Kapitel 32

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Wincent

Geschockt schau ich Lisa an. ,,Warum Krankenhaus?", stammle ich vor mich hin. ,,Elisa hatte einen Unfall. Sie wollte eigentlich warten bis du wieder da bist. Sie hatte aber so starke Schmerzen, dass Amelie mit ihr gefahren ist". Meine Augen werden immer größer. ,,Wie Unfall? Was ist passiert?", stammle ich vor mich hin. ,,Wir sind ein paar Mal gefahren und alles war gut. Nach dem wir eine Pause gemacht haben, sind wir wieder runter gefahren. Plötzlich hat Amelie hinter mir geschrien. Als ich gestoppt habe, saß sie neben Elli am Boden. Sie ist gestürzt. Gottseidank ist eine Gruppe neben uns stehen geblieben und haben Hilfe geholt. Die Pistenhilfe kam dann und haben sie runter gebracht", rattert Lisa aufgebracht runter. Zwischenzeitlich musste ich mich hinsetzen. Die anderen schauen sie auch mit großen Augen an. ,,Was ist mit ihr", frage ich vorsichtig, denn vor dieser Antwort habe ich echt Angst. ,,Sie hat etwas am Bein und sie hat sich an die Schulter gefasst. Aber was genau ist, kann ich nicht sagen. Amelie und sie haben sich noch nicht gemeldet", antwortet sie. Wenigstens war sie bei Bewusstsein. ,,Wo genau sind sie jetzt?" ,,Sie sind im Krankenhaus St. Vinzenz." ,,Wo genau ist das?" ,,Das ist zwei Ortschaften weiter. In Zams." ,,Okay danke Lisa. Ich zieh mich schnell um und mache mich auf den Weg dorthin." ,,Mach aber bitte langsam Wincent"; sagt Tobi. Ich verabschiede mich von allen und mache mich auf den Weg hoch ins Zimmer. Unterwegs versuche ich Amelie zu erreichen und gottseidank geht sie ran. ,,Endlich meldest du dich", sagt sie am anderen Ende der Leitung. ,,Ich habe es eben erst erfahren. Was ist passiert", gebe ich außer Atem von mir. ,,Als wir zum letzten Mal die Piste runter wollten ist sie gestürzt. Ich kann dir leider nicht sagen warum genau. Andere Fahrer haben Hilfe geholt und die Pistenrettung kam und hat sie runter gebracht. Sie wollte nicht ohne dich ins Krankenhaus, aber sie hat es vor Schmerzen nicht ausgehalten. Wir konnten sie dann überreden, dass ich mit ihr hin fahre." ,,Bist du bei ihr?" ,,Gerade ist sie noch im Behandlungszimmer, als ich gesehen habe das du anrufst bin ich raus." ,,Okay pass auf. Ich mach mich jetzt auf den Weg. Sag ihr, ich bin gleich da und das ich sie liebe." Gerade als ich die Tür hinter mir schließe, legen wir auf. Schnell wechsle ich meine Skiklamotten in trockene. Ich schnappe mir meine Sachen und gehe zu meinem Auto. Dort muss ich erstmal tief durchatmen. Ich zittere am ganzen Körper und will einfach nur noch zu Elisa. Nach kurzem Überlegen wähle ich Dinas Nummer. Keine Minute später nimmt Ellis Mama ab. ,,Hallo Wincent. Na alles gut bei euch?" ,,Moin Dina, störe ich gerade?" ,,Wir essen zu Abend. Aber alles gut, ist irgendwas? Du hörst dich so durcheinander an", fragt sie besorgt. Warum müssen Mütter immer gleich etwas erahnen. ,,Bitte raste jetzt nicht aus. Elli hatte einen Skiunfall. Ich war leider nicht dabei und kam gerade ins Hotel, als mir mitgeteilt wurde, was passiert ist." Am anderen Ende ist es totenstille. ,,Wie geht es meiner Kleinen?", fragt sie nach kurzer Zeit leise. ,,Ich weiß noch nicht genau. Amelie sagt, sie hätte Schmerzen im Bein und sie hätte sich die Schulter gehoben. Mehr weiß ich leider noch nicht." ,,Wenigstens war und ist sie bei Bewusstsein", flüstert sie leise. ,,Mmh", gebe ich einfach von mir. ,,Fährst du zu ihr?" ,,Ja, bin schon unterwegs." ,,Okay gut. Bitte gib uns Bescheid, wenn du mehr weißt." ,,Ja natürlich, ich melde mich." ,,Danke." Wir verabschieden uns wieder und 20 Minuten später halte ich auf dem Parkplatz des Krankenhauses. Mit einem mulmigen Gefühl betrete ich das Gebäude und möchte gerade Amelie anrufen, als ich sie meinen Namen rufen höre. ,,Gottseidank bist du da", flüstert sie mir ins Ohr als ich sie in den Arm nehme. ,,Wie geht es ihr?", flüstere ich genau so leise. Sie löst sich wieder von mir und schaut mich traurig an. ,,Sie hat starke Schmerzen und sie ist total aufgelöst." Kurz schließe ich die Augen und atme einmal tief ein und aus. ,,Komm, wir setzen uns hin und warten", sagt sie und zeigt auf einen Stuhl. ,,Wo ist sie gerade?" ,,Sie wurde vor 10 Minuten ins MRT gebracht." ,,Willst du einen Kaffee?", fragt sie plötzlich. Ich nicke einfach nur und lasse meinen Kopf an die Wand sinken. Ich merke wie sie aufsteht und weggeht. Ich habe mich so sehr auf diese Tage hier gefreut und jetzt das. Was ich jetzt weiß ist, dass Elli nicht gut drauf sein wird. Ich kenne sie gut genug. ,,Hier bitte", Amelie reicht mir einen Becher mit Kaffee und lässt sich wieder neben mich sinken.

Müsste da nicht Musik seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt