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Als ich wach werde, blendet mich das Licht, was vom Flur in meine Zelle strahlt. Draußen sind Stimmen, Schritte und Kettengeklapper zu hören und so rechne ich damit, dass wir gleich zum Frühstücken gescheucht werden. Jedoch bleibt die Tür verschlossen und meine Mitstreiter verlassen den Kerker.

Alleine bin ich jedoch nicht lange, die Tür öffnet sich und eine grinsende Klara steht mit einem Tablett vor mir. "Andere zu verraten gibt dir ein paar Vorteile. Hier ist dein Frühstück und nachher bekommst du eine Sonderbehandlung. Wenn du fertig bist, legst du dir den Knebel und die Augenbinde an und kniest dich Richtung Tür. Ich werde dich dann holen"

Sie stellt das Tablett weg und schließt wieder die Tür hinter sich. Sofort hole ich die Sachen zu mir und mustere alles. Neben eine Tasse Kaffee und einem Glas Wasser gibt es zwei belegte Brötchen. Ebenfalls liegen dort eine schlichte schwarze Augenbinde und ein Ballknebel. Nach dem Frühstück begebe ich mich auf meine Knie und nehme mir die Sicht und die Möglichkeit zum sprechen. Als hätte man darauf gewartet, öffnet sich kurze Zeit später die Tür und etwas wird herein gerollt.

"Sehr gut 16. Du weißt immerhin manchmal, wann es wichtig ist Gehorsam zu sein. Ich habe dir hier etwas mitgebracht und da musst du mal vorsichtig fühlen, wie du am besten reinkommst" Schnell merke ich beim vortasten, dass es sich um einem Käfig mit einer gepolsterten Bodenplatte handelt. Kaum bin ich in diesen geklettert wird auch die Tür hinter mir geschlossen und der Käfig setzt sich in Bewegung.

Als die Luft immer drückender wird, wird mir bewusst, dass Lady Klara den Käfig mit einem Tuch abgedeckt hatte. Meine Gedanken rasen um das, was kommen mag und so bemerke ich nur durch den Temperaturwechsel, dass wir draußen sein müssen. Eine wohl bekannte Stimme lässt mich regelrecht zusammen zucken.

"Lady Klara, sind das die beiden Sklaven über die wir gesprochen haben? Dann schaffen wir sie sofort auf die Insel und stellen sie aus. Heute Abend ist die Versteigerung." Die Worte des Königs jagen mir eine Gänsehaut über den Rücken. Es waren noch andere Sklaven hier und wir sollten versteigert werden? Ist Lola auch hier?

"Es ist alles soweit vorbereitet. In einer halben Stunde können Sie den Tag eröffnen" Den Geräuschen nach muss es noch einen zweiten Käfig geben und so werden wir auf die Boote verfrachtet. Ich kann wirklich von Glück sprechen, das ich dabei nicht Seekrank werde und kaum auf der Insel geht die holprige Tour weiter.

Point of View Lola / Nummer 15

Dieses elendige Miststück Nummer 11 hat uns verraten. Es kann nicht anders sein. "Das wird dir jetzt gefallen kleines Kätzchen"

Lady Klara muss den Vorhand gehoben haben und öffnet die Käfigtür. Vorsichtig krieche ich aus selbigen heraus und richte mich möglichst schnell auf, als ein Griff an meinen Halsreif mir zur Ruhe zwingt. "Alles ist gut. Du musst dich nicht kampfbereit machen. Halt schön still"

Noch ehe ich begreife, dass sie mir den Halsreif abgelegt hat, schließt sich bereits ein Halskorsett mit integriertem Knebel um mich und verdammt mich zum schweigen. Mit dem Rücken werde ich an einen breiten Pfosten gedrückt und anschließend meine Hand- und Fußgelenke an selbigen gefesselt. Erst dann nimmt Lady Klara mir die Augenbinde ab.

"15, 16 ihr werdet heute und morgen etwas ganz besonderes erleben. Heute Abend findet eine Sklavenauktion statt und ihr seit die zwei glücklichen Gewinner, die versteigert werden. Bis 19 Uhr dürfen die Herrschaften euch begutachten und dann ihre Gebote abgeben. Dann gehört ihr für 24 Stunden den höchstbietenden. Damit es für euch heute nicht so langweilig ist, habe ich hier noch etwas für euch"

Mit einem diebischen Grinsen stellt Lady Klara zwei Schalen vor uns ab, in denen sich Wäscheklammern und Bindfäden befinden. "Ich demonstriere das einmal, was wir euch heute antun können" Ich schaue 16 in die Augen, der direkt mir gegenüber gefesselt ist, als Lady Klara auch schon zwei Wäscheklammern mit den Bindfaden verbindet und an uns befestigt.

"Ich hoffe ihr genießt die Zeit. Die anderen fahren gerade die ersten Besucher herüber und ich würde mich an deiner Stelle vor Nummer 11 in Acht nehmen" Unsere Lady streicht mir zum Abschied über die Wange und lässt uns damit inmitten des Festplatzes alleine stehen. Neben meinem Mitstreiter kann ich einen Auszug aus dem Anmeldebogen mit den Hard- und Softlimits sehen.

Ich vermute so was auch bei mir, doch bin ich durch das Halskorsett sehr in meiner Bewegung eingeschränkt. "Meine Lieben Gäste! Ich begrüße Sie auch heute ganz herzlich zu diesem Spektakel. Wie gestern Abend beim Abendessen bereits angekündigt, findet heute die große Sklavenversteigerung statt. Die werten Gäste, die ihre eigenen Untergebenen ebenfalls dafür Anmelden möchten, melden sich bitte bei Lady Klara. Selbige hat hier schon unsere Hauptattraktion vorbereitet. Die beiden Rudersklaven kommen ihnen vielleicht bekannt vor. Heute Abend bekommen Sie die Chance sie für 24 Stunden zu ersteigern und mit ihnen auch gleichzeitig den Schlüssel für die Folterkammer in der Burg. Der Erlös der Ersteigerung kommt einer Wohltätigkeitsorganisation zu Gute, die sich die Sklaven aussuchen dürfen. Aber genug der müden Worte. Genießen Sie alle den Tag und unser Spektakel!"

Unser aller König verlässt die Bühne und sofort gibt es einen regelrechten Ansturm auf Lady Klara und so langsam füllen sich die anderen Pfosten, die auf dem Festplatz verteilt sind, mit Gästen. Aufgrund meiner Position bleibt mir nichts anderes übrig, als unentwegt zu 16 zu schauen. Dieser bekommt recht schnell weiblichen Besuch, die ihn umringen und mit Wäscheklammern schmücken. Beim Fachsimpeln über seine Limits ist eine der Damen unaufmerksam, so das die die Wäscheklammer abreißt, die mit der Schnur mit mir und der Wäscheklammer an meiner Brust verbunden ist.

So gut es geht winde ich mich in den Fesseln, um den Schmerz irgendwie zu entkommen. Plötzlich legt sich von Hinten eine Hand auf das Halskorsett und sofort freieren meine Bewegungen ein. "So ist es brav kleine Sklavin. Du gefällst mir außerordentlich gut. Ich habe schon gehört, dass du ein kleiner Wildfang bist. Ich denke ich werde ein Gebot für dich abgeben und hoffentlich den Zuschlag erhalten" Nach einem Zwicken in die Brust löst sich die Hand des Unbekannten von meinem Hals und leider kann ich nicht sehen, wer mit so einer dunklen Stimme zu mir gesprochen hat.

Mein glasiger Blick stellt Henry nur langsam wieder scharf und erst jetzt erkenne ich, wie er zum Schweigen verurteilt ist. Ein Systemkopfharness ziert ihn und ein großer schwarzer Ball verweilt streng gesichert in seinem Mund. So ist auch er nicht in der Lage einen Mucks von sich zu geben.

Mir bleibt den ganzen Vormittag über nichts anderes, als ihn durchgehend anzuschauen. Gegen Mittag werden wir alle von den Pfosten befreit und können uns ein wenig die Beine vertreten. Ebenfalls werden uns die Knebel abgenommen. "Hast du das geahnt?"

Henry war zu mir gekommen und nimmt sich auch etwas zu Essen. "Auf keinen Fall. Ich wusste nichts von der Versteigerung. Aber es sieht Lady Klara ähnlich uns dafür herhalten zu lassen. Hast du den Mann mit der dunklen Stimme gesehen, der hinter mir stand?"

"Das habe ich. Und ich hoffe wirklich, dass du den morgigen Tag bei ihm verbringen darfst. Die Damen, die bei mir standen haben nur so von ihm als talentierten Rigger gesprochen. Seine Frau war die große Blonde, die die Wäscheklammern mit dem Faden bei dir und mir abgerissen hat." Ich versuche etwas von dem Geschehen um uns herum mitzubekommen, doch ist der ganze Platz abgesperrt, damit die Besucher ihre Illusion des harten Sklavenmarktes nicht verlieren, wenn wir hier Pause machen.

"Ich bin wirklich gespannt wie es wird. Wir sind schließlich die Hauptattraktionen. Wir sollten uns auf jeden Fall in die Liste für die Spendenempfänger eintragen." Henry folgt mir, als ich den Empfänger für meine "Verkaufsprämie" eintrage.

"Der Weiße Ring? Das ist ein gutes Ziel" Henry nimmt mir den Stift in die Hand und trägt den selben Spendenempfänger ein.

Der Pranger - Ein besonderes SpektakelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt