Annäherung

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Hier war sie also auf dieser gottverlassenen Berghütte, draußen Schneesturm, drinnen eiskalt, mit diesem Marcus, dem Freund ihres Vaters. Dem grauen Vollbart nach zu urteilen musste er wohl schon so um die 50 sein. Anna war nicht besonders talentiert darin, das Alter von Männern zu erraten. Gerade hatte er es geschafft, den Ofen einzuheizen, damit war zumindest die Aussicht darauf gegeben, dass es gemütlich warm werden würde. Sie war zwar 19, wurde jedoch immer auf maximal 16 Jahre geschätzt. Zum einen spielte dabei ihr kindlich aussehendes Gesicht, zum anderen aber auch ihr Charakter eine Rolle. Sie war froh, dass Marcus wusste, wie man ein Feuer macht, denn sie selbst hatte das jedenfalls noch nie hingekriegt und fror ziemlich.

Marcus sah die zierliche junge Anna an, er hatte sie zuvor erst dreimal getroffen und dabei eher flüchtig wahrgenommen. Einmal war sie mit ihrem Vater zu einem Geschäftsessen mitgenommen worden. Aber wenn er ehrlich war - und es gab ja keinen Grund, in dieser Frage nicht zumindest ehrlich zu sich selbst zu sein - dann wusste er nicht einmal, wie alt sie war.

Anna saß auf dem Sofa und war noch immer damit beschäftigt, vielleicht doch noch einen Empfang am Handy zu bekommen. Er nutzte die Gelegenheit ein weiteres dazu, ihre T***en anzuglotzen. Sie waren klein aber sicher fest, sonst hätten sie sich nicht so klar unter dem Pulli abgezeichnet, dachte er sich. Plötzlich legte Anna ihr Handy genervt zur Seite. Sie hatte kein Netz und ihre Nachrichten sowie Anrufe gingen ohnehin nicht durch. „Heißt das, wir sitzen hier fest?", fragte sie Marcus und schaute zu ihm rüber. Hatte sie ihn gerade dabei ertappt, wie er auf ihre T***en gestarrt hatte, dachte er sich. "Was meinst du?" war seine Entgegnung, die er gedankenverloren äußerte, weil er die Frage nur halb gehört hatte.

"Achja, also nein, wir können bei dem Wetter auf keinen Fall ins Tal hinunter, wir sitzen fest", antwortete er auf ihre Frage, auf die in der Tat keine andere Erwiderung möglich war.

Ein leiser Seufzer war zu hören. Anna hatte Marcus bisher immer als nett empfunden, jedoch kannte sie ihn nicht wirklich. Bei dem Geschäftsessen damals war ihr sein trockener Humor aufgefallen und seine stechend blauen Augen, die im Gesicht mit dem schon ziemlich grauen Vollbart wirklich nicht schlecht aussahen.

Die Wärme des Feuers war mehr als angenehm, doch das Sofa einfach zu weit davon entfernt. Und da sie noch immer nicht ganz aufgewärmt war, setzte sie sich nun vor dem Kamin auf den Boden, sie genoss es, die Hitze auf ihrem frierenden Körper zu spüren.

„Morgen ist es bestimmt wieder vorbei", murmelte sie gedankenverloren, während sie darüber nachdachte, ob ihr der sicherlich schon weit über 40-jährige denn nun tatsächlich auf ihre Brüste geglotzt hatte oder ob sie sich das nur einbildete. "Kann sein, dass es morgen vorbei ist... Aber hast du etwas dagegen, wenn wir es uns heute hier einfach gemütlich machen?", fragte Marcus vielleicht ein wenig zu uneindeutig. Einige lange Sekunden herrschte Stille, nur das Knistern des Feuers war noch zu hören. War sie in Gedanken verloren oder war ihr die Frage einfach nur unangenehm? "Oder hast du etwas dagegen, Anna?" versuchte er es noch weiteres einmal. „Ähm nein. Also, sich gemütlich machen klingt ganz gut", brachte sie schließlich hervor und lächelte ihn an.

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