Buried in Glass // Taekook

Chapter 18

Er kam nicht zurück.

Nicht nach einem Tag.

Nicht nach zwei Tagen.

Auch nicht nach einer Woche.

Und schliesslich gab auch ich auf zu hoffen.

Ich brachte es nicht über mich, ihn zu beerdigen, vor allem, nach dem wir festgestellt hatten, dass sein Körper nicht verwesen würde.

Die Temperatur seines Körpers nahm anfangs immer mehr ab, bis sie knapp unter dem Gefrierpunkt lag.

Wir wussten nicht woran das lag, jedoch hinterfragten wir es nicht weiter, denn es war nicht mehr wirklich überraschend.

Selbst nach ein ein halb Monaten sah er noch genau so aus, wie zuvor.

Er erinnerte mich immer an Schneewittchen. Seine Augen geschlossen, mit einem dichten Wimpernkranz umrahmt, seine blassen haut und die blutroten Lippen.

Dennoch konnte das nicht für immer so bleiben und wir entscheiden uns für eine Beerdigung.

Wir fuhren in die Berge, seinem lieblings Ort, und bestatteten ihn dort.

Wir hatten einen gläsernen Sarg besorgt welcher das Bild von Schneewittchen, vervollständigte.

Jeder einzelne von uns trat einzeln vor, sprachen letzte abschieds Worte und legten eine Lilie zu ihm in den Sarg.

Die Idee mit der Tiegerlilie, brachte Jin, da sie die Blume des 1. September ist, seinem letzten Tag in der sterblichen Welt.

Als ich an der Reihe war, vor zu treten, holte ich nochmals tief Luft und schritt langsam auf den Sarg und Jungkook zu.

Ich kniete mich daneben und nahm eine seiner Hände in meine, führte sie zu meinem Mund und platzierte einen federleichten Kuss darauf.

Ich sah wieder in sein Gesicht und mir liefen stumme Tränen über die Wange.

Ich holte ein letztes mal zittrig Luft, ehe ich begann zu sprechen:

"Ich weiss wir kannten u-uns noch nicht so-o lange und trotzdem ha-ast du es geschaffte, dich in mein Herz zu schleichen. Mit den no-och so kleinen Gesten und Wo-orten hats du mich verzaubert.

Deine, nach all dem Geschehenen, doch no-och so reine Seele hat mich in den Ba-ann gezogen, mich verrückt nach dir ge-emacht.

Unser Start hätte wahrscheinlich nicht schlimmer sein k-können u-und ich hoffe du konntest m-mir am E-ende verzeihen!

A-auch we-enn es nur knapp ein Monat war, i-in dem wir uns ka-annten, habe ich deine Nähe, mehr als nur sch-schättzen gelernt. Dein Leben war so-o kurz und trotzdem hattest du so-o viele sch-schlimme Dinge erle-ebt.

Trotz deiner Vergangenheit, ha-ast du d-du immer noch gelächelt! Niemals has-st du-u a-au-uf gegeben, a-auch in Situation die aussichtslos schienen.

Ich habe deinen Mut immer bewundert, t-tu es immer noch.

I-ich ho-offe du-u ... du ..... i-ich wü-ünsche di-ir a-alle-en Fr-riede-en de-er W-welt!"

Ich fing wieder an zu Schluchtzen und führte seine Hand ein erneutes mal zu meinen Lippen, ehe ich sie vorsichtig zurück auf seinen Bauch legte und die Lilie zwischen seinen Fingern platzierte, bevor ich langsam aufstand und zurück trat.

Jin kam sofort zu mir und zog mich in eine Feste Umarmung, welche ich nur zu gerne erwiderte.

Ein paar meiner Männer, darunter auch Felix, schlossen den Sarg und hoben ihn vorsichtig in das Grab.