Kapitel 34

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Ich war nun seit einigen Tagen im Krankenhaus und wurde heute endlich entlassen. Die Ärzte hatten noch einige Funktionen getestet, um sicher zu gehen, dass mein Gehirn kein Schaden genommen hat. Der Schlag auf die Tischkante hätte auch anders enden können, weshalb ich mich glücklich schätzen kann, dass ich mit ein paar Narben davon gekommen bin.

Auf meinem Körper und in meinem Gesicht, waren natürlich noch einige Spuren zu erkennen. Ich hatte Hämatome und Schürfwunden, doch sonst ging es mir soweit gut. Mir tat zum Glück nicht mehr, bei jeder Bewegung alles weh und ich konnte mich wieder auf den Alltag stürzen. Okay, wenn es nach Tom gehen würde, dann hätte er mich in Watte eingepackt und mich weggeschlossen, aber da hätte ich was gegen.

Selbst eine Psychologin hat das Gespräch mit mir gesucht, um die schlimmen Ereignisse zu verarbeiten. Ich war froh, dass sie vorurteilsfrei mit mir nach einem Lösungsansatz gesucht hat. Sie gab mir das Gefühl meinen Worten Glauben zu schenken und hörte mir aufmerksam zu. Ob dies nun stimmte oder ob es ihre professionelle Art war, konnte ich nicht unterscheiden.

Die Polizei war erst ein Mal keine große Hilfe. Es war von Zoe sehr klug gewesen, sich selbst zu verletzen und mich ebenfalls anzuzeigen. Daran sieht man, was ein Talent zur Schauspielerei bewirken kann. Doch ich glaube an das Karma und bin mir sicher, dass sie für ihre Tat bestraft wird. Ich schaute auf die Uhr und wunderte mich, dass Tom noch immer nicht da war. Er wollte mich abholen und mir beim Packen helfen. Da ich nicht noch länger warten wollte stand ich von dem Bett auf, das ich sowieso nicht mehr sehen konnte und holte eine schwarze Sporttasche hervor.

Dank der Hilfe von Emma, konnte Tom die wichtigsten Utensilien für mich und meinen Aufenthalt zusammenpacken. Ohne sie, hätte die Hälfte sicherlich gefehlt. Ich schmunzelte und freute mich auf mein »zuhause« das ich hoffentlich so nennen durfte.

Nachdem ich die ersten Kleidungsstücke eingeräumt hatte, dachte ich an Henry. Wir hatten beschlossen, dass Tom seinen Sohn nicht mit hier her bringt. Er sollte nicht sehen, dass ich verletzt im Bett liege was ihn dazu verleitet hätte, Fragen zu stellen. Tom hat ihm erzählt, dass ich einige Tage nach Deutschland bin, um dort meine Mutter zu besuchen. Obwohl sie, sowie Carina und Nele nichts von dem ganzen Drama wussten. Ich habe es verheimlicht, damit sie sich keine Sorgen um mich machen mussten.

»Mila!« Mein Körper fuhr vor Schrecken zusammen. Dabei ließ ich meine Haarbürste fallen, ehe ich mich umdrehte. Es war Tom der wütend im Türrahmen stand und mich entsetzt anschaute. »Was machst du da?«, fragte er angesäuert. Ich fasste mir an mein Herz und atmete schwer ein.
»Tom! Erschreck mich doch nicht so. Sonst kann ich gleich hier bleiben wegen Verdacht auf Herzinfarkt«, meckerte ich und hob meine Bürste auf.

»Ich habe dir doch gesagt, dass du auf mich warten sollst. Du sturer Esel! Ich hätte das doch eingepackt.« Er kam auf mich zu und nahm die Tasche vom Bett. Ich stemmte genervt meine Hände auf meine Hüfte und schaute ihn wütend an.
»Tom, wenn ich nicht fähig wäre ein paar Kleidungsstücke in eine Tasche zu packen, dann dürfte ich das Krankenhaus auch nicht verlassen. Außerdem wolltest du schon viel früher bei mir sein und da du nicht aufgetaucht bist, habe ich schon ein Mal angefangen«, entgegnete ich ihm.

Tom warf die Tasche auf den Boden weshalb ich ihn entsetzt ansah.
»Tom, was soll das?«, fragte ich irritiert. Er kam auf mich zu und hob mich völlig überraschend, an der Hüfte hoch und drückte mich gegen sich. Langsam glitt ich an seinem Oberkörper runter bis ich mit meinen Zehenspitzen, wieder den Boden berühren konnte. »Da bin ich viel mehr als nur dein Chef und trotzdem, hörst du einfach nicht auf das, was ich sage«, brummte er tief.

»Wenn ich der Meinung bin, dass es Quatsch ist, werde ich das auch äußern«, murmelte ich. Seine blauen Augen sahen mir tief in meine und er schien nachdenklich. Seit der Sache mit Zoe war er äußerst angespannt und das merkte ich jeden Tag aufs Neue. Ich glaube das nicht nur ich, sondern auch Tom ein Gespräch mit einem Psychologen gebrauchen könnte. Nach meiner ersten Sitzung hatte ich ihm gesagt, dass ich es als befreiend empfunden hab. Doch es hatte nicht den Anschein, als ob er dies, in Betracht ziehen würde.

and then came the nanny (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt