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Die letzten Wochen bis zu den Herbstferien vergingen und Woo schaffte es zum ersten Mal seit Jahren über einen längeren Zeitraum die Schule zu benutzen.

Es zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippe, die ersten Quartalsnoten in seiner Hand auf dem Rückweg mit San.

Wooyoung pov.

"Bist du dir sicher, dass du einen solchen Umweg gehen willst?"

"Ach ist nur ein Bus.", schmunzelte San lässig, klopfte mir sanft gegen die Schulter.

Er war hier. Und zeigte es mir auch.

Diese kleinen Berührungen von Seiten Bruder von uns aus häuften sich an. Sei es ein Schulterklopfen, ein Schlag auf den Oberschenkel oder das Richten unserer Kleidung.

Wir blickten einander an und - oh Gott - wie groß mein Crush auf ihn war. Seine seidigen Haare zwischen meinen Fingern zu spüren und zu sehen, wie deine Augen nur auf mir zu lagen erfüllte mich. Den Geruch seines Deos zu riechen, ihn mir einzusprägen und bei ihm immer an den Schwarzhaarigen zu denken, ihn bei mir zu spüren und von dem Geschmack seiner Lippen, welche mir meist in Form eines Grinsens entgegen schienen, zu kosten.
Das Alles liebte ich.

In den letzten Wochen wuchs ich, lernte mich selber kennen und hatte nun ihn an meiner Seite. Auch meine Lust lernte ich kennen, erlernte die Kontrolle.

Das elende Kribbeln in meinem Bauch machte mich oft wirklich fertig. Das Ereignis... Bei dem einen Mal blieb es nicht.
Es wurde nur noch schlimmer. Öfter.
Nachdem ich den ganzen Tag seinen Geruch bei mir hatte, der sich auf meine Kleidung durch den Körperkontakt abließ, geling es mit nicht mit selbst anderweitig zu helfen.

Manchmal wurde mir ganz heiß als wir die einzigen nach dem Sport in der Kabine über blieben. Zwar befürchtete ich, dass er merken würde wie sehr ich ihn wollte, doch ich versuchte locker zu bleiben und es mir nicht anmerken zu lassen.

Auch, wenn es gefährlich wurde. Der Choi näher an mich rückte, seine Hand auf meinen Oberschenkel legte und zu mir rüber grinste bevor wir wieder Versteck spielten.
Uns heimlich küssten, ich meine Hände um seinen Nacken schlang und mein Rücken auf der hölzernen Bank, auf denen wir uns umzogen lag.

Das längste Mal dauerte sieben himmlische Minuten an, doch meist waren es immer zwei, denn unser lieber Sportlehrer, der alte Park - nicht der junge - wollte direkt abhauen.

...
"Aufpassen.", sprach er an, griff nach meiner Hand als ich stolperte.

In meinen Gedanken hatte ich mich verloren.

Zu sich zog er mich bevor ich fallen konnte. Anders als ihn überdordert anzusehen konnte ich nicht als ich plötzlich in den warmen Armen, die ihm gehörten lag.

"Das wär' fast schief gegangen, nicht?"
Lächelnd betrachtete er mich, seine Hand an meiner Wange. Mit seinem Daumen strich er sanft über sie, drückte etwas stärker in sie um zu spüren wie weich sie war. Zu einer Grimasse zog er mein Gesicht, als seine Augen aufleuchteten.

Das wollte ich für immer sehen und spüren mit jedem Schlag, den mein Herz wagte zu schlagen, zu pumpen und mich am Leben zu halten.

"Ich will gar nicht nach Hause, aber mindestens bin ich alleine. Willst du... Mitkommen?"

Mit meinem Finger wanderte ich seine Brust herunter, sah in dem Augenblick sein Interesse.

"Sind deine Eltern nicht Zuhause?", fragte er neugierig.

"Mein Dad ist es ja sowieso nicht, aber Mom ist ein paar Tage bei meiner Tante. Ein Notfall. Mich hat sie wegen der Schule nicht mitgenommen. Zum Glück.", erläuterte ich und verschränkte unsere Hände.

Mein Rucksack sprang mit jedem aufgeregten Schritt, den ich setzte, etwas auf und ab. Mit mir zog ich ihn in Richtung meines Hauses.

"Kommt er nicht vorbei um nach dir zu sehen?" Besorgt betrachtete er mich. "Was wenn etwas passiert?"

Stirn gerunzelt, Augenbrauen gesenkt, Lippen auf einander gepresdt sah er zu mir.

"Er ist ein Dreckskerl. Wieso sollte er?", hinterfragte ich und zog ihn frech an seiner Hüfte zu mir.

Die Hände konnten wir einfach nicht von einander halten. Dass wir Mitten auf der Straße standen kümmertr mich kein wenig.

"Mir passiert aber schon nichts. Ich genieße es! Ich werde nicht zum Essen gezwungen, kann machen was ich will und tanzen ohne, dass mich jemand des Gay-Seins beschuldigt!"

"Nur für mich bist du's nh?"
Zwinkerte er.

"Ich... Bin ehrlich ich war es schon immer. Ich glaube das mit den Mädchen wäre eher dieses Alibi-Daten. Obwohl. Eine Freundin hatte ich, die... Das willst du nicht wissen."

"Doch doch sicher.", sagte er, doch die Eifersucht konnte ich riechen.

"Ich mag sehr viele Leute und habe mein ganzes Schulleben damit verbracht irgendjemandem hinterher zu sehen. Doch sie gab mir ein anderes Gefühl. Denn... Sie war wie... Der Mann in der Beziehung.", murmelte ich schüchtern.

"Ah dominant also?" Kurz stoppte er. "Bist du noch Jungfrau?"

Ich nickte und versuchte normal zu wirken, doch meine Wangen färbten sich in Sekundenschnelle pink.

"Das finde ich gut. Also ich fände es natürlich nicht schlimm hättest du schon, doch ich will nicht, dass du denkst es wäre schlecht, dass du unerfahren bist."

Verdutzt sah ich ihn an.
"Huh?"

"So weit hatte ich nichtmal gedacht."
Meine Hände nahm ich nervös weg und sah beiseite.

"Shit. Ne alles gut, wirklich!"
Nach meinem Kinn griff der Ältere und küsste meine Wangen mit einem lauten Schmatzer.

Ich schmunzelte. Obwohl ich es anfangs nicht akzeptieren wollte war es der Himmel.

An seinen Ärmeln zog ich ihn an mich und schmollte ihm süß zu. Spielerisch schlug er mir gegen den Hinterkopf mit der flachen Hand, "Schwuchtel."

Ich verdrehte meine Augen.
"Der Schwanzlutscher bist du. So weit war ich bis jetzt noch nicht."

Das war alles natürlich nur gewitzel. Immerhin waren wir... Etwas.

"Möchtest du das ändern?", fragte er mich an der Haustür angekommen.

Seinen Daumen legte er an meine Lippen und zog meine untere runter.

"Das Gewicht würde dir sicher gefallen."

Mein Inneres zog sich vor Aufregung zusammen. Das Gefühl assoziierte ich nicht als etwas Gutes, doch ich versuchte es weg zu schütteln.

"Du denkst so?"

"Du wärst so hübsch. Das bist du ohnehin, aber so. Verdammt.", grinste er schmutzig und rollte mit seinen Augen.

San klopfte gegen die Tür.
"Aufmachen der Herr.", meinte er und verbeugte sich vor mir als ich die Tür öffnete.

"Ich danke Ihnen." - "Fresse."

Blöd grinsten wir beide und fielen fast übereinander her als wir drinnen angekommen waren und uns einen Augenblick lang Blicke widmeten.

Meine Hüfte liebte er und ich seine Schultern, an denen ich ihn beim Küssen leicht weg drückte. Denn sonst ließ mir der Choi keine Möglichkeit zum Atmen.

Immer wieder drückte ich ihn weg, musste wegen der Intensität des Kusses gegen seine Lippen kichern.

𝐅𝐄𝐕𝐄𝐑 ❦︎ ᵂᵒᵒˢᵃⁿ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt