Kapitel 33

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Wincent

Durch ein Wimmern werde ich aus dem Schlaf gerissen. Seufzend greife ich unter mein Kissen, um mein Handy hervorzuholen. Oh man es ist gerade mal kurz nach 3:00 Uhr. Als ich wieder ein Wimmern wahrnehme, drehe ich mich zu Elli um. Sie ist wach und verzieht ihr Gesicht vor Schmerzen. Vorsichtig rücke ich näher zu ihr und streichle über ihren Arm. ,,Süße, was ist los?", flüstere ich. Sie zuckt durch meine Berührung leicht zusammen. ,,Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken", wimmert sie leise. ,,Alles gut Schatz. Ich habe doch gesagt, du sollst mich wecken." Sie erwidert nichts, außer dass sie mich aus müden Augen. ,,Hast du arg Schmerzen?", frage ich leise und streichle ihr eine wirre Strähne hinters Ohr. ,,Ja und ich bin so müde. Ich kann aber wegen diesem Mist nicht schlafen", murmelt sie und fängt an zu weinen. ,,Hey hey, nicht weinen. Es wird alles gut", flüstere ich und nehme sie so gut wie es geht in den Arm. ,,Willst du noch Schmerzmittel?", frage ich sie als sie sich ein wenig beruhigt hat. Als sie nickt löse ich mich vorsichtig von ihr und hole ihr eine Tablette. Nach dem sie die Tablette genommen, kuschelt sie sich wieder ins Bett. Ich lege mich wieder neben sie und ziehe sie vorsichtig zu mir. Sie bettet ihren Kopf auf meinen Arm. Ich schalte ein wenig den Fernseher an und lasse mich ein wenig berieseln. Währenddessen streichle ich ein wenig ihren Bauch, um wenigstens ein wenig Körperkontakt zu haben. Nach gut einer weiteren Stunde merke ich einen gleichmäßigen Atem neben mir. Nach einem kurzen Blick zu Elli, stelle ich zufrieden fest, dass sie endlich eingeschlafen ist. Ich lege mich auch wieder hin und gottseidank, brauche ich nicht lange bis ich auch wieder eingeschlafen bin.

5 Stunden später werde ich durch meinen Wecker geweckt. Stöhnend greife ich nach meinem Handy und schalte ihn aus. Wir haben gerade 8:00 Uhr und wir wollen uns gleich zum Frühstück treffen. Vorsichtig schiebe ich meinen Arm unter Elli hervor und stehe auf. Als ich im Badezimmer fertig bin, stelle ich fest das sie noch schläft. Bevor ich sie wecke, packe ich unsere Sachen in die Koffer, denn wir fahren nach dem Frühstück gleich nach Hause. Hoffentlich wird die Fahrt nicht allzu schlimm für sie. Ich nehme frische Sachen für sie und gehe zum Bett. Vorsichtig streichle ich hier über die Wange und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Morgen", murmelt sie, nachdem sie ihre Augen geöffnet hat. ,,Morgen Süße, die anderen warten schon." ,,Hilfst du mir beim Anziehen?", fragt sie vorsichtig. ,,Na klar." Nach dem sie fertig, gebe ich ihr ihre Krücken, die sie brummend entgegennimmt. ,,Schatz, hör auf zu brummeln", lache ich und gebe ihr einen kurzen Kuss. ,,Sorry für die nächste Zeit", murmelt sie. ,,Alles gut", flüstere ich und küsse sie nochmal. Langsam machen wir uns auf den Weg nach unten. Wir brauchen eine halbe Ewigkeit, denn Elli hat bei jedem Schritt unheimliche Schmerzen. Unten angekommen wird sie vom gesamten Team begrüßt und jeder fragt was passiert ist und was jetzt genau mit ihr ist. Nach dem wir zu Ende gefrühstückt haben, gehe ich hoch in unser Zimmer und hole unser Gepäck. Anschließend verabschieden wir uns von den anderen. Es wird jetzt eine längere Zeit dauern, bis wir uns alle wieder sehen. Wir wünschen uns auch schöne Feiertage. Am Auto helfe ich ihr ins Auto und verstaue alles. 5 Minuten fahre ich vom Parkplatz und die fast dreistündige Fahrt beginnt. ,,Versuch doch ein bisschen zu schlafen", wende ich mich an Elli. ,,Ich kann es ja mal probieren", murmelt sie. Ich konzentriere mich wieder auf die Straße, aber ich merke schon jetzt das es eine harte Fahrt für sie wird. Bei jeder Unebenheit verzieht sie schmerzerfüllt das Gesicht. Nach einer weiteren Stunde, beschließe ich mal eine Pause einzulegen. ,,Sollen wir mal halten?" ,,Ja bitte", flüstert sie. Bei der nächsten Gelegenheit fahre ich auf einen Rastplatz. Dort helfe ich ihr auszusteigen, sie humpelt erstmal zur Toilette. In der Zwischenzeit hole ich uns eine Kleinigkeit zu Essen und zum Trinken. Als ich wieder ans Auto komme, lehnt sie schon daran. ,,Hat alles geklappt? Ich hab uns mal etwas zu essen geholt." ,,Es ging einigermaßen", murmelt sie. Als ich wieder im Auto sitze, packe ich mein Brötchen aus und beginne zu essen. ,,Wenn etwas ist, sag einfach Bescheid ok? Dann halten wir nochmal an", wende ich mich nach ein paar Bissen zu Elli. ,,Schon okay, ich will einfach nur noch nach Hause", erwidert sie niedergeschlagen. Nach einer halben Stunde sehe ich das sie gottseidank eingeschlafen ist.

Nach einer weiteren Stunde fahre ich endlich auf den Parkplatz vor Ellis Wohnung. Ich schnappe mir erstmal unser Gepäck und bringe es schon mal hoch in die Wohnung. Unten am Auto blinzelt sie mich schon müde an. ,,Na komm, ich nehme dich wieder Huckepack. Du bist ja noch total verschlafen", sage leise und streichle ihre Wange. Müde nickt sie und lässt sich vorsichtig auf meinen Rücken sinken. Langsam geh ich hoch und lasse sie gleich im Schlafzimmer runter. ,,El, ich würde noch schnell einkaufen gehen, wenn es dir recht ist", frage ich sie als sie sich ins Bett eingekuschelt hat. ,,Geh ruhig. Kannst du noch bei der Apotheke vorbei gehen und mir meine Schmerzmittel holen?" ,,Ja klar, hast du das Rezept in deiner Tasche?" ,,Es müsste in deinem Rucksack sein", murmelt sie und schließt schon ihre Augen. ,,Ich beeile mich", flüstere ich und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. Nach dem ich alles habe, verlasse ich die Wohnung. Auf direktem Weg fahre ich zur Apotheke und hole die Tabletten und nach einer Beratung kaufe ich noch ein Schmerzgel für ihren Rücken. Vielleicht hilft es ja ein bisschen. Nach dem ich ein wenig Ziellos im Supermarkt rumgelaufen bin, entschließe ich Nudeln mit Hackfleischsoße zu kochen. Das bekomme ich wenigstens noch hin und Elli liebt es. Süßigkeiten dürfen natürlich auch nicht fehlen. Zum Glück stehen nicht viele Leute an der Kasse, sodass ich schnell wieder im Auto sitze.

Leise betrete ich die Wohnung und bringe erstmal die Einkäufe in die Küche. Als ich vorsichtig die Schlafzimmertür öffne, sehe ich das sie immer noch schläft. Da wir gerade mal 16:00 Uhr haben, beschließe ich im Wohnzimmer eine Runde Sport zu machen. Gerade bin ich mich am Dehnen, als ich ein Geräusch wahrnehme. Elli steht in der Tür und lächelt mich leicht an. ,,Hey na, ausgeschlafen?", frage ich und stehe auf. ,,Nicht ganz, musste leider auf die Toilette", lächelt sie gequält. ,,Leg dich wieder hin, ich geh schnell duschen und dann komme ich zu dir." Sie nickt leicht und humpelt wieder langsam zurück ins Schlafzimmer. Eine halbe Stunde später betrete ich mit ihren Medikamenten das Schlafzimmer. ,,Mein Rücken tut so weh. Ich weiß gar nicht wie ich mich noch hinlegen soll", flüstert sie erschöpft. ,,Ich hab ein Schmerzgel mitgebracht. Sollen wir es mal draufmachen?" Ich gehe ums Bett herum und helfe ihr, sich langsam auf die Seite zu drehen. Ich setze mich hinter sie aufs Bett und schiebe ihren Pullover hoch. Vorsichtig fange ich an ihren Rücken einzucremen. Sie zuckt unter meinen Berührungen mehrmals zusammen. ,,Tut mir leid, ich will dir nicht weh machen. Wir haben es gleich", flüstere ich. Nach dem ich fertig bin, schiebe ich ihren Pullover wieder runter und helfe ihr, sich wieder normal hinzulegen. Ein paar Minuten später ist sie schon wieder eingeschlafen.

Gegen 18:00 Uhr fange ich an das Essen zuzubereiten. Anschließend nehme ich zwei Teller und gehe wieder zurück ins Schlafzimmer. Heute essen wir mal gemütlich im Bett. Danach räume ich gleich das Geschirr in die Küche. ,,Winnie? Kommst du bitte mal?", ruft Elli plötzlich. Im Schlafzimmer schaue ich sie fragend an. ,,Ich würde gerne duschen gehen. Kannst du mir vielleicht helfen?", fragt sie schüchtern. ,,Klar helfe ich dir. Willst du gleich gehen?" ,,Ja gerne." Ich gehe an ihre Kommode und hole ihr frische Schlafsachen heraus. Elli krabbelt vorsichtig aus dem Bett und schnappt sich die Krücken. Im Badezimmer lässt sie sich auf der Toilette nieder. Vorsichtig ziehe ich ihr Orthese aus und anschließend helfe ich ihr aus den Klamotten. Kurz überlege ich wie wir das jetzt am besten machen. Kurzerhand ziehe ich auch meine Klamotten aus. ,,Was machst du denn jetzt", lacht sie leicht. ,,Ich geh mit unter die Dusche. So kann ich dich am besten festhalten", grinse ich. Ich gehe auf sie zu und hebe sie vorsichtig hoch und trage sie in die Dusche. Unter der Dusche halte ich sie leicht an der Taille fest, sodass sie nicht ihr Bein belasten muss. Anschließend helfe ich ihr wieder sich abzutrocknen und sich wieder anzuziehen. Nach dem ich sicher bin, dass sie wieder sicher im Bett liegt, gehe ich rüber in die Küche und schnappe mir eine Handvoll Süßigkeiten. Ich schalte überall die Lichter aus und mache mich auf den Weg ins Bett. ,,Wir müssen morgen auch zum Arzt", sage ich als ich mich zudecke. ,,Mmh ich weiß", murmelt sie und kommt näher zu mir gerückt. Sie schnappt sich die Tafel Schokolade und reißt sie auf. ,,Hey, die habe ich ausgesucht", sage ich gespielt aufgebracht. Sie lächelt mich aber nur zuckersüß an. Ich schalte uns eine Serie an und wir sind so davon gefesselt das ich erst gegen 1:00 Uhr den Fernseher ausschalte. Elli ist vor 10 Minuten eingeschlafen und nachdem ich mich auch hingelegt habe, bin ich auch sofort im Land der Träume.

Müsste da nicht Musik seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt