You're my fallen angel
≪•◦ ❈ ◦•≫Ich öffnete die Augen, als ich von den ersten rosaroten Sonnenstrahlen geweckt wurde und spürte das halb aufgeklappte Buch von Yoongi auf meiner Brust.
Scheinbar muss ich wohl dabei eingeschlafen sein.
Ich beließ es dennoch dabei und schloss das Buch, bevor ich mich streckte und endlich aufstand.Vor meinem Bett angekommen fiel mein Blick schon automatisch aus dem Fenster zur Wohnung gegenüber, zu Yoongi.
Die Wohnung war immer noch stockdunkel und die Vorhänge waren halb zugezogen.Mit einem herzhaften Gähner wandte ich mich dann ab und lief in die Küche, wo ich kurz am Thresen halt machte und den Brief meiner Eltern entdeckte, den ich gestern Abend nicht mehr geöffnet hatte.
Also lehnte ich mich schnell zu einer Schublade rüber, griff nach einem schärferen Messer, womit ich den Brief mit Leichtigkeit Aufschnitt und herauszog.
„Bonjour mein Schatz,
ich hoffe dir geht es gut und die hast dich gut eingelebt in deiner neuen Wohnung. Ist inzwischen die Wohnung im Haus nebenan bezogen, wovon du im letzten Brief berichtet hast?
Naja... Brauchst du uns nicht mehr zu schreiben. In zwei Monaten sehen wir uns ja sowieso zu Weihnachten!
Marie, Papa und ich freuen uns schon riesig darauf, dich wieder zu sehen.In Liebe,
Mama, Papa, Marie und deine freche Katze Jolie ♡“Ein leichtes Lächeln schlich sich über meine Lippen, als ich den letzten Satz las und den Brief wieder in den Umschlag legte.
Sie wussten, dass ich solche Art von Briefen liebte und schickten mir deshalb jeden Monat einen neuen Brief.
Glücklich lief ich mit dem Brief zu meinem Schreibtisch und öffnete die Schublade, um den Brief meiner Familie zu den restlichen zu legen.Ich wollte gerade umdrehen, um mir mein Frühstück zu zubereiten, da wurde der dunkle Morgen von dem schwachen Licht in Yoongis Wohnung erhellt.
Durch den halb geschlossenen Vorhang sah ich den Blonden völlig verschlafen durch die Wohnung laufen.
Mein Blick fiel auf seinen Oberkörper, wo gestern Abend noch ein warmer Wollpulli gewesen war. Doch heute morgen, riss Yoongi die Vorhänge Oberkörperfrei auf, bevor er mich entdeckte. Mein Blick schnellte in sein Gesicht, wo seine blonde Haarpracht zu allen Seiten abstand.Sein müder Ausdruck wechselte sofort zu einem sanften Lächeln, bevor er mich mit einem leichten Winken freundlich begrüßte.
Leicht erstarrt reagierte ich mit einer kleinen Verzögerung, doch winkte schnell zurück.Der Blonde lächelte breit, bevor er sich wieder umdrehte und durch das Chaos von Blättern und Umzugskisten stapfte.
Und auch ich drehte mich wieder um, damit ich endlich frühstücken konnte.≪•◦ ❈ ◦•≫
Nach einer dreiviertel Stunde hatte ich fertig gefrühstückt und geduscht, ehe ich mir nur einen grauen Hoodie überzog und meine Jeansjacke darüber trug.
Meine Lieblingshose bestand aus meiner hellen Baggyjeans.Als ich dann fertig war, schnappte ich mir meine Tasche, den roten Roman und meinen Schlüssel.
Mit diesem schloss ich kurzerhand die Wohnung ab und lief die Treppen hinunter, wo ich den Roman in der Innentasche meiner Jacke verschwinden ließ, damit er nicht von den neuen Schneeflocken nass wurde.Da es draußen noch dämmerte, achtete ich nicht auf den Boden und trat die Treppenstufen runter. Plötzlich spürte ich jedoch das spiegelglatte Eis unter meinem Fuß und rutschte im nächsten Moment ungehindert weg.
„Achtung, Jimin!“, hörte ich eine verängstigte Männerstimme rufen, bevor ich von zwei starken Armen rechtzeitig aufgefangen wurde.
„Sei vorsichtig... Es ist glatt.“, murmelte Yoongi hinter mir an meinem Ohr, hielt mich feste in seinen Armen mit meinem Rücken an seine Brust gedrückt. Seine warme Atmung kitzelte an meinem Ohr.„Merci.“, hauchte ich kaum hörbar und wurde knallrot, bevor ich versuchte mich wieder richtig aufzurichten.
Yoongi half mir dabei.
„Geht es?“, fragte er fürsorglich und stützte mich bis zu einer weniger glatten Stelle.
„Ja, merci.“, lächelte ich und nickte, bevor er sich mit mir zu seinem Fahrrad stellte und sich auf dem kalten Sattel niederließ.„Das wird wohl heute die letzte Fahrt mit dem Fahrrad sein. Ab morgen soll es nur noch Schneestürme geben.“, erklärte er und sah nach oben, den Schneeflocken entgegen.
„Du, Yoongi? Hier... dein Roman. I-Ich hab ihn zu Hälfte gelesen. Tut mir leid, aber ich war einfach zu neugierig.“, murmelte ich nervös und senkte den Blick, nachdem ich den Roman aus meiner Tasche gezogen hatte und Yoongi vor die Nase hielt.
„Danke.“, kicherte er und nahm das Buch in seine Obhut.
„Willst du mit mir zur Uni fahren?“, fragte er plötzlich und sah erwartend zu mir.
„W-Was.. Ich meine-“, stammelte ich überfordert und meinen Augen weiteten sich ein wenig.
„Ich meine... Du musst nicht. Es sieht nur nach einem neuen Sturm aus, also ich an deiner Stelle würde auf mein Fahrrad steigen.“, grummelte er ernst und lehnte sich mit den Unterarmen auf den Lenker.Ich holte tief Luft und stieg zögerlich auf den kalten Gepäckträger. Yoongi zögerte, ehe er in die Pedale tritt.
„Festhalten! Ich beiße nicht.“, rief er lachend über seine Schulter und fuhr vom Bürgersteig auf die Straße.
Vorsichtig legte ich meine Hände an seine Taille.„Ich hab gesagt, festhalten!“, seufzte er lachend, löste eine Hand vom Lenker und zog mich ohne zu zögern zu sich, sodass sich meine Arme um seine Taille schlangen.
Ich brauchte einen kurzen Moment um mich an diese Situation zu gewöhnen. Die Mischung aus seinem Vanilleparfum und dem Zigarettengeruch, stieg mir in die Nase, als ich mich sachte gegen ihn lehnte.
Die kalte Luft um uns herum, als Yoongi durch die Straßen von Paris raste, ließ meine Finger fast gefrieren, sodass ich mich automatisch näher an den Blonden drückte.
Plötzlich wurde mein Kopf einfach zu schwer und dieser fiel gegen Yoongis Rücken, während sich meine Augen schlossen.
In diesem Moment hatte ich das Gefühl, Yoongi würde mich zum fliegen bringen. Die kalte Luft um uns herum und doch die Wärme, die vom Blonden ausging, ließ mich sicher fühlen.
DU LIEST GERADE
l'ange déchu - my fallen angel | yoonmin ff
FanficIch hatte mir nie ein wirkliches Bild von Göttern oder Engeln gemacht... Bis ich auf einen solchen, engelsgleichen Mann traf. Sein Gesicht so perfekt, als hätte Gott persönlich ihn erschaffen; mit seinen goldblonden Haaren und seinen haselnussbraune...