Connectedness

Kapitel 10

» Beim Alten «

Auf der Rückfahrt saßen wir in einem kleinen Bus, der eine Art Trennwand zwischen sich besaß. So konnten weder wir Frau Laichingen und den Fahrer sehen, noch konnten sie uns sehen. Entweder kam es mir nur so vor oder die Stimmung zwischen Clay und mir herrschte plötzlich angespannt.

Ich schluckte und starrte ihn von der Seite an. Seit wir in den Bus gestiegen und losgefahren waren, kam kein einziges Wort von ihm.
,,Wir waren ein gutes Team, nicht?'' versuchte ich das Gespräch mit ihm zu finden, doch er schien mich zu ignorieren.

Es verletzte mich schon, dass er plötzlich wieder so abweisend und kalt mir gegenüber war, seit wir uns auf den Weg zurück befanden. War alles, was wir dort zusammen durchgestanden hatten, etwa nur eine Show? Was war los mit ihm? Wieso war er jetzt wieder so?

Ein lautes, schon fast enttäuschendes Seufzen entfuhr mir, woraufhin Clay ebenfalls zu seufzen schien und mich nun das erste Mal anschauten, seit wir im Bus saßen. Er schaute mir mit einem Blick in die Augen, der schon ängstlich wirkte, doch weshalb? Hatte ich irgendetwas getan?

Doch auch nicht nur ängstlich, sondern auch verwirrt und verwundert. Als wüsste er überhaupt nicht, was er hätte sagen oder tun sollen, was mich wiederum total verwirrte.
,,Hör zu...'' fing er an. Nur nach diesen zwei Wörtern wusste ich schon, dass, was auch immer kommen würde, nicht das sein würde, was ich vermutlich erwartet hätte.

,,Wir haben das gut gemacht, wirklich. Aber jetzt ist diese Sache vorbei und wir auf den Weg zurück. Wir sind keine Freunde oder sowas'' fuhr er fort. Es fühlte sich an, als wäre ein Anker auf mich gefallen.

Keine Freunde? Also war dieses ganze nette, dieses ganze hilfsbereite - einfach alles nur eine Show? Es hatte ihm nichts bedeutet? Es fiel mir schwer, das zu glauben, denn der Blick in seine Augen verriet mir etwas anderes.

,,Wovor hast du Angst?'' fragte ich ihn, woraufhin sich seine Augen ein wenig zu weiten schienen und ich wohl ins Fettnäpfchen getroffen hatte.
,,Schämst du dich für mich? Willst du in der Schule nicht mit mir gesehen werden? Die anderen sehen lassen, dass wir uns plötzlich gut verstehen?''

Er schüttelte seinen Kopf.
,,Was ist es dann?''
,,Wir haben die letzten zwei Tage gemeinsam überlebt, obwohl wir uns davor nicht einmal annähernd ausstehen konnten und nun verhältst du dich total komisch'' stellte ich klar.

,,Ich verhalte mich komisch? Was ist denn mit dir?'' kam es aus ihm geschossen.
,,Huh?'' machte ich irritiert.
,,Du warst doch derjenige, der mir gesagt hat, irgendwas gefühlt zu haben'' sagte er.
Sofort liefen meine Wangen wieder rot an. War es das, was ihn beschäftigte?

,,Was sollte das überhaupt genau bedeuten? Hast du Gefühle für mich?'' fragte er mich direkt.
Zunächst war ich still.
,,Hast du es?'' stellte ich ihm dieselbe Frage, woraufhin ich zu meinen schien, dass seine Wangen das erste Mal ebenfalls rot anliefen.
,,Ich habe eine Freundin'' sagte er nur daraufhin.

Mehrere Minuten lang herrschte Stille. Alles, was zu hören war, war die Autobahn.
,,Also ist es jetzt wieder so wie vorher zwischen uns?'' fragte ich ihn. Die Enttäuschung in meiner Stimme war nicht zu überhören, denn es enttäuschte mich wirklich.

Vor dieser Klassenfahrt konnte ich Clay nicht das geringste ausstehen, ich hatte ihn sogar gehasst. Durch dieses Ereignis waren wir uns näher gekommen, woraufhin ich dachte, dass es etwas bedeuten würde, doch es schien ihm nicht einmal ein bisschen was bedeutet zu haben.

,,Es ist besser so'' hörte ich ihn nuscheln.
,,Warum? Weil du Angst vor neuem hast?''
,,George, lass einfach gut sein'' entgegnete er schon in einem genervten Ton, während er wieder aus dem Fenster schaute.

Gut, wenn er wollte, dass ich ihn ließ und sich alles wieder zurückentwickelte, dann wollte ich auch nichts und niemanden im Weg stehen.

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Tut mir leid, dass ihr drei Tage auf ein neues Kapitel warten musstet!
Die Motivation zu schreiben war zwar da, doch irgendwie konnte ich es wiederum auch nicht.
Vermutlich, weil ich dennoch unmotiviert war oder eine Schreibblockade hatte.
Aber hier sind wir wieder! :)