Kapitel 45

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[smut]

Dio - all the fools sailed away

Joe verfluchte die drei kleinen Bälger, als sie in der Dämmerung am Waldrand ankam. Zum Glück hatte ihr Vater immer eine Taschenlampe im Kofferraum. Vorsichtig bahnte sie sich ihren Weg durch das kleine Waldstück, um an die Bucht zu gelangen. Sie wollte gar nicht daran denken, wie sie drei betrunkene Teenager zu ihren Auto schaffen sollte. Als sie den Waldrand erreichte, erblickte sie die Bucht bereits hinter einigen Felsen, doch die Köpfe der Jungs sah sie nicht, genauso wenig ihre Fahrräder.

"Jungs? Wo seid ihr?" rief sie laut und leuchtete einmal im Kreis. Hier war niemand. Es war totenstill. "Mike? Dustin? Lucas?" setzte sie nach und leuchtete um die Steinbrocken herum. Sie sah nur die Ecke einer Picknickdecke, aber keine betrunkenen Teenies. "Hört auf mit dem Scheiß! Ich hab keine Lust euch jetzt noch zu suchen, wenn ihr nicht sofort raus kommt, könnt ihr zusehen, wie ihr das euren Eltern erklärt!" motzte sie und warf einen beunruhigten Blick in den Himmel. Wenn die drei Idioten nicht gleich aus ihrem Versteck kamen, würde sie wieder gehen. Sie mochte es ohnehin nicht im Dunkeln durch den Wald zu laufen, schon gar nicht hier an der abgelegenen Stelle am Lovers Lake. Plötzlich hörte Joe hinter sich einen Zweig knacken und sie blieb stehen, hielt sogar die Luft an. Die Schritte hörten sich schwerer an, als die eines 14-jährigen Teenagers, zudem mischte sich das Klimpern einer Kette dazu, das Joe vage bekannt vorkam. Trotzdem stieg leichte Panik in ihr auf.

"Das ist nicht lustig, Mike! Ich mache euch einen Kopf kürzer, wenn ihr mich erschrecken wollt!" rief sie und beleuchtete den Waldrand, doch sie sah nichts. Hecktisch wanderte der Lichtkegel ihrer Taschenlampe hin und her, weil sie die Richtung der Geräusche nicht richtig zuordnen konnte. Als sie dann links von sich, die Umrisse einer wesentlich größeren Person sah, als Mike, Dustin oder Lucas, schrie sie panisch auf und warf voller Verzweiflung ihre Taschenlampe. 

"Autsch!" Joes Herzschlag beruhigte sich noch nicht gänzlich, auch wenn sie Eddies Stimme erkannte. 

"Warum schleichst du dich so an, du Blödmann!" schimpfte sie ihn mit zittriger Stimme und ging auf ihn zu. Eddie rieb sich die Schulter, wo die Taschenlampe ihn getroffen hatte. 

"Kann doch keiner ahnen, dass du direkt in den Verteidigungsmodus gehst." jammerte er und rieb sich immer noch die schmerzende Schulter. 

"Was machst du hier? Hat Mike dich auch angerufen?" fragte sie und hob die Taschenlampe wieder auf. Eddie wog den Kopf hin und her.

"Sowas in der Art." druckste er herum und Joes Augen weiteten sich. 

"Edward Munson, hast du den Zwergen Bier gekauft?!" fragte sie fassungslos und stieß mit ihrem Zeigefinger in seine Brust. Eddie schüttelte den Kopf, griff nach ihrer Hand und hielt sie an seine Brust gedrückt.

"Quatsch, für wen hältst du mich? Ich bin zwar ein kleinkrimineller Dealer, aber ich sorge mich um meine Schäfchen. Den Jungs gehts gut." sagte er und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken. Langsam dämmerte es Joe.

"Oh, warte. Das war alles fake? Du hast mich hier rausgelockt und ich bin wie das dumme Blondchen aus den Horrorfilmen direkt auf den Mörder zugelaufen?" fragte sie kopfschüttelnd nach und Eddie legte sich eine Hand an die Brust.

"Ich bin doch kein Mörder, Prinzessin! Aber du wolltest nicht mit mir reden und da musste ich mir was einfallen lassen." sagte er entschuldigend und lächelte sie versöhnlich an. Joe schnaubte, war aber eher erleichtert, dass nur er es war, statt drei betrunkener Teenies. 

"Also, warum bin ich hier?" fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. "Willst du mich in aller Ruhe anschreien, ohne dass es jemand mitbekommt?" Die abwehrende Haltung blieb Eddie nicht verborgen und er seufzte. Er streckte die Hand nach ihr aus, die sie nur widerwillig ergriff und zog sie an das Ufer vom Lovers Lake. Joe war mit dieser Bucht mehr als vertraut, sie war vor Jahren zu Eddies und ihrem geheimen Treffpunkt geworden. Seit der Trennung war sie kein einziges Mal mehr hier gewesen, aber es sah noch so aus wie früher. Joe leuchtete mit ihrer Taschenlampe über die Picknickdecke. Ein paar Kissen lagen darauf, eine Decke, Bier und Snacks. Sie sah zu Eddie auf.

love like a hellfire [Eddie Munson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt