Kapitel 35

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Wincent

Am nächsten Morgen werde ich für meine Verhältnisse echt früh wach. Es ist gerade einmal 8:00 Uhr und wenn ich kann, schlafe ich eigentlich länger. Im Effekt greife ich auf die andere Seite und fasse ins Leere. Seufzend öffne ich die Augen und schaue auf Ellis leere Bettseite. Hoffentlich kann sie heute nach Hause. Seufzend stehe ich auf und mache mir in der Küche erstmal einen Kaffee. Anschließend springe ich unter die Dusche um mal gescheit wach zu werden. Nach einem kurzen Blick auf mein Handy sehe ich, dass sich Elli bis jetzt noch nicht gemeldet hat. Mit einer Schüssel Müsli setze ich mich an den Rechner und bearbeite einige Mails ab. Nach einer guten Stunde klingelt endlich mein Handy und Ellis Name blinkt auf. ,,Hey Schatz, na wie geht es dir?", frage ich direkt. ,,Hey Wince, es geht. Ich rufe an, weil du mich abholen kannst", antwortet sie und ich erkenne an ihrer Stimme wie erschöpft sie ist. ,,Ich komme sofort." Wir verabschieden uns gleich und ich ziehe mir schnell etwas wärmeres über. Heute Nacht hat es hier in München zum ersten Mal geschneit. Als ich aus der Tür trete, rutsche ich fast auf. Ich liebe einfach den Sommer, da kann ich nichts anderes sagen. Fröstelnd schalte ich sofort die Heizung an als ich mich ins Auto setze.

Eine halbe Stunde später parke ich vor dem Krankenhaus und beeile mich rein zu kommen. Als sich der Aufzug öffnet, sehe ich wie zwei Mädels mit Merch drinnen stehen. Bitte jetzt nicht. Mit großen Augen schauen sie mich an. ,,Oh mein Gott Wincent", sagt die Eine als ich den Aufzug betrete. ,,Was machst du denn hier?", quietscht die Andere. ,,Ehm ich besuche einen guten Freund", sage ich einfach. Denn im Internet gehen eh schon wieder viele Gerüchte um eine mögliche Freundin rum. Eigentlich wollte ich nach der Tour meine Beziehung bestätigen aber nach Ellis Unfall, hab ich das in den Hintergrund gestellt. ,,Können wir ein Foto machen?" Widerwillig sage ich ja. Nach dem wir das Foto gemacht haben, verabschiede ich mich von den Beiden und gehe zu Elli. ,,Hey", sagt sie leise als ich ins Zimmer komme. ,,Moin Süße", antworte ich und gebe ihr einen kurzen Kuss. ,,Du siehst aber nicht so gut aus", sage ich und setze mich neben sie aufs Bett. ,,Na danke auch", lacht sie leise. ,,So hab ich das nicht gemeint", rechtfertige ich mich gleich. ,,Ich weiß doch. Ich bin einfach so kaputt", flüstert sie. ,,Du ruhst dich daheim auch noch viel aus." Von ihr kommt einfach nur ein schwaches Nicken. ,,Ich freu mich auf mein Bett", murmelt sie. ,,Und ich freu mich darauf, dass du wieder bei mir im Bett liegst", grinse ich und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. Nach dem die Schwester Ellis Papiere gebracht hat, helfe ich ihr in ihre Jacke und dann machen wir uns langsam auf den Weg. ,,Oh man wie soll nur die Fahr nach Hause werden", stöhnt sie als ich mich hinters Lenkrad setze. ,,Sollen wir hier bleiben?", frage ich vorsichtig. Feiertage ohne Familie kann ich mir eigentlich nicht vorstellen aber wenn El nicht kann, würde ich es in Kauf nehmen. ,,Nein auf keinen Fall. Weihnachten wird nicht ohne Familie gefeiert", stellt sie sofort klar. ,,Okay, dann machen wir einfach mehrere Pausen." ,,Wann fahren wir eigentlich?", fragt sie. ,,Eigentlich wollten wir am Montag fahren", antworte ich auf ihre Frage. ,,Okay, dann fahren wir am Montag." Heute ist Freitag, da hat sie 2 1/2 Tage Zeit auszuruhen.

Unterwegs zu ihr nach Hause ist sie schon fast wieder eingeschlafen. Kaum liegt sie Bett, fallen ihr schon wieder die Augen zu. Ich decke sie gescheit zu und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn und verlasse das Schlafzimmer. Heute habe ich nichts mehr zu tun, also ziehe ich mir Sportklamotten an und mache im Wohnzimmer ein wenig Sport. Gute 1 1/2 Stunden später liege ich erschöpft auf dem Wohnzimmerboden. ,,Wince? Bist du da", höre ich plötzlich Elli nach mir rufen. Ich nehme meine Kopfhörer aus dem Ohr und gehe zu ihr. ,,Da bin ich", lächle ich und lehne mich an den Türrahmen. ,,Ah ich dachte du bist nicht da. Hab dich schon ein paar Mal gerufen", lächelt sie. ,,Oh", murmle ich und hebe meine Kopfhörer hoch. ,,Das tut mir leid El, brauchst du was?", frage ich und fühle mich schlecht, weil ich so laut Musik gehört habe. ,,Alles gut Winnie. Ich wollte nur fragen ob du mir vielleicht was zu trinken bringen könntest." ,,Na klar. Hast du auch Hunger?", frage ich und stoße mich von der Tür ab und hole ihr Glas. ,,Ja ein bisschen." ,,Okay pass auf. Ich gehe schnell duschen, dann mache ich uns was okay?" ,,Ja okay", flüstert sie. Gesagt getan, bevor ich ins Badezimmer gehe, bringe ich ihr noch ein einen Saft. Nach dem ich frisch angezogen bin, gehe ich in die Küche und überlege was ich uns schnell machen könnte. Im Hintergrund merke ich, wie sie sich einen Film angemacht hat. Nach kurzem Überlegen mache ich uns einfach ein paar belegte Brote und schnippel ein bisschen Gemüse auf. Mit zwei Tellern gehe ich ins Schlafzimmer. Ich lege mich zu ihr und reiche ihr einen Teller. ,,Oh darauf habe ich jetzt Lust", strahlt sie und drückt kurz ihre Lippen auf meine. Wir essen unser Essen auf und nebenbei schauen wir irgendeine Serie die auf dem Fernseher läuft.Nach dem wir aufgegessen haben, stelle ich die Teller neben mich auf den Boden und rücke näher zu meiner Freundin. Seufzend lässt sie sich gegen mich sinken. ,,Was ist los?", flüstere ich und streichle über ihr Haar. ,, Hast du gestern gehört wie lange ich damit leben muss", murmelt sie niedergeschlagen. ,,Ach Schatz, du schaffst das. Ich bin für dich da okay?" ,,Aber nicht das ich dich irgendwann nerve", murmelt sie an meine Brust. ,,Du nervst mich niemals. Ich mache das gern." Den kompletten Tag verbringen wir zum größten Teil im Bett und vertreiben die Zeit mit ganz viel kuscheln.

Am nächsten Tag, fange ich schon einmal an unsere Sachen zu packen. ,,Wince, es müssten eigentlich auch noch die Geschenke eingepackt werden", sagt Elli hinter mir die im Bett liegt. ,,Oh, wie machen wir das jetzt", frage ich verdattert. ,,Ich würde es ja hier im Bett machen. Problem ist nur, ich kann nicht gescheit sitzen und im Liegen funktioniert es nicht so", grinst sie. ,,Was grinst du jetzt so", frage ich verwirrt. ,,Na ich wünsch dir viel Spaß." ,,Ich soll das jetzt einpacken?", frage ich verdutzt. Immer noch grinsend nickt sie. ,,Ich kann das doch gar nicht. Komm wir schenken es einfach so", jammere ich. ,,Vergiss es", lacht sie. ,,Okay, wo ist das ganze Zeug?", frage ich nun ergeben. ,,Die Geschenke liegen unten im Keller und Geschenkpapier steht im Wohnzimmer hinter der Tür." Nach dem ich unsere Taschen zu Ende gepackt habe, mache ich mich an das einpacken. Zuerst hole ich im Wohnzimmer das Geschenkpapier. ,,Warum zur Hölle braucht man so viel Geschenkpapier", stöhne ich und schmeiße alles aufs Bett. ,,Wirst du gleich sehen", grinst sie und schaut von ihrem Handy auf. Ich schnappe mir den Schlüssel und gehe runter in den Keller und dort trifft mich der Schlag. Hier stehen 6 große Tüten gefüllt mit Geschenken und daneben stehen noch 3 größere Kartons. Wir schenken die Geschenke zusammen, dass es aber so viele sind, hätte ich nicht gedacht. Seufzend schnappe ich mir die ersten Sachen und bringe sie hoch. Grinsend erwartet sie mich. ,,Warum ist das bitte so viel", wende ich mich an sie. ,,Hast du mal unsere Familien angeschaut?", lacht sie. Nach ungefähr 20 Minuten habe ich endlich alles oben.

Elli schaltet am Fernseher einen Weihnachtsfilm an. Ich setze mich neben sie und fange an. Elli neben mir schreibt die Namensschilder und ist für die Schleifen und Co zuständig. Nach 3 1/2 Stunden sind wir endlich fertig. ,,Gottseidank", stöhne ich und lasse mich ins Kissen sinken. ,,Ach Mensch, das hast du aber toll gemacht", lacht sie und tätschelt meinen Bauch. ,,Ja du hast gut lachen", seufze ich, muss aber ebenfalls grinsen. Ich ziehe sie zu mir und drücke meine Lippen auf ihre, wir vertiefen den Kuss bis sie plötzlich schmerzerfüllt seufzt. Augenblickblich löse ich mich von ihr. Entschuldigend schaut sie mich an. Ich sage einfach nichts und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. Nach dem ich den ganzen Müll entsorgt habe, kümmere ich mich ums Abendessen. Während ich darauf warte, das die Nudeln weich werden, schaue ich mal wieder was auf Instagram so los ist. Meine Nachrichten sind voll mit Fragen, bezüglich einer möglichen Freundin. Seufzend stecke ich mein Handy wieder weg. Ich muss glaube das Bild doch bald posten. Vielleicht mache ich es nach den Feiertagen. Nach dem Essen machen wir uns gleich bettfertig und kuscheln uns ins Bett. Nach insgesamt fünf Folgen von unsere Serie schlafen wir einander gekuschelt ein.

Müsste da nicht Musik seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt