Elli
Gestern Abend sind wir hier im Norden angekommen. Und was soll ich sagen? Die Fahrt war der Horror. Anstelle der acht Stunden, die wir normalerweise brauchen, brauchten wir gestern drei Stunden länger. Wincent musste sehr oft anhalten und eine Pause machen. Gerade liege ich in meinem alten Kinderzimmer im Bett und beobachte den schlafenden Typen neben mir. Ich bin so froh das ich ihn habe, ich wüsste nicht was ich jetzt ohne ihn machen würde. Er hilft mir so viel und wenn ich an die kommenden Wochen denke, muss ich mir eingestehen, dass ich noch länger auf Hilfe angewiesen bin. Ich mag es überhaupt nicht auf andere angewiesen zu sein und meine Angst ist, diejenigen auf Dauer zu nerven. Plötzlich durchströmt mich ein Schmerz und ich stöhne schmerzerfüllt auf. Leider wecke ich dadurch Wincent neben mir. ,,Was ist los?", murmelt er mit noch geschlossenen Augen. Ich will gerade was sagen, als ich wieder ein stechen im Rücken merke. ,,I..Ich", stottere ich und halte mir den unteren Rücken fest. Augenblicklich sitzt Wincent neben mir und schaut mich besorgt an. ,,Es tut so weh", murmle ich und merke mal wieder die Tränen aufsteigen. ,,Soll ich dir den Rücken eincremen?" Ich nicke und wische mir die Tränen von der Wange. Ich nehme im Augenwinkel war wie Wince aufsteht und das Schmerzgel aus meinem Koffer holt. ,,Kannst du dich auf die Seite drehen?", fragt er leise als er sich neben mich auf die Bettkante setzt. Vorsichtig mit seiner Hilfe lege ich mich auf die linke Seite und spüre wie er vorsichtig mein Schlafshirt hochzieht. Ich höre ihn scharf einatmen und kann mir denken wieso. ,,Was ist los Wince?" ,,Es ist nochmal viel blauer und gelber geworden", sagt er leise. Kurz darauf merke ich schon seine Hand die ganz vorsichtig über meinen Rücken streicht. Nach kurzer Zeit löst er sich von mir und dreht mich vorsichtig auf den Rücken. ,,Danke." ,,Bedank dich doch nicht immer", lächelt er und haucht mir einen Kuss auf die Stirn. Wincent kuschelt sich wieder zu mir unter die Decke, wir machen uns unsere Serie an und kuscheln noch ein bisschen. Zwischendurch tauschen wir ein paar Küsse aus aber zu mehr bin ich leider nicht im Stande.
Eine Stunde später hören wir wie die Ersten wieder nach Hause kommen. Wincent steht auf und geht erstmal runter. Ich höre wie er Mama und Mila begrüßt. Langsam stehe ich auf, schnappe mir meine Krücken und gehe vorsichtig vor ins Treppenhaus. ,,Wincent, kannst du mir vielleicht helfen", rufe ich nach unten. Wegen meinem Rücken, traue ich mich einfach nicht allein die Treppen runter zu gehen. Lächelnd kommt er hoch und geht auf der letzten Stufe in die Hocke. ,,Sorry", murmle ich als ich auf seinen Rücken klettere. ,,Du sollst dich doch nicht immer entschuldigen." ,,Trotzdem", brumme ich und schlinge meine Arme um seinen Hals. Unten lässt er mich langsam runter. Ich halte mich am Geländer fest und schaue Wincent nach, der oben meine Krücken holt. ,,Hey Mäuschen. Da bist du ja. Wie geht es dir", fragt Mama und nimmt mich in den Arm. Gestern Abend hat sie schon geschlafen. ,,Es geht", lächle ich sie an. ,,Und jetzt die Wahrheit", streng schaut sie mich an. ,,Ich hab noch dolle Schmerzen und ich könnte den ganzen Tag schlafen", gebe ich ehrlich zu. ,,Dann ruh dich noch ganz viel aus. Dein Körper braucht jetzt Ruhe", antwortet sie und lächelt mich aufmunternd an. Wincent setzt sich mit seinem Laptop an des Esstisch, da er noch einige Mails von Anna und Amelie bekommen hat. Nach dem auch endlich Tommy und Leonora endlich zu Hause sind, gibt es Mittagessen. Ich merke schon wieder das ich durch meine ganzen Medikamenten einfach keinen Hunger habe. Als ich vier Gabeln Nudeln gegessen habe, lege ich sie beiseite. Besorgt schaut mich Wincent an. ,,Iss bitte noch ein bisschen", flüstert er und legt seine Hand auf mein Bein. Ich lege meine Hand auf seine und bekomme wirklich noch ein bisschen Essen runter. Als Wincent und Mama den Tisch abräumen, merke ich wie müde ich schon wieder bin. Gerade könnte ich im Sitzen einschlafen, dies bemerkt auch Wince. ,,Komm ich bring dich hoch, dann kannst du noch ein bisschen schlafen", sagt er massiert meine Schultern. Ich nicke einfach nur und stehe auf. An der Treppe klettere ich wieder auf seinen Rücken. Oben angekommen kuschle ich mich gleich ins Bett. ,,Ich geh noch ein bisschen runter", flüstert Wincen und drückt mir einen Kuss auf den Mund. ,,Du kannst doch auch zu deiner Familie fahren." ,,Heute nicht", antwortet er und küsst mich nochmal. Ich schaue ihm noch nach und keine 10 Minuten später bin ich schon eingeschlafen.
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Müsste da nicht Musik sein
FanfictionElli und Wincent sind seit Kindertagen beste Freunde und stammen aus dem malerischen Norden Deutschlands. Während Elli in München Lehramt studiert, hat Wincent als erfolgreicher Sänger seinen Traum verwirklicht. Als er sie fragt, ob sie ihn auf sein...