𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟙𝟝

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»Nein ist okay, du kannst deine Sachen, wenn wir wieder losfahren erstmal hier lassen. Lohnt sich ja nicht, ein Hotelzimmer zu buchen, in der Zeit, wo wir wieder unterwegs sind.« , meinte Vincent und reichte Dag ein Bier, während dieser schon halb auf dessen Couch lag.

»Ist ja nur übergangsweise. Ich muss gucken, dass sobald die Festivals beendet sind, dass ich mir was Eigenes suche.«

Sein Freund nickte. »Es tut mir leid.« , meinte er im Bezug auf Isabelle.

Dag täuschte ein Lächeln an. »Es war generell unrealistisch von mir zu denken, das Isy mich eventuell doch wiederhaben will.«

»Vielleicht ist es besser, wenn du dich jetzt erst einmal nur auf dich konzentrierst.« , war der Versuch von Vincent ihm irgendwas Aufbauendes mitzuteilen.

Die Badezimmertüre öffnete sich und Katja, die noch nichts von dem Besuch wusste, kam heraus. »Unter dem schwarzen Fummel zeichnet sich die Unterwäsche so ab, deswegen hab ich die jetzt weggelassen. Würde also für einen Quickie unterwegs im Auto nicht Nein sagen.« , sagte sie und stoppte im Wohnzimmer ab, als sie Dag erblickte.

Vincent hatte noch nicht die Gelegenheit gehabt mit seiner Frau über all die Dinge zu sprechen. Zudem wusste er ja auch gar nicht, inwieweit Isabelle Katja mit einbezogen hatte.

»Hallo Dag.« , sagte sie und lächelte ein wenig. »Hast du noch nicht genug von meinem Mann?«

»Bin jetzt wieder weg.«

»Ah. Freundin wartet wa'?!« , horchte sie nach.

Dag sah sie ein wenig länger an. »Du weißt es, oder?«

»Was?« Sie kam zu den beiden Männern und setzte sich neben ihren eigenen hin.

»Hamburg. Isy hat mit dir geredet?!«

»Das du auf die brillante Idee gekommen bist, ihre Gefühlswelt abermals auf den Kopf zu stellen? Ja, das hat sie.«

»Das war nicht geplant.«

»Hat aber seine Spuren hinterlassen.« , gab sie von sich. »Konntest du dir kein bisschen denken, was du damit bei ihr auslöst?«

»Stopp. Ich hab' keine One-Man-Show abgezogen. Sie war schon beteiligt dabei.« , sagte er.

»Wie du es drehst, is' mir Latte. Du hast ihr damit keinen Gefallen getan.«

»Katja.« , unterbrach Vincent sie. »Für ihn ist das auch nicht leicht.«

»Das weiß ich doch, aber ...« Sie drehte sich mehr in Dags Richtung. »... seien wir doch mal ehrlich. Ihr seid getrennt. Sex mit dem Ex lohnt sich nur, um etwas komplett abzuschließen oder es nochmal aufleben zu lassen. Nummer eins kann man knicken, weil ihr beide noch gar nicht so weit seid, irgendwas hinter euch zu lassen. Und Nummer zwei ... ihr seid nicht frei.«

»Ich hab's beendet.« , sagte er leise.

»Für wie lang?« Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Schließlich hatte er es ja bereits schon einmal abgebrochen mit Carla.

»Sie ist nicht schwanger.« , merkte Dag zusätzlich an. Katja sah zu Vincent. »Ja, danke fürs Weiterplappern du Waschweib.« , sprach er weiter, nachdem er zur Kenntnis nahm, dass sein Freund dies schon weitergegeben hatte.

»Dag, sie wird das nicht nochmal ertragen, wenn ...«

»Ich war bei ihr.« , fiel er der Blondine ins Wort. »Ich weiß, das sie bei ihm ist.«

Katja, die wusste, dass Ben gar nicht anwesend war, blieb stumm. Viel zu groß war die Sorge, dass er doch wieder zu Carla hüpfen würde und Isabelle damit noch tiefer befördern könnte.

»Ich hab ihm gesagt, wenn wir die Festivals durchspielen, kann er seine Sachen solange bei uns lagern.« , sprach Vincent.

»Hmm ja. Klar. Wieso auch nicht.«

Dag bemerkte, wie Katja sich verhielt. »Ich liebe sie wirklich. Ich hab' sie immer geliebt und werde sie wahrscheinlich auch immer lieben.« , erklärte er.

»Sei mir nicht böse, okay ... schau ma', wie lang wir uns schon kennen. Du weißt, wie ich bin ... ich hab' dich damals immer verteidigt, als die Sache mit Nicole war. Die jetzige Situation ist aber anders. Als Isabelle dir nicht direkt verzeihen konnte, bis du zwischen Carlas Beine gerutscht. Aber und abermals. Du musst mir also verzeihen, dass ich dir zwar glaube, dass du Isabelle liebst, aber ich bin mir bei dir nicht so sicher, ob du nicht doch wieder mit deinem Boot eine kleine Spritztour durch fremde Gewässer oder bereits Gewohnte veranstalten wirst.«

»Ich hab' zuerst erfahren, das Isy sich gegen mich entschieden hat und es dann erst mit Carla beendet. Nicht andersrum. Es war keine spontane Aktion oder eine aufgrund dessen, das sie mich nicht bei sich haben will.«

»Wir reden besser nach den Festivals nochmal über alles.« , pfiff Katja das Thema ab und lehnte sich mehr zurück.

»Hat sie eine neue Nummer?« , fragte Dag dennoch.

»Ja. Und nein, die gebe ich nur dann weiter, wenn Isabelle das so möchte.«

»Kannst du sie fragen?«

»Dag, sie ist weggefahren, um nicht drüber reden zu müssen.«

»Ich ... ich will nur, dass sie weiß, was sie mir bedeutet.«

»... und ich will ihr nicht eventuell unnötig einen Floh ins Ohr setzen.«

Dag verstand irgendwie, dass sie ihm keinen Glauben schenken wollte, was Carla betraf. »Du würdest ihr also auch nichts von mir ausrichten?«

»Erstma' nich'. Nein.«

Er nickte und stand auf. Vincent brachte ihn noch zur Tür.

»Das war nicht nett.« , meinte er, als er wieder reinkam, nachdem Dag gegangen war.

»Ich muss das realistisch sehen. Er hat damals auch gesagt, er will Isabelle und hat kurz danach die Kleine zum Stöhnen gebracht.«

»Ich weiß, aber ...« Er setzte sich nun auf den Platz, wo vorhin noch Dag gesessen hatte. »Du kannst Isabelle nicht die Entscheidung abnehmen.«

»Mach ich doch gar nicht. Sie wollte weg. Sie hat Angst davor, dass er sich wiederholt für Carla entscheidet.«

»Und wenn nicht? Was ist, wenn wir damit, dass wir nicht richtig helfen, denen die Chance nehmen wieder zusammenzufinden?«

»Die haben auch ohne unsere Hilfe wieder ineinander gefunden. Also darüber mach ich mir keine Gedanken.« , sagte sie.

»Ich hab' keine Lust, wiederholt mit ihm im Bus zu sitzen und ihn so zu sehen.«

»Willst du, dass ich zu ihr fahre? Dass ich ihr sage, Dag hat sich getrennt und will sie wiederhaben?« , fragte sie ihn. »Spielen wir das Szenario doch mal ab. Es könnte in Variante A alles gut laufen. Beide sind wieder zusammen. Ende gut, alles gut. Oder wir haben Variante B. Sie kommen wieder zusammen. Dag trifft sich aus heiterem Himmel wieder mit Carla und wir starten das komplette Drama erneut.«

»Es könnte aber auch alles glatt laufen.«

»Natürlich könnte es auch ohne Probleme vonstattengehen. Aber was wenn nicht?«

Vincent lehnte sich mehr zurück, indem er tiefer runterrutschte. In fast liegender Position schaute er geradeaus. »Du trägst ja echt keine Unterwäsche.« , stellte er fest, als seine Frau gedankenverloren ein wenig die Beine spreizte.

»Hab ich je, was das betraf, die Unwahrheit gesprochen?«

Vincent schmunzelte. »Nein.«

Ihre Mundwinkel gingen ebenso kurz nach oben, bis sie aufs eigentliche Gespräch zurückwinkte. »Wenn er abstinent bleibt ... wenn er wirklich der Kleinen ein auf Nimmerwiedersehen Ticket auf die Stirn geklebt hat, dann werde ich nochmal mit Isabelle reden. Aber vorher werde ich sie damit in Ruhe lassen.«

Er nickte daraufhin nur und lockte sie anschließend mit dem Zeigefinger auf seinen Schoß. »Was hältst du von einem Quickie auf der Couch, statt im Auto?«

Katja stand auf und zog ihr Kleidchen höher. »Allzeit bereit.«

Reißen wir uns gegenseitig raus, oder reiten wir uns rein (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt