Stella | 12

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Ja, ich schäme mich.

Ich habe versucht den Mann zu verführen, der mich entführt und eingesperrt hat. Und der nun plant mich zu verkaufen.

Den Preis für die beste Idee bekomme ich nicht, daß weiß ich. Doch mir ist im Moment jedes Mittel recht um zu überleben.
Und ganz gleich was er sagt... Ich habe gesehen wie seine Pupillen sich bei meiner Berührung erweitert haben. Damit hat er nicht gerechnet.

Doch seine Worte lassen mich ebenfalls nicht los. Ihm ist es egal was mit mir geschieht.

/

Ich liege im Bett und betrachte die Zimmerdecke ohne sie wirklich wahrzunehmen, denn in Wahrheit arbeitet mein Hirn immer noch fieberhaft um eine Lösung zu finden. Was kann ich tun um das ganze zu stoppen?

Trotz all meiner Bemühungen wach zu bleiben falle ich in einen unruhigen Schlaf. Die feindselige Umgebung hüllt mich ein, treibt mich weiter fort.

/

Das Geräusch der Schlüssel weckt mich auf. Jemand steht vor der Tür!
Eilig springe ich aus dem Bett, schnappe mir die Decke und hülle mich darin ein, als wäre dies mein einziger Schutz.

ER betritt den Raum. Bei seinem Anblick fallen mir die noch feuchten Haare auf, ebenso die legere Kleidung. Eine graue Jogginghose und ein weißes Shirt anstelle eines Anzugs...

Wer hätte das gedacht?

Er wirft etwas aufs Bett und sieht mich an.

"Leg dir das um... Der Käufer ist bald da. Wir wollen doch einen guten Eindruck hinterlassen oder?"

Bei genauerer Betrachtung erkenne ich, daß es sich hierbei um ein Halsband handelt. Ein Halsband, das man Hunden umlegt... Was zum...?

"Das ist nicht dein Ernst oder?", frage ich ungläubig und schaue abwechselnd ihn und das... Ding auf dem Bett an. "Du wirst es nicht glauben aber ich bin kein Hund. Ich bin kein Tier das man Gassi führen kann."

Sein grinsen wird breiter.

"Tja. Der Käufer testet die Ware bevor er sie weiterverkauft. Und dieser Käufer steht auf diesen Mist. Nichts für ungut, für einen braven und disziplinierten Hund habe ich dich auch nicht gehalten. Aber es gibt viele kranke Fetische und sie alle lechzen nach Frischfleisch.", sagt er als würde das irgendetwas erklären.

Das alles ist einfach nur krank und widerlich und ich verspüre instinktiv Gelüste dafür zu sorgen, daß sein dämliches Lächeln verschwindet.

"Außerdem lasse ich dir gerade noch ein Kleid besorgen. Ich habe nur geschätzt aber es sollte passen. Mach dich fertig. Jemand wird dich dann in die Halle führen.", erläutert er und verschwindet wieder.

Ich bin so geschockt von alledem das ich reglos da stehe. Das einzige was ich noch wahrnehme ist das rauschen in meinen Ohren, der donnernde Schlag meines Herzens und die bedrohliche Stille um mich herum.

...

Mum, Dad? Es tut mir leid. Es tut mir leid das ich nicht auf mich aufgepasst habe. Jetzt werde ich für meine Unachtsamkeit bezahlen müssen...

Caspian - Son of Devil Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt