekuschelt neben mir und hat meine Hand in ihrer. Ich rutsche näher zu ihr und streichle ihr die losen Haarsträhnen hinters Ohr. Durch meine Berührungen, kommt Bewegung in den Körper meiner Freundin. Blinzelnd öffnet sie die Augen und fängt an zu lächeln. ,,Guten Morgen", murmelt sie ganz verschlafen. ,,Guten Morgen Süße." Wir bleiben einfach noch liegen und kuscheln, aber nach einer Zeit, merke ich das ich Hunger bekomme. ,,Soll ich uns etwas zum Frühstück machen, wir können ja im Bett essen", äußere ich mich. Elli schaut mich aus matten Augen an und schüttelt den Kopf. ,,Ich habe keinen Hunger", murmelt sie. ,,Vielleicht nur etwas Kleines?" ,,Wince, ich bekomme aber nichts runter", murmelt sie niedergeschlagen. ,,Okay, ich mach dir aber einen Tee, dann hast du wenigstens was warmes im Magen", seufze ich und warte auf eine Reaktion von ihr. Von ihr kommt nichts außer ein Nicken. Ich drücke ihr einen Kuss auf die Stirn und stehe auf. Bevor ich in die Küche gehe, mache ich die Rollläden hoch und öffne die Fenster. ,,Schatz mir ist kalt", murmelt sie vom Bett aus. ,,Frische Luft tut aber gut", ich gehe zu ihr und lege einfach noch meine Decke auf sie. In der Küche mache ich mir Brot und einen Kaffee und für Elli einen Früchtetee. Ich schnappe mir alles und gehe zurück ins Schlafzimmer. Elli ist schon wieder leicht eingedöst. Leider muss ich sie wecken, weil es ist Zeit für ihre Medikamente und Fieber müssten wir auch mal wieder messen. ,,Kleine, wenn du deine Medikamente genommen hast, kannst du wieder schlafen", flüstere ich und fahre durch ihre Haare. ,,Ich bin so müde", murmelt sie. Das Thermometer zeigt 38,9 Grad an, wenigstens geht das Fieber runter. Brav nimmt sie ihre Medikamente und danach kuschelt sie sich wieder in ihr Kissen. Ich esse mein Frühstück und beantworte nebenbei noch ein paar Nachrichten auf dem Handy. Nach ca. einer Stunde beschließe ich mal aufzustehen. Als erstes bringe ich das Geschirr in die Küche und räume ein wenig die Wohnung auf. Zwischendurch schaue ich immer mal wieder nach Elli, die schläft aber schon die ganze Zeit. Mittags mache im Wohnzimmer ein bisschen Sport, um mich ein wenig abzulenken. Ausgepowert gehe eine Stunde später ins Badezimmer . Als ich danach wieder nach ihr schaue, ist sie mittlerweile wach und schaut Fernsehen. ,,Wince, könntest du mir vielleicht helfen mir was frisches anzuziehen und auf die Toilette müsste ich auch mal," fragt sie mich als ich ins Schlafzimmer komme. ,,Ja klar, soll ich dir Klamotten holen?" ,,Ja, bitte was warmes. Ich hab so kalt." Eigentlich ist gar nicht so kalt heute, aber naja. Ich hole ihr eine Jogginghose und einen Hoodie von mir aus dem Schrank und bringe die Sachen schonmal ins Badezimmer. ,,Können wir?", frage ich Elli, sie nickt und schwingt die Beine aus dem Bett. Langsam gehen wir ins Badezimmer und dort helfe ich ihr, sich ein bisschen frisch zu machen. ,,So langsam bekomme ich ein bisschen Hunger", murmelt sie als ich ihr gerade Socken anziehe. ,,Dann auf ins Bett, ich mach dir was Kleines." Als sie wieder sicher im Bett liegt, mache ich mich auf den Weg in die Küche. Ich mache ihr Rührei mit Buttertoast, ihr standard Lieblingsessen. ,,Bitteschön, wenn du was brauchst kannst du rufen. Ich muss noch ein wenig für die kommende Tour telefonieren." ,,Okay, viel spaß. Wenn was ist rufe ich dich, versprochen", lächelt sie mich an. ,,Sehr gut, ich liebe dich." ,,Ich liebe dich auch und danke das du dich so um mich kümmerst." ,,Das mach ich gerne", lächle ich und gebe ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen.

Zuerst steht mir ein Telefonat mit Tom bevor, wir besprechen noch Kleinigkeiten bezüglich des Lichts. Nach dem einstündigen Telefonat mit Tom, muss ich jetzt noch mit Friedl telefonieren um die letzten Dinge zu regeln. Als ich gerade mit ihm rede, höre ich wie die Schlafzimmertür zugezogen wird. Stirnrunzelnd drehe ich mich rum und sehe wie Elli ins Wohnzimmer kommt und sich aufs Sofa kuschelt. Sie lächelt mich an und ich kann gar nicht anders als sie auch anzulächeln. Ich bin so verdammt glücklich mit ihr und das kommt mir gerade wieder in den Sinn. ,,Bleibt es jetzt eigentlich bei den Terminen für die Proben?", reißt mich Friedl aus den Gedanken. ,,Ehm ja ja, die bleiben", räuspere ich mich. ,,Sag Elli einen schönen Gruß", lacht er am Ende der Leitung. ,,Woher...",stammle ich. ,,Weil ihr zwei Guten seit der Tour total verknallt seid. Und ich denke, dass sie gerade bei dir ist und dich ablenkt", lacht er einfach weiter. ,,Erwischt", lache ich nun auch. Nach dem wir noch einen weiteren Punkt besprochen haben, verabschieden wir uns und legen auf. ,,Einen schönen Gruß von Friedl." ,,Danke", grinst sie als wüsste sie ganz genau über was wir geredet haben. Nun steht mir noch ein Meeting mit Amelie und Toby bevor. Pünktlich grinsen die Beiden in die Kamera. ,,Ich hätte da einen Vorschlag für den Voract, ich hab ihn letztens auf Instagram gesehen", spricht gerade Amelie als ich ein extremes Husten hinter mir wahrnehme. Alarmiert drehe ich mich um und sehe wie Elli gekrümmt auf dem Sofa sitzt und hustet. Ohne etwas zu sagen, springe ich auf und renne zu ihr. ,,Elli, was ist passiert." ,,Luft...Wince...Luft...Keine", stottert sie. Scheiße sie hat wieder einen Anfall. ,,Ich hole dir deine Notfallmedikamente." Ich renne schnell in den Flur zu ihrem Rucksack und nehme die kleine Tasche heraus. Zurück bei Elli setze ich mich so auf den Boden, sodass sie sich an meine Brust lehnen kann und helfe ihr bei der Gabe des Sprays. ,,So ist gut, tief ein und aus atmen", murmle ich und streiche ihr beruhigend durchs Haar. ,,Schön weiter machen, ja genau so", flüstere ich einfach weiter bis ich merke, dass sie wieder entspannter wird. ,,Wince", murmelt sie schwach und lässt sich gegen meine Brust fallen. ,,Shh ist gut, ich bin da. Versuch dich zu entspannen", flüstere ich und streichle sie und versuche ihr den Halt zu geben den sie gerade braucht. Nach einer kurzen Zeit merke ich wie sie eingeschlafen ist. Ich lege sie vorsichtig zurück aufs Sofa und fahre mir seufzend mit den Händen durchs Gesicht. Hoffentlich wird es bald besser, sonst komme ich an meine Grenzen. Plötzlich fällt mir ein, dass Amelie und Toby noch am Laptop sind. Ich gehe wieder an den Tisch und sehe wie mich vier Augen besorgt durch die Kamera anschauen. ,,Ist alles gut? Das hat sich überhaupt nicht gut angehört", fragt Amelie besorgt. ,,Jetzt geht es wieder", seufze ich. ,,Während der Tour ging es ihr doch auch gut", äußert sich Toby. ,,Einmal hatte sie einen, aber ich mach mir Sorgen, so viele hatte sie schon lange nicht mehr." Wir reden noch ein bisschen bis wir uns voneinander verabschieden. ,,Wir sehen uns nächste Woche", sagt Amelie noch bevor ich den Laptop ausschalte. Nächste Woche sind schon die Tourproben für die kommende Hallentournee. Ich schreibe noch schnell eine Nachricht in unsere Gruppe, dass auch die Band bescheid weiß.

Gegen 19:30 Uhr mache ich mir noch etwas zum Abendessen und nach dem ich gegessen habe, lege ich mich zu Elli und surfe ein wenig im Internet herum. Auf Instagram mache ich ein paar Fans glücklich, indem ich einigen von ihnen zurückschreibe und Bilder like. ,,Wincent, wincent...", wimmert Elli plötzlich neben mir und krallt sich in das Laken. ,,Schatz, ich bin da. Komm her, es ist alles gut", flüstere ich und ziehe sie an meine Brust. ,,Ich kann nicht mehr", weint sie an meine Brust. ,,Was kannst du denn nicht mehr?" ,,Krank sein, mir tut alles weh", weint sie. ,,Wir bekommen dich schon wieder auf die Beine. Du musst dich einfach noch ein bisschen ausruhen. Aber wenn es morgen nicht besser wird, gehen wir zum Arzt." Sie erwidert daraufhin nichts, sie drückt sich einfach wieder fest an mich. Später am Abend, mache ich mich bettfertig und mache mir meine Serie an. Kaum liege ich im Bett, tastet Ellis Hand nach mir. Ich nehme sie in meine und streichle ein wenig ihren Handrücken. Nach drei Folgen mache ich den Fernseher aus und kuschle mich erschöpft an meine schlafende Freundin. Hoffentlich geht es ihr bald besser. Mit diesen Gedanken schlafe ich nach kürzester Zeit ein.

Müsste da nicht Musik seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt