Seine Kindheit

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Ich wuchs in einem riesigen Backsteinbau mit weißen Gartenzaun und großen Garten auf. Meinen älteren Bruder und mir fehlte es an nichts.

Unsere Familie besaß seit einigen Generationen einen riesigen Konzern, indem die gesamte Verwandtschaft involviert war und auch dort arbeitete.

Der Konzern vertrieb riesige Aktien, in die Milliardäre ihr Vermögen steckten. Mein Vater war der Vorsitzende und mein älterer Bruder Itachi sollte seine Positionen eines Tages übernehmen.

Ich selbst sollte natürlich auch in das Familiengeschäft einsteigen. Das dieses nicht das zu scheinen vermag, was wir immer dachten, mussten wir zu einem viel späteren Zeitpunkt hart feststellen.

Meine Mutter war die liebenswürdigste und freundlichste Gutmütigkeit in Person. Ich liebte sie über alles. Sie erkannte immer, wann es mir schlecht ging.

Als ich mit sechs Jahren die Phase hatte und auf meinen Bruder wahnsinnig eifersüchtig war, da ich dachte, dass unser Vater ihn mehr liebte, überzeugte mich meine Mutter vom Gegenteil.

Sie sprach davon, dass wenn sie alleine waren, mein Vater die ganze Zeit nur über mich sprach. Es machte mich stolz und auch die Eifersucht gegenüber Itachi konnte ich ablegen.

Ich hing schließlich an ihm. Er war seit ich denken konnte mein Vorbild. Er war sechs Jahre älter als ich und sehr intelligent. So wie er, wollte ich eines Tages auch mal werden. Es gab nichts, das er nicht konnte.

Und er beschützte mich, sah wenn es mir schlecht ging. Er zeigte nie, dass er verletzt war, als ich auf ihn eifersüchtig war, obwohl er es wusste. Itachi nahm es so hin, mochte mich aber weiterhin und verachtete mich nie.

Dann gab es noch meinen Onkel Madara, der mir nie ganz geheuer schien. Er war  zwar stets freundlich und bemüht seine Fassade aufrecht zu halten, doch konnte ich mit der Unschuld eines Kindes schon erkennen, dass er nicht der war, den er zu vorgeben schien.

Zum damaligen Zeitpunkt habe ich mir aber dabei nicht viel gedacht. Zurückblickend ergab vieles erst Sinn als der Tag anbrach, der mein schönes und unbeschwertes Leben zerstörte.

Er fing damit an, dass Itachi und ich zu unseren jeweiligen Schulen gebracht wurden. Hätte ich damals geahnt, dass ich an diesem Morgen meine Mutter das letzte Mal sehen würde, hätte ich nie peinlich berührt ihren Abschiedskuss auf meiner Wange abgewischt.

Ich hätte sie um mehr gebeten, sie umarmt und versucht sie niemals loszulassen. Auch von meinen Vater hätte ich mich besser verabschiedet.

Nach der Schule sollten wir eigentlich von unserer Mutter abgeholt werden, doch sie kam nicht. Einige Stunden saß ich vor dieser und wartete.

Es regnete aus Strömen und ich wurde komplett durchnässt. Hatte sie mich vergessen? Oder schlimmer, war was mit ihr passiert?

Von weiten konnte ich Itachi nach mir rufen hören. Auch er war vollkommen durchnässt, seine Kleidung tropfte. Er wurde auch nicht abgeholt und besorgt kam er von der Mittelschule zu mir gerannt.

Wir beschlossen nach Hause zu gehen. Den ganzen Weg über nahm er mich bei der Hand. Ich zitterte stark. Nicht nur vor Kälte, ich hatte damals auf einmal ein ganz mieses Gefühl.

Itachi hob mich auf seinen Rücken. Er bemerkte, dass ich mir über etwas Gedanken machte. Er versuchte mich abzulenken, redete über Fußball.

Er versuchte sehr stark zu wirken. Aber auch er machte sich über etwas Sorgen. Wir erkannten das Blaulicht der Sanitäter schon von weiten.

Eine Masse an Menschen stand vor unserem Haus. Journalisten und Reporter, die über irgendwas berichteten, ich verstand aber nicht über was.

Ich konnte den Rettungsdienst erkennen, der ständig unfassbar den Kopf schüttelte und sehr bestürzt wirkte. Und auch die Polizei, die aufgeregt immer wieder vorbei eilten.

Itachi konnte mit einem Beamten reden. Er fragte ihn was los sei und das wir hier wohnten. Der junge Polizist sah uns schockiert an und wollte uns zur Seite ziehen.

Aber unsere Blicke flogen trotzdem auf den Eingang, wo zwei große schwarze Säcke hinausgetragen wurden. Ich fragte meinen älteren Bruder was das wäre, aber konnte er mir nicht antworten.

Er war wie erstarrt. Ich schrie ihn an, er solle mir sagen was los sei. Da ich immer noch keine Antwort erhielt, sprang ich von seinen Rücken und schlängelte mich durch die Absperrung, rannte zur Haustür hinein.

Einige der Beamten wollten mich zurückhalten, doch war ich schneller. Ich wollte nur zu Mutter und Vater. Itachi konnte sich aus seiner Starre lösen, wollte mir hinterher und mich aufhalten.

Ich kam keuchend im Wohnzimmer zu stehen. Der riesige Teppichboden auf den meine Mutter immer sehr stolz war, war mit einer roten Flüssigkeit durchtränkt.

Die weißgestrichenen Wände, die hellen Möbel und die Bilder wiesen dunkelrote Spritzer auf. Was war hier nur passiert?

Itachi nahm meine Hand, zog mich von dem Schreckensort weg. Ich fing fürchterlich an zu weinen, fragte ihn ständig wo unsere Eltern waren.

Und in diesem Moment musste mein älterer Bruder die Bürde tragen, mir die Nachricht mitteilen, die mein sechsjähriges unbeschwertes Leben vollständig zerstörte.

Mutter und Vater waren tot. Sie wurden auf eine grausame und bestialische Weise umgebracht, die man sich nie vorstellen konnte. Die rote Flüssigkeit im Wohnzimmer stammt von ihrem Blut.

Ich schrie, weinte und war völlig verzweifelt. Meine geliebte Familie wurde an einem Tag auseinandergerissen. Und wir mussten später erfahren, dass noch weitere schreckliche Dinge geschahen.

Alle Mitarbeiter, meine Verwandtschaft, ein jeder, der in unserem Konzern tätig war, wurde an diesem Tag im riesigen Geschäftsgebäude erschossen.

Die Täter liefen mit mehreren Sturmgewehren in das Gebäude. Sie hatten keine Nachsicht, kein Mitgefühl. Ob Frau oder Mann, ein jeder musste sein Leben lassen.

Mit gezielten Kopfschüssen hatte keiner eine Überlebenschance. Eine Dreiviertelstunde verlief der Angriff. Sie versperrten die Ausgänge. Niemand konnte nach draußen flüchten.

Die Polizei hatte keine Chance hineinzukommen und musste die entsetzlichen Angstschreie, die aus dem Konzern kamen, mit anhören.

Die Täter verschwanden. Ohne eine Spur von ihnen zu hinterlassen. Die Überwachungskameras wurden vor ihrer Flucht vollständig zerstört.Es gab nur Aufzeichnungen über das grausame Massaker, das sie veranstalteten.

Die Täter trugen Sturmmasken, waren komplett schwarz angezogen. Niemand erkannte sie. Meine gesamte Familie, der gesamte Uchiha Clan, wurde an diesem Tag ausgerottet.

Nur Itachi und ich überlebten. Wir hatten niemanden mehr. Wir waren vollkommen auf uns alleine gestellt.

Tage später erfuhren wir aber noch etwas anderes.

Fortsetzung folgt...

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