Caspian | 13

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Pavel war ein krankes Schwein.

Die Liste der Menschen die durch seine Hand starben war schier endlos, doch er war ein geschätzter Geschäftspartner meines Vaters, also war er auch meiner.

Er war klein und dick, mit fettigen, strähnigen Haaren und einer Vorliebe für sadistische Spiele, die er allesamt an seinen "Hündinnen" - wie er sie nannte - aus ließ.

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Als er auf mich zu kam, strich ich meinen Anzug glatt. Ich hatte mich kurz vor seinem eintreffen umgezogen um seriös zu wirken - sofern das in unserer Branche überhaupt möglich war.

Spencer war bereits vor einigen Minuten aufgebrochen um Stella zu holen - das Kleid welches er ihr gebracht hatte nahm sie nur widerwillig an. Sie wehrte sich, aber das würde ich bald vergehen. Denn sobald sie in Pavel's Händen war, würde ihre rebellische Ader brechen. Zumindest hoffte ich das.

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"Ahhh, Caspian! Es ist immer eine Freude dich zu sehen!", säuselte er und grapschte nach meiner Hand. "Wo ist die Ware? Meine Zeit ist begrenzt."

Ich nickte. Er war ein viel beschäftigter Mann, genauso wie ich.

"Spencer kümmert sich bereits darum. Sie sollte in wenigen Momenten hier sein.", gab ich zurück.

Ich wies auf den kleinen Beistelltisch auf dem ich bereits Gläser mit Bourbon bereit gestellt hatte. Es war immer ein gutes Zeichen wenn Geschäftsmänner vor Abschluss eines Deals etwas tranken. Das gehörte zum guten Ton.

Als Spencer jedoch alleine kam, änderte sich die Stimmung. Vor allem Pavel wurde schlagartig feindselig und ungehalten.

"Was?", knurrte ich. Spencer kam näher.

"Sie wünscht Sie zu sehen, Sir."

Seit wann tat er das was eine Frau von ihm verlangte?

Ich beschwichtigte Pavel und bat um Entschuldigung, machte mich jedoch dann auf den Weg sie selbst zu holen.

Ich öffnete die Tür zu dem Zimmer in dem sie sich befand und blieb reglos stehen... Das Kleid saß perfekt und betonte ihre klaren Vorzüge. Nur das Halsband in ihrer Hand wirkte fehl am Platz.

"Was willst du? Der Käufer wartet.", knurrte ich.

Sie trug keine Schuhe denn Spencer hatte in der Voraussicht gehandelt, das sie diese als Waffe einsetzen könnte - dennoch kam sie federleicht auf mich zu. Das Halsband schwebte vor meiner Nase.

"Du willst mich los werden und an einen Fetisch Kerl aushändigen... Gut. Er wird keine Freude an mir haben. Diesen scheiß werde ich nicht tragen.", flüsterte sie. "Wenn ihr so darauf steht, zieh es ihm selbst an. Vielleicht habe ich Glück und er stranguliert sich damit."

Sie hatte ja doch Humor... Die Vorstellung allein genügte um mich etwas zum schmunzeln zu bringen, trotz der angespannten Lage. Ich durfte keine Zeit mehr verlieren.

In einem unachtsamen Moment griff ich nach ihr, zog sie am Arm zu mir heran und wirbelte sie herum. Diesmal landete sie sicher auf dem Bett.
Ich folgte und nutzte die Sekunden ihrer Verwirrtheit, setzte mich auf sie.

"Ich werd dir jetzt das Ding anlegen. Und du wirst gehorchen, klar?"

Es war keine Frage sondern eher ein Befehl. Sie wehrte sich mit aller Kraft, sodass ich meine liebe Mühe hatte, trotzdem behielt ich die Oberhand.

Bis sie sich nicht mehr regte und mich nur ansah.

"Ich werde alles tun was du willst... Egal was es ist. Nur verkauf mich nicht.", flüsterte sie.

Ich stockte. Für einen kurzen Augenblick dachte ich ernsthaft darüber nach ihr Angebot anzunehmen. Aber wieso? Weil sie aufreizend wirkte und ich nicht bestreiten konnte das sie scheinbar nicht nur klug sondern auch bildschön war?

Sie bemerkte mein zögern und nutzte es direkt für sich. Eine Hand glitt an einem meiner Arme empor und bereitete mir eine Gänsehaut. Sie wusste offenbar genau welche Knöpfe sie drücken musste... Aber es half nichts. Pavel war bereits da und wartete.

Ich schloss das Halsband und stand auf. Ihre Hand sank hinab auf die Matratze.

Sie wusste, daß sie verloren hatte.

Caspian - Son of Devil Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt