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Isy|16. September

Immer noch Müde rieb ich mir die Augen. Die Sonne schien mitten in das Zimmer weshalb ich auch keine Sekunde länger schlafen konnte.

Kurz sah ich auf und merkte dass Edith mir schon Sachen hingelegt hatte. Wahrscheinlich wollte sie mich nicht wecken und hat mich deswegen weiter schlafen gelassen. Ich legte die Decke bei Seite und stand auf und ging schließlich mit den Klamotten in der Hand den Flur entlang. Zum Glück hat Edith mir gezeigt wo ich duschen gehen konnte. Immerhin hatte ich es echt Mal wieder nötig.

Ich nahm mir ein Handtuch welches auf einem der Stapel lag und zog daraufhin die alten Sachen aus. Ich stellte das Wasser auf warm und stellte mich unter dieses. Langsam fing ich an das Shampoo auf meinem Körper zu verteilen und spülte dieses wieder ab bevor ich mit meinen Haaren weiter machte. Nachdem ich auch mit denen fertig war stellte ich das Wasser wieder ab und wickelte das Handtuch um meinen Körper.

Vor dem Spiegel wischte ich kurz mit meiner Hand darüber um mich überhaupt erkennen zu können. Ich vernahm neben mir eine Haarbürste welche ich nahm um meine Haare endlich richten zu können. Nachdem ich auch damit fertig war zog ich mir die frischen Klamotten an und machte mir anschließend noch einen Dutt.

Als ich die Tür öffnete und gerade wieder auf dem Weg in 'mein' Zimmer war, hörte ich von unten mehrere Stimmen. Nach kurzem überlegen, ob es eine gute Idee wäre jetzt nach unten zu gehen, tat ich es schließlich doch. Meine Neugier war schon immer groß.

Als ich von der Treppe aus um die Ecke sah, erkannte ich wie ein paar Typen auf der Couch saßen. Jedoch sitzen sie alle mit dem Rücken zu mir gerichtet, weshalb ich nicht erkennen konnte, ob ich jemanden von ihnen kenne. Sie scheinen sich auch über irgendetwas zu unterhalten was ich jedoch nicht verstand da es Italienische oder so sein müsste.

"Haben deine Eltern dir nicht beigebracht das es unhöflich ist anderen zu lauschen.", flüsterte Diego welcher direkt hinter mir stand. Mit einem Ruck stand ich plötzlich nicht mehr auf der Treppe sondern genau mitten im Raum. "Ach komm schon Aiden ist doch nur Spaß.", zwinkerte Diego mir zu nachdem der Kotzbrocken ihn streng ansah.

Jetzt kenn ich also seinen Namen. Warte Moment, Aiden. Aiden Morneo? Ich wusste das ich in der scheiße sitzte aber ich wusste bis jetzt nicht wie tief.

Scheinbar merkte er das ich es jetzt wusste, denn er sah schief grinsend zu mir rüber. "Setz dich doch.", zeigte er auf den freien Platz. Ich wollte keine Probleme also tat ich das erste Mal das was er verlangte. Jetzt konnte ich die Typen auch erkennen. Einen von ihnen erkannte ich wieder. René aus dem Club und dem Café doch den andern kannte ich nicht. "Aiden, non sono sicuro che questo sia il momento perfetto.", sagte der unbekannt nun an Aiden gerichtet. [Aiden, ich bin mir nicht sicher ob das der perfekte Zeitpunkt ist]

Während sich alle unterhielten und ich kein Wort verstand, versank ich immer weiter in der Couch. Ich versuchte keinen Mucks von mir zu geben. Es war mir so unangenehm, warum bin ich nicht einfach ins Zimmer gegangen. "Discuteremo il resto domani.", beendete Aiden nun nach langer Zeit das Gespräch. [Wir besprechen den Rest morgen]

Die andern Standen auf und liefen gerade auf die Haustür zu, welche offen war. Das heißt ich hätte heute die ganze Zeit die Möglichkeit gehabt zu verschwinde. Auch wenn es komisch ist klatschte ich mir in dem Moment selbst ins Gesicht.

