Kapitel 27

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Sie stellte das Buch zurück an seinen Platz. Dann stand Naira ruckartig auf, steckte den Dolch in ihre Tasche und verließ die Bibliothek. Leise schlich sie durch die Gänge, auf dem Weg zurück zu ihrem Gemach. Ihr Plan war einfach. Sie würde Kartokh ausfindig machen und ihn mit der Hilfe des Dolches zur Strecke bringen. Und dann wird sie den Dolch zerstören müssen, eine solch gefährliche Waffen sollte nicht in Mittelerde umgehen. Aber was ist mit Legolas? Er wird ihr nicht glauben, dass alles glatt gehen wird. Um ehrlich zu sein glaubte Naira das selbst nicht, aber sie sah keine andere Möglichkeit. 

Die Elbe lief durch die kalten Gänge und blieb schlussendlich vor ihrer Tür stehen. Ob Legolas da war? Naira atmete einmal tief ein und aus, bevor sie die Tür öffnete. Und ja, sie hatte Recht. Legolas saß auf ihrem Bett und sah sie an. Als sie die Tür öffnete sprang er auf und lief auf sie zu. „Wo warst du denn?" „Eine..eine Freundin besuchen.", log Naira und umarmte ihn. Sollte sie es ihm erzählen? Vielleicht sollte Naira vorsichtig anfangen und dann weitersehen. „Du?", sie löste sich aus der Umarmung, schloss die Tür und setzte sich aufs Bett. „Ja, was ist denn?", entgegnete Legolas. „Was denkst du, machen wir jetzt?" Er setzte sich neben ihr aufs Bett, ließ sich dann aber nach hinten fallen. Naira legte sich daneben. „Ich weiß es nicht. Du bist wieder da, der Dolch ist verschwunden und alles scheint so friedlich. Was könne wir überhaupt tun?", stellte er eine Gegenfrage. „Um ehrlich zu sein, weiß ich es auch nicht. Hm, angenommen, wir hätten den Dolch, was würdest du tun? Ich glaube, dass dunstete Gegner, beziehungsweise Kartokh, nicht wissen, dass ich wieder ich bin.", Naira drehte ihren Kopf zu Legolas, der ihr in die Augen sah. „Ich glaube, ich würde den Dolch zerstören und über die ganze Sache Gras wacheren lassen. Ohne den Dolch sind unsere Gegner nichts, sie sind zu wenige." Er lächelte. Sie sah ihn einfach nur weiter an. „Aber...Was, wenn es mehr werden?" „Das können sie gerne versuchen. Du vergisst, dass wir alle, am meisten König Ellessar, ales daran setzten, dass solch schlimme Zeiten nie wieder geschehen werden."

Naira nickte. Dann fasste sie allen Mut zusammen und öffnete ihren Mund ein weiteres Mal. „Ich...Ich habe den Dolch.", sie sah ihn schüchtern und vorsichtig an. Legolas, dem die Überraschung ins Gesicht geschrieben stand, sah sie einfach an. Nur langsam schien er zu verarbeiten, was Naira gerade gesagt hatte. Dann, ohne Vorwarnung, setzte er sich auf und sah auf sie hinab. „Was? Dein Ernst?" Naira richtete sich ebenfalls auf und setzte sich mitten in ihr Bett, verschränkte die Beine. Langsam nickte sie und griff in ihre Tasche. Ihr Herz schlug unangenehm gegen ihre Brust. Schließlich zog sie den Dolch ans Licht und hielt ihn Legolas hin. Dieser nahm ihn vorsichtig entgegen und drehte ihn hin und her. „Und was gedenkst du jetzt zu tun?", er wendete seinen Blick wieder vom Dolch ab uns sah sie an. Naira biss sich auf die Unterlippe „Mh..." „Sag schon!" 

„Naja, ich wollte Kartokh töten. Was haben wir für eine andere Wahl? Danach muss der Dolch zerstört werden.", antwortete sie zögerlich. 

„Du weißt, dass wir nicht voraussehen könne, was passieren könnte? Es kann alles passieren." 

„Ich weiß. Ist mir egal." 

Er zog die Augenbrauen zusammen. „Ist dir egal? Es kann sonst was passieren!" 

„Und? Dann ist es so." 

„Naira!" 

„Nein, ich ziehe das jetzt durch, Legolas." 

„Du...Was?! Das kannst du doch nicht tun. Du könntest umkommen!" 

„Mein Entschluss steht fest. Wenn du mich begleiten möchtest, solltest du jetzt deine Waffen packen."

„Du willst jetzt los?"

„Ja, keine Widerrede. Umso eher sind wir durch und haben unseren Frieden."

„Gut." Legolas rauschte aus dem Zimmer. Naira lächelte. Sie wusste, dass Legolas sich nie vor einem Kampf scheuen würde. Alleine schon, weil sein Stolz es ihm verbot. Hastig stand sie auf und schlüpfte in eine Tunika, an der sie ihre Waffen festschnallte. Kaum war sie fertig, kam Legolas wieder zurück und nickte. Sie drückte ihm hastig einen Kuss auf die Wange, bevor beide auf dem Gang traten und losliefen. Nebeneinander rannten sie durch die Gänge und über den Hof, bis zum Stall. Die Stallgassen waren etwas abgedunkelt, es war schön warm und ruhig. Wortlos sattelten sie ihre Pferde und verließen den Stall genauso schnell, wie sie auch gekommen waren. Naira hoffte, dass sie nicht gesehen werde, beziehungsweise war es nicht Teil des Plans gesehen zu werden. Also schlug sie eine Richtung in den Wald ein. Als die beiden außer Sichtweite des Palastes waren, trieben sie Dios und Ifrindur an, bis sie trabten. Ein unheimlicher Nebel lag über allem. Die Bäume knarzten, leises Wolfsheulen erklang und irgendwo rief ein Käuzchen. Naira lief ein Schauer über den Rücken und sie ging in den Gallop über. Fast lautlos, wie Geister, ritten sie nun durch den Wald, in einem Höllentempo. Heute Nacht kannte Naira keine Gnade, nicht Kartokh gegenüber, nicht ihrem Pferd gegenüber. Sie trieb Dios weiter an, Ifrindur nahm sofort das neue Tempo an. Kaum ein Funkeln des Mondes drang durch die dichten Blätterdächer der Bäume.

Der Mond stand hoch am Himmel, als sie den Wald verließen. Sie ritt noch ein Bisschen weiter, bis zu einem Hügel. Dem einen Hügel. Hier hatte alles begonnen, hier haben sie die Wargreiter entdeckt. Ein kühler Luftzug wirbelte den Nebel auf, als Naira auf der Kuppe des Hügels von ihrem Pferd sprang. „Was hast du vor?", sie konnte Legolas warmen Atem ihm Nacken spüren. „Warten. Er wird sich nicht in Mordor aufhalten, es wäre viel zu offensichtlich.", sie war nicht zum Reden hier. Langsam schritt sie den Hügel ab uns spähte in alle Richtungen. Nichts... Nachdem sie sich sicher war, dass in den nächsten kein Angriff erfolgen würde, ging sie zurück zu Legoals, der alles beobachtet hatte. Entschlossen holte sie den Dolch hervor. Er glimmerte leicht grünlich. Sie grinste. Irgendwie war der Dolch faszinierend, es war interessant zu sehen, wie eine so kleine Waffe so viel Chaos anrichten kann. Ihre Hand umfasste den Griff fester, ihre Knöchel wurde weiß. Nach nur wenigen Sekunden sah sie das Resultat. Grüne Flammen umfassten die Klinge und erhellten den Nebel grünlich. Legolas keuchte erschrocken auf, trat ein paarSchritte zurück. „Was? Wie?" „Ich hab was dazu in der Bibliothek gefunden." Er nickte. Geduldig setzte Naira sich ins Gras. 

„So, jetzt warten wir."


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Hayy. gehts euch gut? Sorry, dass es wieder so lange gedauert hat :/. Das nächste Kapi kommt dann schneller. 

Und ich muss euch etwas mitteilen: Dies ist das vorletzte Kapitel dieser FF. Ja, richtig gelesen. Das vorletzte Kapi... :). Das heißt, der nächste Past wird das Finale, uhhhh. 


Der Dolch Saurons - Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt