Kapitel 40

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Ich schaute angespannt auf die Uhr, während Henry sein Müsli aß und ich in der Zeit die Küche sauber machte. Tom war noch nicht aufgestanden und dies war mehr als ungewöhnlich. Sonst stand er pünktlich auf, hatte zu diesem Zeitpunkt schon gejoggt, geduscht und gefrühstückt. »Henry, ich gehe mal kurz zu Papa und schaue, ob er wach ist. Bleib du bitte so lange hier unten.«

Henry schob sich eine Heidelbeere in den Mund und leckte sich mit der Zunge ein wenig Joghurt aus dem Mundwinkel, ehe er nickte. Nachdem ich meine Hände an einem Geschirrtuch abtrocknete, ging ich auf den direkten Weg hoch ins Schlafzimmer. Es war noch immer alles dunkel in dem Raum und Tom lag im Bett, eingekuschelt unter seiner Decke und schlief.

»Tom, aufstehen. Wir haben bereits nach acht Uhr.« Er brummte und bewegte sich minimal, machte dennoch keine Anstalten aufzustehen. Langsam ging ich auf ihn zu und streichelte ihm über den bedeckten Rücken. »Tom!«, sprach ich streng. »Du kommst zu spät zur Arbeit.« Er rollte sich auf den Rücken und schüttelte mit dem Kopf, während er seine Augen noch immer geschlossen hatte.

Er wirkte blass und ein wenig verschwitzt im Gesicht. Vorsichtig legte ich meine flache Hand auf seine Stirn und stellte mit erschrecken fest, dass er ganz heiß war. »Sweetheart, du hast Fieber.« Tom nahm meine Hand und führte sie zu seinem Mund, ehe er sie küsste. Selbst seine Lippen glühten und sein Atem, den er ausstieß, war ganz heiß.
»Es geht mir nicht gut, Darling«, murmelte er schlaftrunken.

Langsam setzte ich mich auf die Kante der Matratze und streichelte sanft über seine Wange. »Dann solltest du heute besser zu Hause bleiben aber wie melden wir dich jetzt bei der Arbeit ab?« Normalerweise ruft man in solch einem Fall seinen Arbeitgeber an, doch wer war jetzt die richtige Ansprechperson in Toms Situation? War es sein Manager oder der Produzent des aktuellen Projekts? Vielleicht gab es für solche Angelegenheiten auch eine Assistentin oder anderes Personal.
»Du musst meinen Manager anrufen«, flüsterte er angestrengt.

»Okay, das mache ich. Ruh du dich noch ein wenig aus.« Ich stand auf und nahm sein Handy zur Hand, das auf dem Nachttisch lag und ging leise aus dem Schlafzimmer. Während ich die Stufen hinunterging, öffnete ich die Kontakte in seinem Handy und suchte nach den Namen Carl. Als ich ihn fand wählte ich gleich die Nummer und wartete nervös darauf das jemand abnahm. Wann telefoniert man schon mit einem Manager, der schon viele prominente Menschen betreut hat.

»Hallo, Tom! Was ist los?«, fragte Carl am anderen Ende des Hörers und wirkte abgehetzt. Und das schon um diese Uhrzeit. Sein Job scheint auch nicht der einfachste zu sein.
»Hallo, hier ist Mila das Kindermädchen von Tom.« Nachdenklich sah ich hoch an die Decke. Er kannte die Fotos im Internet und wusste, dass ich mehr war als nur eine Angestellte.

»Hallo, Mila. Wie kann ich dir helfen?«, fragte er freundlich.
»Ich rufe an, weil Tom mit Fieber im Bett liegt und nicht zur Arbeit kommen kann.« Man hört Carl am anderen Ende des Hörers fluchen. Scheinbar passte ihm Toms Ausfall nicht in den Kragen.
»Okay, ich gebe das weiter. Wenn Tom fähig ist mich anzurufen, dann soll er das umgehend tun.«

»Ja, ich sage ihm Bescheid«, stammelte ich. Er wirkte unglücklich und ein wenig angesäuert. Auch Schauspieler können mal krank werden, da muss man doch nicht gleich so genervt reagieren. Ich fand seine Reaktion mehr als übertreiben, aber vielleicht war es Gang und gebe, dass im Showbusiness keiner ausfallen darf. Damit kannte ich mich nun absolut nicht aus. Nachdem er aufgelegt hatte, ging ich zurück zu Henry, der in der Zwischenzeit zwar gegessen hatte aber scheinbar mit seinem ganzen Körper.

»Du siehst ja aus wie ein Joghurtmonster«, bemerkte ich amüsiert. Henry hob seine Hände und spreizte seine Finger voneinander, während er seine Zähne fletschte und einen tiefen Groll von sich stieß. »Lass uns ins Bad gehen und dich sauber machen. Wir müssen nur leise sein, weil der Papa schläft. Er ist krank.« Henry setzte ein trauriges Gesicht auf und ich streichelte ihm sanft über den Kopf, ehe ich vor ihm in die Hocke ging. »Alles wird gut. Wenn wir den Papa viel Tee und Suppe kochen dann wird das wieder.«

and then came the nanny (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt