𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟠𝟞

94 15 6
                                    

Dag und Carla kamen spät in der Nacht wieder zu Hause an.

Die weiteren Gespräche beinhalteten alles Mögliche nur nicht Isabelle und Ben. Doch in Dags Gedanken kreiste nichts anderes umher.

Sie hatte ihn nun tatsächlich den anderen vorgestellt ... nicht zu vergessen ... Nia.

Dag fragte sich nun mehr und mehr, was für ein Mann dieser Ben doch war. Er schien ihm zumindest kein bisschen ähnlich zu sein. Auch wenn er ihn nur kurz im Restaurant gesehen hatte, kam er ihm nicht musikalisch oder sonst wie rüber.

Was fand Isabelle an ihm?

Dag griff nach einer frischen Boxershorts und ging nach Carla ins Badezimmer, die wie immer nur mit String und Top ins Bett wollte.

Er schloss die Türe und setzte sich auf den Wannenrand.

Wieso fühlte er sich so hundsmiserabel?

Er wusste doch schon seit längerem von diesem Typen und gesehen hatte er ihn ja auch bereits ... was störte ihn an dieser neuen Erkenntnis, das Isabelle ihn mit bei Vincent und Katja zu Hause hatte?

Er sah ihn wieder bildlich vor sich. So piekfein.

Dag verzog sein Gesicht.

Was für ein Schnösel.

Mit Sicherheit war es seine Idee, dass Isabelle sich diesen Haarschnitt und die Farbe zugelegt hatte. Es passte irgendwie perfekt neben ihm, wenn er sich sie mit diesen feinen Klamotten aus heutiger Perspektive aufs Neue vorstellte, die sie dort im Restaurant getragen hatte.

Er stand auf, schloss die Türe ab und stellte das Wasser an, das langsam die Wanne füllte und schüttete irgendeinen Badezusatz dazu.

»Was machst du?« , rief Carla.

»Schlaf ruhig schon mal. Ich komme gleich.« , sprach er in lauterer Stimme zurück und zog sich dabei bereits aus.

Er stieg in die Wanne, wobei diese noch mit wenig Flüssigkeit befüllt war. Er mochte es so lieber, wenn das Wasser langsam anstieg, während er schon drin saß, obwohl er eher Duschen bevorzugte, aber da er geringfügig entspannen wollte, zog er Baden gerade vor.

Er griff nach seinem Handy, das er in die Nähe gelegt hatte, und öffnete Vincents Chat.

- Wolltest du mir eigentlich davon erzählen?

Sein bester Freund hatte die Nachricht gesehen und ging dann aus dem Chat raus. Es dauerte ein wenig. Folgend kam er wieder online und eine Nachricht erschien auf Dags Display.

- Ich bin ehrlich, ich hielt es für nicht nötig, weil du sie ja unbedingt vergessen willst. Zudem wusstest du ja sogar vor mir von seiner Existenz. Was Neues hätte ich dir eh nicht erzählen können. Oder interessiert dich etwas?

Dag überlegte.

Wollte er etwas wissen?

Eigentlich nicht. Denn Vincent hatte Recht. Er wollte Isabelle doch nur aus seinen Gedanken vertreiben und Informationen, über ihr Leben mit einem anderen Mann, würde ihn nur auf mehr Ansichten, Auffassungen und Fragen bringen, die er keineswegs haben wollte.

- Nein. Mich interessiert das nicht.

Tippte er stattdessen zurück.

Das Wasser war mittlerweile auf perfekte Höhe angestiegen und Dag drehte den Wasserhahn zu.

- Gut. Dann schlaf noch gut Brudi. Wir sehen uns.

Dag wünschte Vincent ebenso noch eine gute Nacht und legte sein Handy wieder weg.

Er schloss die Augen und tauchte kurz unter. Was nicht sehr klug war, denn trotz geschlossener Augen brannte der Badezusatz und er fasste blind nach dem Handtuch, das daneben hing, mit dem er sich über die Lider rieb.

»Wieso hast du abgeschlossen?« , hörte er Carla sprechen, die versuchte, die Türe zu öffnen.

»Ich komme gleich.« , wiederholte er und rollte mit den Augen.

Nur ein wenig Ruhe ... mehr verlangte er doch nicht.

Er hörte, wie sie sich entfernte.

Ben hat Connection zu irgendeinem Filmregisseur ...

Was fiel diesen Typen ein, sich in die Erziehung seiner Tochter einzumischen?

Dachte er, er könnte damit ihr Herz gewinnen, wenn er alles so macht, wie sie es gern hätte?

Dag wusste, dass Nia gerne irgendwas im Showbusiness anstrebte und auch wenn er selbst in der Branche zu finden war, war er nicht erfreut darüber. Nia würde sich nur in etwas verrennen. Ihr Charakter war dafür nicht geschaffen. Zumindest hatte er Panik davor. Es bräuchte nur eine negative Resonanz folgen und sie würde daran zugrunde gehen.

Nein, das wollte er keineswegs für seine Tochter.

Sollte Ben doch eigene Kinder machen und die ... sein Magen rebellierte.

Was war, wenn Isabelle noch ein Kind mit ihm bekommen würde? Falls sie sich für ein Leben mit ihm entschieden hatte, was der gestrige Tag bewies, würde eine Scheidung von ihm folgen und eventuell womöglich eine Kinderplanung mit diesem Mann.

Scheiden ... das Wort hörte sich schon so schlimm in seinen Ohren an.

Ein Abschied für immer.

Er verdrängte sofort die einschießenden Bilder von Isabelle, wie sie auf ihn zukam in ihrem Brautkleid. Er griff nach der Brause und ließ sich eiskaltes Wasser über den Kopf prasseln, ehe er den Stöpsel zog und aus der Wanne kletterte.

Dag rubbelte sich ab und betrachtete sich im Spiegel, nachdem er sich das Handtuch um die Hüften gebunden hatte. Während des Zähneputzens erschien jedoch nochmal Isabelle in seinem Kopf, dieses Mal allerdings mit dickem Bauch und wie er ihr darüber streichelte.

Sie wollte kein Kind mehr. Sie wollte keinen Ersatz, wie sie es genannt hatte ... aber mit diesem neuen Mann hatte sie sich verändert.

Mit Wucht, wollte er gegen den Spiegel boxen, bremste jedoch Millimeter davor ab und trat stattdessen den kleinen Mülleimer weg.

»Ist alles okay?«

»Ja.« , rief er ein wenig genervt. 

Diese Bilder. Er musste diese Bilder loswerden.

Er nahm seine Boxershorts und zog sich diese an, ehe er die Tür aufschloss und in den eigentlichen Wohnraum trottete. Sofort legte er sich auf seine Seite des Bettes und löschte das Licht.

Carla kam sofort in seine Arme und kuschelte sich an ihn, während er, wie gewohnt, ihren Rücken kraulte.

Vielleicht war es gar nicht so abwegig, wenn er im gleichen Sinne sein Leben weiterführen würde und mit Carla diesen Schritt eines gemeinsamen Kindes wagen würde?!

Was hatte er schon zu verlieren?

Verloren hatte er in letzter Zeit zu viel ...

Carlas Finger strichen über seinen Oberkörper und er genoss dieses schöne Gefühl, was in ihm anstieg. Bis er ihre Lippen auf seiner Haut spürte, als sie ihn sanft küsste, verharrte seine Hand auf ihrem Rücken. Dann jedoch wanderte sie ein wenig tiefer hinab und er griff beherzt in ihre Pobacke, was sie eine Winzigkeit auflachen ließ.

Sie setzte sich auf. Ihr Grinsen blieb, als sie sich ihr Top über den Kopf zog und dieses mit Schwung vom Bett hinunterwarf.

Es war zwar dunkel, durch das Mondlicht, das seitlich hineinschien, konnte Dag aber genug von ihrem Körper sehen und er benetzte sich seine Lippen, als er mit seinen Fingern ihre Oberschenkel streichelte.

Carla beugte sich zu ihm und küsste ihn kurz, ehe sie mit ihrer Zunge, seinen Oberkörper hinabglitt, während sie noch immer neben ihm kniete.

Sie hatte sich so positioniert, dass er ihre Kehrseite berühren konnte, wohingegen sie bereits mit ihrem Mund an dem Stoff der Boxershorts, unter der sich seine schwellende Manneskraft befand, herum küsste.

Reißen wir uns gegenseitig raus, oder reiten wir uns rein (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt