love like a hellfire [Eddie Munson]

Kapitel 44

Foreigner - urgent

Joe sehnte den Feierabend herbei. Das Konzert vom Vorabend und der ganze Schultag hingen ihr in den Knochen und als wäre das nicht anstrengend genug, war die Kundschaft im Family Video alles andere als einfach gewesen. Ungeduldig tippte Joe mit ihrem Kugelschreiber auf ihrem Matheheft herum. Noch eine halbe Stunde und sie hatte endlich Feierabend. Steve war schon seit geraumer Zeit zwischen den Regalreihen verschwunden und versuchte mit einem Mädchen zu flirten. Entweder war sie so eine harte Nuss oder es lief ganz gut. Seufzend beugte Joe sich wieder über ihre Integralrechnung, als das Glöckchen ertönte.

"Hi, ich hab heute Abend ein Date. Was für einen Film würdest du mir empfehlen?" Die Stimme, die mit ihr sprach, ging in Steves Gelächter unter, weswegen Joe nicht aufsah.

"Wenn sie auf Liebesfilme steht, würde ich Dirty Dancing nehmen. Steht sie auf Horror, dann Shining oder Freitag der 13." sagte sie und berechnete weiter ihre Gleichung.

"Welchen würdest du nehmen?" fragte die Person dann und lehnte sich auf den Tresen. Das Aftershave stieg ihr in die Nase, bevor sie den Kopf heben konnte. Billy stand grinsend vor ihr.

"Weißt du das nicht?" entgegnete Joe knapp und klappte ihr Heft zu. Billy fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.

"Ich weiß, dass du lieber Horrorfilme schaust, aber ein Liebesfilm ist doch viel romantischer, oder nicht?"

"Billy, was soll das? Ich gebe dir nur Nachhilfe. Das ist kein Date." Sie brachte mehr Distanz zwischen sich und Billy, indem sie die Rückgaben kontrollierte. "Außerdem haben wir für heute nichts abgemacht."

"Ich weiß... das könnten wir aber. Ich habe gehört, dass dein Idiotenfreund heute Abend nicht da ist." um seiner Wirkung bewusst, drückte Billy seine Brust heraus und ließ die Muskeln spielen, was durch sein weit geöffnetes Hemd deutlich zu sehen war. Joe wandte den Kopf ab, um ihre heißen Wangen zu verstecken.

"Du willst mit mir einen Film gucken? Und was dann?" fragte sie abweisend und gleichzeitig herausfordernd, aber Billy lachte nur.

"Wir wissen beide, wo das hinführen kann, Bonnie." meinte er leise und pustete sich eine verirrte Locke aus den Augen. Joe biss sich auf die Innenseite ihrer Wange, um die aufkeimenden Erinnerungen zu verscheuchen.

"Herrgott, du bist so ein Idiot." meckerte sie ihn an und lehnte sich wieder zurück, als Steve Arm in Arm mit seiner neuen Errungenschaft an den Tresen kam. "Na, willst du auch mal wieder arbeiten?" fragte Joe trocken und Steve blinzelte sie entschuldigend an. Billy klopfte auf den Tresen und verabschiedete sich mit einem Handzeichen. Gemächlich schlenderte er zur Tür, nicht ohne Steves Errungenschaft ein Zwinkern zu zuwerfen, die darauf verschämt kicherte.

"Hey, sag mal, du besteste aller besten Freundinnen auf der Welt, würde es dir etwas ausmachen, wenn du den Laden dicht machst?" fragte Steve so leise, dass das Mädchen es nicht hören konnte.

"Äh, ja? Du fährst mich nach Hause, schon vergessen?" erwiderte Joe verwirrt und Steve blickte verzweifelt drein.

"Kann Eddie dich nicht holen? Ich hab hier wirklich ein heißes Eisen im Feuer." Joe seufzte und scheuchte ihn mit der Hand weg. Eddie hatte keine Zeit sie abzuholen. Er war heute bei Hellfire und Joe hatte ihm versichern müssen, dass Steve sie mitnehmen würde.

"Sieh zu, dass du Land gewinnst, bevor ich es mir anders überlege, Harrington." brummte sie und sah den beiden nach.

"Du hast was gut bei mir!" rief Steve grinsend über die Schulter und Joe presste die Lippen aufeinander und grübelte. Kurzerhand sprang sie über den Tresen und öffnete die Ladentür. Ob es nun zu ihrer Erleichterung oder zu ihrem Grauen beitrug, war ihr egal, aber Billy stand noch an seinen Camaro gelehnt und rauchte. Sie pfiff mit den Fingern um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.