Kapitel 21

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Ich stand in meiner Küche und schnitt Zwiebeln, Knoblauch sowie eine rote und gelbe Paprika in Würfel. Ich hatte mein Handy neben mir hingelegt und wählte die Nummer von Nele. Auch wenn sich das mit Tom und mir erledigt hatte, plagten mich neben meiner Wut immer noch Schuldgefühle. Wenn es jemanden gab, der mich verstehen konnte dann Nele.

Ich warf das Gemüse in die Pfanne und briet es kurz an, bevor ich Tomatenmark unterrührte und es mit Wasser aufgoss. „Mila! Wie lange ist es her das wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben?" Hörte ich die Stimme von Nele und nahm rasch mein Handy in die Hand.

„Viel zu lange. Ich habe deswegen auch ein total schlechtes Gewissen. Mit Carina hatte ich einige Male Kontakt gehabt aber nie daran gedacht mich bei dir zu melden. Ja es lief hier einiges drunter und drüber, aber das ist kein Grund, um mich nicht bei meiner anderen besten Freundin zu melden."

„Ach Mila. Du weißt das Telefonieren sowieso nicht mein Ding ist und da ich wegen meiner Arbeit sehr beschäftigt bin nehme ich dir das Ganze nicht übel. Im Gegenteil, ich freue mich das du es jetzt geschafft hast dich bei mir zu melden." Während ich Nele aufmerksam zuhörte, würzte ich das Gemüse in der Pfanne ordentlich und schmeckte es ab. „Perfekt." Murmelte ich.

„Was ist perfekt?" Fragte Nele und ich legte den Löffel an die Seite und stellte die Temperatur am Herd niedriger.

„Sorry ich bin nebenbei am Kochen. Es freut mich das du mir nicht böse bist. Allerdings rufe ich dich aus einem bestimmten Grund an. Es gibt etwas, wobei nur Du mir einen Rat geben kannst."

„Schieß los!" Ich erzählte Nele alles, was sich zwischen mir und Tom abgespielt hat. Jeder Kuss und jede Annäherung berichtete ich ihr ins kleinste Detail. „Ich habe solche Schuldgefühle seiner Frau gegenüber. Du hast doch mal dasselbe durchlebt. Wie konntest du mit diesen Gefühlen umgehen?"

„Ganz ehrlich Mila? Bis heute gibt es immer noch Momente, wo ich mich schuldig fühle. Ich stelle mir immer wieder fragen. Wären sie noch zusammen wenn er mich nicht kennengelernt hätte? Vielleicht hätten sie ihre Differenzen geklärt und wären glücklich miteinander geworden. Aber auf all diese Fragen werde ich keine Antwort erhalten. Dennoch schaue ich jeden Tag in sein Gesicht. Er strahlt, wirkt glücklich und gibt mir nie das Gefühl, das er seine Entscheidung bereut hat. Genau in diesen Momenten verschwinden diese negativen Gefühle. Ich weiß das wieder Zweifel kommen werden, in dem ich mir die Fragen erneute Stelle aber wie immer verfliegen sie wieder." Ich hörte ihr weiterhin aufmerksam zu und heizte den Ofen vor.

„Das bedeutet es wird mich womöglich immer quälen? Immer wieder in mir ein schlechtes Gewissen hervorrufen? Das ich schuld daran bin das er seine Frau betrogen hat?" Ich klemmte mir mein Handy zwischen Ohr und Schulter. Während des Telefonats schnitt ich die Aubergine, Zucchini und Tomaten in feine Scheiben.

„Rein theoretische schon allerdings mit einem kleinen Unterschied. Er hat seine Frau nicht für dich verlassen Mila. Du hast dich entschieden nicht weiter auf seine Annäherungen einzugehen. Weshalb ich glaube das du schnell darüber hinwegkommen wirst." Ich seufzte laut und nahm das Handy wieder in die Hand.

„Tatsächlich mache ich da keinen allzu großen Unterschied Nele. Ich bin Schuld das er in seiner Ehe eine andere Frau geküsst hat. Auch wenn wir keinen Sex hatten und auch kein Paar sind beziehungsweise werden bin ich schuld an diesem Dilemma." Ich holte eine Runde Auflaufform hervor und füllte meine Paprikamischung aus der Pfanne in die Auflaufform. Mit einem kleinen Pinsel fuhr ich damit an jeder Seite lang und bestrich alles fein säuberlich.

„Ich finde es nicht in Ordnung das du dir alleine für alles die Schuld gibst. Er ist nicht unschuldig und er ist derjenige der verheiratet ist. Wenn einer vom schlechten Gewissen geplagt sein sollte, dann er."

and then came the nanny (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt