08

110 2 0
                                    

Isy|18. September

Langsam und so leise wie möglich bewegte ich mich zum Tor. Ich erkannte ein paar Leute am Eingang des Gebäudes doch diese würden mich so oder so nicht aufhalten. Ehr hatte ich Angst von Aiden's Leuten erkannt zu werden. Ich war schon fast am Ziel. Hinter ein paar Gebüschen suchte ich mir Schutz. Das Tor öffnete sich automatische also müsste ich nur noch rennen und das so schnell wie noch nie in meinem Leben.

Meine Augen flogen immer wieder zu dem Gebäude. Genau in dem Moment als sich das Tor öffnete und ein Wagen durch dieses fuhr beobachtete ich ein paar Typen welche definitiv zu Aiden gehörten, denn sie sahen aus als würden sie jemanden suchen.

Jetzt oder nie, dachte ich mir und rannte wodurch auch meine Deckung aufgeflogen war.

Ich rannte wie noch nie in meinem Leben und hörte nur noch gebrüll hinter mir. Von der Straße aus bog ich auf einen Waldweg ab und hoffte damit die Gorillas loszuwerden. Doch sie waren ebenfalls schnell. Viel zu schnell. Meine alte Sportlehrerin wäre jetzt stolz auch mich.

Immer wieder bog ich auf andere Wege ab, doch die Typen waren immer noch hinter mir. Meine Seiten fing langsam an zu schmerzen und ich wusste das ich bald nicht mehr kann.

Es dauerte noch eine Weile dann wurde es Still, wie als wäre ich allein. Zur Sicherheit sah ich mich nocheinmal genau um. Ich atmete hastig ein und aus und bekam das Gefühl gleich umzukippen. Das war definitiv Hochleistungssport.

Jedes Mal als ich etwas hörte bekam ich fast einen Herzinfarkt. Jedes kleinste Geräusch, ließ mich denken das er es sein könnte.

Komplett fertig ließ ich mich an einem Baum runter rutschen und versuchte meinen unregelmäßigen Atmen wieder Unterkontrolle zu bekommen. Jedesmal als ich es fast geschafft hatte hörte ich einen Ast zerbrechen wodurch meine Panik nur wieder stieg.

Nachdem ich mich abgeregt hatte, stand ich auf und verlor dabei keine Sekunde die Umgebung um mich herum. Ich ging einen kleinen Stolperweg entlang und hoffte irgendwann eine Straße oder anzeichen auf Leben zu finden.

Jetzt wo ich wieder richtig denken konnte, bekam ich ziemlich Angst. Allein in einem Wald, hört sich nicht so toll an, aber wenn man das selbst noch erlebt ist es das noch weniger.

Von weitem erkannte ich ein runtergekommenes Haus. Das Dach war schon fast eingestürzt und die Wände waren mit Moss überfallen.
Ich öffnete die Tür welche sich nur schwer öffnen ließ. Drinn suchte ich nach etwas auf dem man schlafen könnte. Zu meinem Glück fand ich letztendlich eine Decke, toll sah sie jetzt nicht aus aber immer noch besser als nichts.

Durch das Kleid was ich trug wurde es auch irgendwann so kalt, das es unmöglich war zu schlafen. Die Decke war dünn und mit Löchern bedeckt, weshalb sie keine große Hilfe war.

Draußen wurde es ruhig, zu ruhig. Jetzt kam die Panik wieder auf, doch versuchte ich nicht einmal dran zu denken. Ich sollte einfach schlafen und in aller früh, mir Hilfe suchen. Vielleicht hab ich Glück und treffe auf ein paar Wandere.

Müde und komplett Ko. schloss ich meine Augen und schaffte es mit Mühe einzuschlafen.

Isy|19. September

Ich öffnete Blitzschnell meine Augen als ich Stimmen wahr nahm. Draußen war es noch immer dunkel. "Trovala, vai!", hörte ich eine Männerstimme laut schreien. [Findet sie, los]

Prüfend sah ich mich in der Hütte um und fand einen Ausweg. Durch eine kleine Lücke in der Wand könnte ich entkommen. Leise lief ich auf Zehenspitzen zur andern Seite der Hütte und zog das Gitter bei Seite. Leise war ich dabei nicht, weshalb ich wieder Stimmen hören konnte, die sich näherten.

Langsam krabbelte ich durch den schmalen Gang und war erleichtert als ich das Ende erbkickte. Ich hörte noch die Fußschritte, welche sich auf die Tür der Hütte zubewegten. Diesen Moment nutze ich aus und rannte. Erst jetzt fiel mir ein, das ich mich hätte umsehen sollen, denn hinter mir hörte ich jemanden rennen.

Von der einen zur andern Sekunde wurde ich an meinem Arm gepackt und auf den Boden geworfen. Der Schmerz durchzog meinen kompletten Körper, weshalb mir das Aufstehen nicht viel bringen würde.

Mein Blick war noch immer auf den Boden gerichtet als ich mitbekamen wie sich dieses Arschloch zu mir kniete. "Wenn du das noch einmal probierst, bring ich dich um.", drohte er mir und ich erkannte an der Stimme auch um wen es sich handelte. Diego zog mich an meinem Arm zurück auf die Beine und das nicht gerade schmerzlos.

Ich hab mittlerweile auch aufgehört mich zu währen, da es so oder so nichts bringen würde. Irgendwann trafen wir auf eine Lichtung in der man zwei Autos stehen sah. Zugegeben wäre ich lieber tot, als herausfinden zu müssen was nun passiert. Ich hätte besser nachdenken sollen, ich sollte wissen das die nicht so schnell aufgeben würden. Das war heute vielleicht meine einzigste Chance von all dem zu entkommen.

Diego setzte mich auf den Rücksitzen und stieg neben mir ein. Vorn saßen zwei Gorillas wovon einer aufs Gas trat und wir ohne länger zu zögern schon los fuhren. Mein Blick war die ganze Zeit auf meine Finger und auf die Umgebung gerichtet. Die Stille hier machte mich wahnsinnig. Auch Diego welcher neben mir saß und die meiste Zeit auf sein Handy fokussiert war.

Knapp eine halbe Stunde fuhren wir als der Wagen wieder auf dem Grundstück von Aiden hielt. Was dort drinn wohl auf mich warten wird?

Die Autotür wurde geöffnet und ich wurde unsanft aus dem Auto gezogen. Erst im Innern des Anwesen ließ mich der Gorilla los. Kurz warf ich ihm einen Giftigen Blick zu bevor er auch verschwand.

"Liebes, da bist du ja, ich hab mir Sorgen gemacht.", kam Edith zu mir gestürmt und sah mich Bekümmert an. "Komm.", nahm sie meine Hand und führte mich die Treppe nach oben. Ich ließ es einfach über mich ergehen, schließlich hab ich heute schon genug durchmachen müssen.

Wir hielten im Badezimmer, wo sie auch meine Hand wieder los lies. "Nimm ersteinmal ein Bad. Die frischen Sachen leg ich dir aufs Bett.", lächelte sie mich an und verließ das Bad daraufhin.

Kurz blickte ich nur stumm in den Spiegel und konnte nicht fassen, wie schnell sich ein Leben verändern könnte. Ich weiß nicht einmal wie lange ich schon hier bin. Ich vermisse nur noch mein altes Leben. Ich kann einfach nicht mehr so weiter machen.

Langsam spürte ich wie warme Tränen meine Wangen herunterliefen.

Vielleicht ist es keine schlechte Idee jetzt ein Bad zu nehmen. Vorsichtig zog ich das Kleid aus, da mein Arm noch immer sehr Schmerz durch den Aufprall. Ich lief zur Wanne und fühlte diese mit warmen Wasser, ehe ich mich in dieses setzte und kurz meine Augen in der angenehmen Wärme schloss.

With youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt