Kapitel 1 - Meine Eltern

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Ich konnte es immer noch nicht fassen. Hier stand ich also: Meine Füße fühlten sich kalt und erstarrt an, obwohl ich dicke Winterstiefel trug. Es war so ruhig dass ich meinen eigenen Herzschlag hörte und dennoch waren meine Gedanken so laut. Die umherwehenden Schneeflocken tanzten um mich herum als würden sie mich auslachen. Ich spürte, wie die Kälte langsam meine Poren durchdrang. Ich fühlte mich so alleine, so zurückgelassen, obwohl ich das garnicht war. Unsicher wanderte  mein Blick nach oben, zu meinem Freund Watari. Er im Gegensatzt schien entspannt zu sein und strahlte Wärme aus. Die Schneeflocken verfingen sich in seinen grauen Haaren und gingen langsam darin unter. Als er merkte, dass ich ihn anstarrte wandte er sich mir zu und er setzte sein scheifes Grinsen auf, wobei seine Brillengläser beschlugen und seine Strin sich runzelte. Auch in seinem Schnnauzer hingen Reste des Schnees und ohne es zu wollen musste ich schmunzeln. Watari war  mein jüngster und ältester Freund, mein  erster und letzter Freund. Sein Blick wanderte zurück zu der Tür des Weisenhauses. Es bestannd aus einem großen Hauptgebäude und zwei Nebengebäuden, allerdings wirkte es  nicht sonderlich einladend. Die weiße hauswand ging im schnee unter und die Vorhänge waren zugezogen. Einzig und alleine die Stiefel vor der Eingangstür, welche aus einem großen Holzbogen bestand,  wießen darauf hin, dass es bewohnt war. Plötzlich öffnete sich die Tür und eine freundlich aussehende ältere Dame lächelte uns einladend an, jedoch wirkte es fremd und aufgesetzt. Watari hatte mir schon von ihr erzählt, er ließ meine Hand los und bewegte sich mit großen Schritten auf die Dame zu. Nach der Umarmung stellte er mich vor, aber ich hörte garnicht was er sagte, die Worte flogen an mir vorbei. Stattdessen quälte mich eine andere Erinnerung und ich wünschte Watari hätte mich garnicht erst losgelassen. Das Blut, das sich dank seiner Wärme in meinen Fingerspitzen ansammelte, änderte wieder die Richtung und floss zurück zu meinem Inneren. Mein Herz pumpte ungleichmäßiger.  Es schmerzte, doch das war ich gewöhnt. Immer wenn ich diese Errinerung zurück in mein Gedächtnis rief  fing es an schneller zu werden.

Innerhalb weniger Sekunden verschnanden meine Gedanken an den Tag an dem sich alles änderte...

Der Schmerz fuhr durch meinen Körper, als mein Hintern auf dem kalten, nassen Boden landete. Ich brauchte einen Moment um mich wieder zu sammeln und blickte über mich. Ein Junge, etwa in meinem Alter, ragte über mir und sah mir in die Augen. Er hatte einen angewiedertes Grinsen über das Gesicht gezogen. Seine Stiefel rochen nach Urin, aus seiner Mütze  hingen Fäden raus und  seine Jacke war mit Flecken und Fuzzeln überzogen. "Hey Moserfucker! Steh auf!", hörte ich seine raue Stimme. "Ähh..." Ich hasste es, wenn ich stotterte.  "Du...ähhh......also....." Ich brauchte eine Weile um zu schlucken und  den Mund aufzumachen. "Al..also eigentlich spricht man das mit th aus." fuhr ich fort. "WAS hast du gesagt?!" entgegnete dieser in der abschätzendsten Tonlage die er drauf hatte. "Motherfucker spricht man es aus!" Mir war es unangenehm dieses Wort in den Mund zu nehmen, wahrscheinlich wusste der Penner vor mir nicht mal ,was es bedeutet, aber das war sinnlos. Man sah ihm an, wie sich die Wut in ihm aufbäumte. Er reimte sich wahrscheinlich gerade einen Konter zusammen, das dauerte allerdings etwas. "Du du du bist ein ganz schlauer, heh?" antwortete er gereizt. Tja, eines war sicher, Schlagfertig ist was anderes. Ich versuchte mich zurückzuhalten, jedoch rutschten mir doch ein paar Bemerkungen raus, die ich lieber unterdrückt hätte. "Wow, du bist nicht nur äußerlich ein Penner!" Ich presste die Hände auf meinen Mund, doch es war zu spät...

Ein Tropfen Blut traf den Schnee, der ihn in ein Weinrot verfärbte. Meine Beule pulsierte und ich bedeckte sie mit meiner aufgeschäuerten Hand, und zog gleichzeitig mit meiner anderen die Jacke zu. Ich stapfte durch den teifen Schnee und suchte nach dem Schild mit der Abzweigung. Ich wollte es nicht zugeben, aber ich glaube ich habe mich verlaufen.Unsicher wanderte mein Blick hin und her, versuchend, sich an Etwas zu orientieren, einen Platz zu finden, der mir bekannt vorkam. Doch es half nichts. Ich stand mitten auf einer schneebedeckten Straße, links und rechts von mir thronten graue, triste Häuserreihen mit  teilweise zerschlagenen Fenstern und heruntergekommenen Grafittis die an die Wände geschmiert wurden. Nicht viele Personen liefen die Straße entlang und musterten erst mich und dann meine Beule, doch meistens verzogen sie das Gesicht und verschnellerten ihre Schritte. Ich war kurz davor zu weinen, und das passierte selten aber in der Schule gemobbt zu werden und sich auf dem Heimweg zu verlaufen war selbst für mich zu viel.  Ich spürte wie Panik in mir kochte, und wie meine Gedanken umherschwirrten. "Bewahre einen kühlen Kopf, bewahre einen kühlen Kopf," murmelte ich. Doch meine Gedankengänge wurden von einem lauten Autohupen unterbrochen und erst dann bemerkte ich, dass ich den Gehweg schon längst verlassen hatte. Als ich meinen Kopf rumriss waren es nur noch wenige Meter , die zwischen mir und dem Auto klafften. Für einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich dem Auto ausweichen sollte oder nicht. Doch die quietschenden Reifen stoppten und der Wagen blieb 1 Meter vor mir stehen. Als ich das Kennzeichen erkannte, entfuhr mir ein erleichtertes Seufzen. Es waren meine Eltern.
Ich lächelte verlegen als mein Vater stirnrunzelnd aus dem Wagen stieg. Er trug eine schwarze Winterjacke und eine ziemlich durchlöcherte Jeans, strich sich die braunen, zerzausten Haare aus dem Gesicht und musterte mich. "Ähm... sorry, Paps." sagte ich zum Teil verlegen, zum Teil erleichtert, da ich aus meiner Notsituation so gut wie befreit war. Doch Paps erwiederte nichts.
Es war, als würde er die ganze Zeit auf eine Stelle starren und als ich seinem Blick folgte, wurde mir bewusst, wohin. "Oh..." war alles, was ich herausbrachte, bevor er anfing, wie ein Wasserfall auf mich einzureden. "Lawliet, was hast du da auf der Stirn? Was ist passiert? Wurdest du wieder... und warum... dein Schulweg ist doch..."  So viele unangenehme Fragen auf einmal. Ich hasste es, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. "Ich bin hingefallen und habe mich verlaufen.", würgte ich ihn ab. "Und was machst du hier?", fuhr ich hastig fort, bevor er mich weiter mit Fragen durchlöchern konnte. Seine Augen weiteten sich für einen winzigen Moment und er schien kurz nicht zu wissen, was er antworten sollte. In diesem Moment öffnete sich die Wagentür erneut und eine Frau mit gebundenen, schwarzen Haaren stieg aus. Sie war in einem dicken Pulli und rot weiß gestreiften Schal gekleidet, und ihre grünen Augen sahen mich bemitleidend an. "Lawliet, mein Kleiner, das muss doch wehgetan haben. Steig ein- wir fahren dich nach Hause.", sagte meine Mutter besorgt. All die Sorgen wegen der Prügelei und die Frage an meinen Vater waren vergessen. Meine Socken fühlten sich eisig, nass und glitschig an und meine Gliedmaßen waren vor Kälte erstarrt- Es gab jetzt nichts besseres als ein warmes Auto. Bevor mein Vater Etwas erwiedern konnte stürmte ich in unseren ranzigen, blaugrauen Wagen und machte es mir hinten auf der Sitzlehne gemütlich. Mit einem Mal tauten meine Fingerspitzen wieder auf und die Wärme durchströmte meinen Körper. Die Wunde an meinem Kopf spürte ich nicht mehr, nur noch das angenehme Sitzkissen unter meinem Po. Das letzte, was ich hörte, war das Aufheulen eines Motors, dann wurden auch schon meine Augenlieder schwer, und ich schlief ein.

"Lawliet, du musst hier raus." Ich presste meine Augenlieder aufeinander, unwillig, sie zu öffnen. "Sind wir schon zuhause...?", fragte ich müde. Statt eine Antwort zu erhalten, wurde der Satz nur wiederholt, nur eindringlicher. "Lawliet, geh raus." Die donnernde Stimme meines Vaters riss mich aus dem Halbschlaf und ich fuhr hoch, ignorierte den Druck des Anschnallgurtes und blickte erschrocken in alle Richtungen. Wir standen nicht vor unserem Haus. Sondern... "Ist das hier nicht die Bank... was?" Meine verwirrte Stimme schien an meinen Eltern komplett vorbeizuziehen. Als ich in den Rückspiegel guckte, waren ihre Gesichter nicht verständnisvoll und lieb... Sondern... angespannt und verbissen. Und erst danach drang der immer näher kommende, schrille Klang von Polizeisirenen an mein Ohr.

Nachwort:
Heeey Leudde, was geht?
Das hier ist unsere erste Fanfic, eigentlich das erste Buch, was wir überhaupt veröffentlicht haben. LOL. Ja, ich habs nicht alleine, sondern Mit ner Freundin geschrieben, auf Wattpad heißt sie Bubbles_SNDR. Waurm wirs gemacht haben? Keinen blassen Schimmer, sind halt Death Note Fans und uns war langweilig... Naja, ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr freut euch auf den nächsten Teil... Bis dann!!!

 


Death Date | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt