Choi Jongho
Jongho musste funktionieren. Das war der Gedanke, welcher sich in sein Gehirn gebrannt hatte. Alles, was er von Yunho gelernt hatte, durfte er nicht außer Acht lassen. Es könnte über Leben und Tod entscheiden. Jongho wusste nicht warum, aber dieser mehr als gewalttätige Konflikt zwischen eigentlich gewöhnlichen Menschen kam ihm weitaus schlimmer und brutaler vor als jeder Kampf gegen einen Zombie. Vielleicht lag es daran, dass die hier anwesenden Personen alle noch einen freien Willen besaßen.
Mit heftig schlagendem Herzen wich Jongho dem Hieb einer Axt aus. Sein Gegner war ziemlich grob motorisch, was seinen Angriff anging, weshalb Jongho es sich nicht nehmen ließ, jede Lücke in der Deckung zu bestrafen. Gekonnt schoss er mit seiner Pistole auf den Feind und verfrachtete diesen so bewusstlos auf den nassen Boden. Die Sprinkleranlage war bereits aus und auch der vorherige Rauch hatte sich gelegt. Dadurch war es Jongho möglich, kurz einen suchenden Blick über die anderen zu werfen. Sofort landeten seine besorgten Augen auf Yunho, welcher sich schwerfällig auf den Beinen hielt und irgendeinem Typen kräftig ins Gesicht schlug, da er scheinbar Munition sparen wollte und lieber mit brutaler Gewalt vorging.
Jongho verzog verbittert sein Gesicht, als sein Blick sich auf das nun mehr blutende Bein des Älteren legte. Wooyoung's Arbeit wurde recht schnell zur Nichte gemacht. Durch die ganzen Bewegungen und der Nässe hatte natürlich die Schusswunde wieder zu bluten angefangen und erschwerte dem Älteren deutlich in seiner Handlungsfähigkeit.
„Fuck!", fluchte Jongho ungeniert, erkannte etwas im Augenwinkel und duckte sich instinktiv. Eine Faust sauste knapp an ihm vorbei. Sofort schoss Jongho dem Fremden in den rechten Fuß, was diesen zum Wanken brachte. Ohne zu zögern, schlug Jongho mit dem Griff der Pistole gegen den Kopf des Typen und knockte diesen gezielt aus. Schon beinahe in Zeitlupe fiel der Feind zur Seite und offenbarte Jongho den direkten Blick zu dem Anführer ihrer Gegner, welcher hektisch aus seiner Jackentasche die Fernbedienung für die Sprengsätze zog.
Jongho weitete seine Augen in Horror und rannte wie von selbst los. Scheinbar sah der andere ein, dass seine Männer keine Chance mehr gegen sie hatten, und fuhr das letzte Register auf. Zu gut wusste Jongho, dass sie nicht alle Sprengsätze entschärft hatten, und riss den Anführer, -welche noch weglaufen wollte-, zu Boden. Laut fluchte und zappelte dieser herum, als ihm die Fernbedienung klappernd aus der Hand fiel und über den Boden rutschte. Jongho hatte sich verbissen an das rechte Bein geklammert, während auch schon jemand anderes zu der Fernbedienung lief. Es war einer ihrer Feinde, doch auch dieser wurde nun von Bang Chan, -welcher mittlerweile auch aus seiner Ohnmacht erwacht war-, herumgerissen. Beide prügelten sich auf dem dreckigen Boden.
Kurz war Jongho abgelenkt, als der Anführer ihm fest mit dem linken Fuß ins Gesicht trat. Schmerzerfüllt zischte der Jüngere und ließ nur für wenige Sekunden vom Bein locker. Schon entglitt ihm der Feind wortwörtlich aus den Händen. Jongho keuchte vor Schmerz auf. Seine Nase pochte unangenehm. Etwas Flüssiges rann über seine Lippen. Blut. Möglichst seine wahrscheinlich gebrochene Nase außer Acht lassend hob Jongho rasch seinen Kopf und erkannte gerade noch, wie der feindliche Anführer die Fernbedienung ohne jeglichen Kampf an sich nahm und ohne zu zögern seinen Daumen mit Schmackes auf den verheerenden Knopf drückte. Für einen ganz kurzen Moment schien die Zeit stehen zu bleiben und nichts geschah. Zumindest dachte Jongho das und malte sich in kürzester Zeit unzählige Szenarien aus.
Plötzlich ertönte ein lauter Knall. Jongho spürte, wie der Boden unter ihm bedrohlich vibrierte. Stille umgab ihn, bis mit einem bebenden Laut die ganz rechte Hauswand in sich zusammenstürzte.
„Alle raus hier!", schrie eine Stimme alarmierend. Jongho bekam nur am Rande mit, dass es wohl Minho gewesen war, welcher das Kommando gab. Schneller als Jongho es erwartet hatte, hatte er sich mit seinen Armen hochgestemmt und sich auf seine leicht wackligen Füße gestellt. Zischend wischte er sich mit dem Handrücken über Mund und Nase, um etwas Blut loszuwerden. Suchend wanderten seine Augen um sich.
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Contagious Pt. 2: Afterlife
FanficNach dem Opfer, welches San für seine Freunde gebracht hatte, war dieser praktisch vom Erdboden verschluckt und niemand konnte ihn ausfindig machen. Wooyoung schwor sich, seinen Freund irgendwie wiederzufinden. Doch die Freunde haben bald mit noch m...