Nachdem jeder verschwand und Aiden mit mir alleine zurück blieb traute ich es mir keine Sekunde länger hier zu bleiben, weshalb ich mit Schwung auf sprang und gerade nach oben rennen wollte, doch ich wurde wieder an meinem Arm zurück gezogen. Aiden drückte mich zurück auf die Couch und beugte sich über mich so das sein Gesicht meinem höllisch nah war. "Komm mir nicht so nah.", fauchte ich ihn an und hoffte das er endlich begreifen würde, das er mich in Ruhe lassen soll. Was will er überhaupt von mir. "Ich komme dir so nah wie ich will.", raunte er zu mir hinunter. Er entfernte sich wieder von mir und ging. Wahrscheinlich in sein Büro.

•••

Ich war gerade dabei mich umzuziehen als ich mitbekam wie es anfing zu Regnen. Die Wassertropfen prasselten gegen das Fenster und da dieses leicht an gekippt war konnte man die frische Luft genießen.

"Vielleicht solltest du es lieber zu machen.", betrat Edith das Zimmer mit einem Tablet in der Hand. Auf diesem erkannte ich zwei Käseschnitten mit etwas Obst. "Ich hoffe du hast Hunger.", lächelte sie mich an und stellte das Tablet auf dem Tisch ab.

Mit einem Nicken bedankte ich mich und setzte mich an den Tisch. Zuerst nahm ich einen großen Schluck von dem Kakao um den ich Edith gebeten hatte, danach fing ich auch an zu essen. Nachdem mein Teller und auch die Tasse leer war stand ich mit dem Tablet in der Hand auf und wollte gerade damit nach unten gehen, doch dann erinnerte ich mich wieder daran was Aiden gesagt hatte. Ich möchte aber meine Sachen selber erledigen, also kann ich doch wenigstens das Geschirr nach unten bringen.

Selbstsicher lief ich durch den Flur in Richtung Treppe. Unten bog ich wieder nach rechts und öffnete die Tür. Ich sah Edith welche in diesem Moment glücklich zur Musik tanzte.
In meiner Nase kam der Geruch von Kuchen auf. "Ich wollte das nur schnell runterbringen.", sagte ich nachdem sie mich bemerkte. Mit einem Kopfnicken nahm sie mir die Sachen ab und räumte sie schnell in den Geschirrspüler.

Als ich die Küche wieder verließ sah ich Aiden im Wohnzimmer auf der Couch sitzen, dabei fokussiert auf sein Handy. Als ich weiter ging flog sein Blick zu mir. "Was machst du hier?", wollte er wissen und sah dabei eindringlich zu mir. "Ich hab nur das Geschirr nach unten gebracht.", gab ich lieber zu als später nur noch mehr Problem zu bekommen wenn ich jetzt lügen würde. "Das ist nicht deine Aufgabe.", lehnte er sich wieder zurück. "Vielleicht brauchst du welche, die dir deine scheiße Hinterherräumen, aber ich brauche so etwas nicht.", gab ich genervt von mir und verschränkte meine Arme ineinander. "Wenn du meinst.", lachte er kurz auf und konzentrierte sich wieder auf sein Handy.

Ohne auch nur eine Sekunde auf ihn einzugehen lief ich zurück aufs Zimmer und legte mich direkt ins Bett zurück. Arschloch, denkt auch er ist etwas besonderes. Nun er ist ein Mafioso. Das weiß ich nun.

Morgen wird eh alles besser, ich bleibe hier sicher keinen weiteren Tag. Ich werde schon eine Chance bekommen und diese nutzen. Und dann wird er schon sehen was er davon hat jemanden gegen seinen Willen festzuhalten.

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