Stella | 42

820 33 1
                                    

Ich stehe auf einem Parkplatz nicht weit entfernt von der Stadt.
Ich weiß nicht was ich tun soll.

Noch während ich das Auto aus der Garage gelenkt habe, habe ich gemerkt, dass das was ich Caspian versprochen habe sich falsch anfühlt. Wenn er dort draußen ist und den Kampf aufnimmt kann ich nicht einfach davon laufen, schließlich kämpft er auch für mich.

Ich brauche einen Moment bis ich die Route aus meinen Erinnerungen einigermaßen zusammen gesetzt habe. Es gibt nur einen Ort zu dem ich jetzt kann, an dem ich jetzt ehrlich etwas bewegen, gar versuchen kann.

Ich habe genauso wenig eine Wahl wie Caspian. Ich muss es tun.
Eilig wende ich den Wagen und fahre in die entgegen gesetzte Richtung. Das Navi brüllt mich regelrecht an, das ich in die falsche Richtung fahre... Es kann ja unmöglich wissen, das es sich irrt...

/

Aus sicherer Entfernung beobachte ich das Anwesen. Männer mit schweren Waffen patrouilleren, es gibt kein Weg an ihnen vorbei.

Soll ich mir den Weg frei schießen? Wohl kaum. Ich habe nur ein volles Magazin und das steckt bereits in der Waffe - selbst wenn ich mehr Munition hätte, würde ich gegen die Salven nicht ankommen, die mich erwarten.

Ich habe keinen wirklichen Plan, aber ich muss etwas tun und davon laufen ist keine Lösung... Also verschließe ich den Wagen, hoffe, das ihn niemand entdeckt und laufe auf das Tor zu. Wie eine Verurteilte die geradewegs auf ihren Henker zu läuft... Insgeheim hoffe ich, daß ich mich täusche.

/

Die Wachen betrachten mich von Kopf bis Fuß, ehe einer von ihnen etwas durch ein Walkie-talkie murmelt. Was er genau sagt kann ich nicht verstehen, ebenso wenig wie die Antwort, die er erhält.
Ein weiterer packt mich grob am Arm und zieht mich mit sich. Teilweise wehre ich mich, doch als ich am Fuß der Treppe dann in das geschockte Gesicht von Caspian blicke und begreife das mein auftauchen ein Fehler ist macht sich die Panik in mir breit.

Sein Versuch mich aus den Klauen des Wachmanns zu befreien endet mit einer gebrochenen Nase. Der Wachmann windet sich vor Schmerzen und Caspian blickt auf ihn herab, richtet sein Jackett und nimmt mich an der Hand.

"Das war ein Fehler... Verflucht, was machst du hier?", knurrt er mich an. Ich kann ihm nicht antworten.
Ein paar dutzend Gewehrläufe sind auf uns gerichtet und so führt er mich immer weiter hinein, bis wir Spencer erreichen.

Inmitten dieses grotesken Bildes steht Caspian's Vater. Sein Gesicht spricht Bände, aber ich habe keine Angst. Wenn er mich einschüchtern möchte, muss er sich anstrengen.

"Du kannst deine Loyalität deiner Familie gegenüber beweisen, Caspian.", spricht er schließlich und greift nach einem Glas, dessen Inhalt ich nicht erraten kann. "Töte sie."

Automatisch versteife ich mich neben ihm.

"Ich gebe dir vollständige Rehabilitation und Immunität. Dasselbe gilt für Spencer. Aber dafür musst du mir etwas bieten. Es ist der einzige Weg."

Caspian - Son of Devil Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt