Bettgeflüster

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Nach dem Essen verabschiedet sich Dig und Felicity und ich ziehen uns in mein Zimmer zurück. Obwohl wir eigentlich beide zu erschöpft sind um noch groß miteinander zu reden, gibt es noch ein Thema, dass mir auf der Seele brennt.

„Lissy?"

„Mhm..."

„Ich möchte, dass du kämpfen lernst."

Überrascht dreht sie sich zu mir um.

„Warum?"

„Ich habe Angst, dass dir jemand etwas antun könnte, wenn wir jetzt offiziell zusammen sind. Du könntest ein interessantes Opfer sein um mich zu erpressen..."

Ich lasse meine Finger langsam durch ihre langen blonden Haare wandern.

„Ich mache mir einfach Sorgen um dich."

Zu meiner großen Freude lächelt sie mich etwas überrascht, aber der Idee scheinbar nicht generell abgeneigt an.

„Okay. Was soll ich mitbringen?"

Jetzt bin ich wirklich erstaunt.

„Ich hatte mit mehr Wiederstand deinerseits gerechnet."

„Warum? Ich verbringe gerne meine Zeit mit dir, vor allem, wenn du dabei ohne Shirt unterwegs bist..."

Ich spüre richtig wie sie rot wird. Zeitgleich fahren ihre Finger über meinen Bauch entlang der Muskelstränge bis zu meinen Schultern. Ich stöhne leise auf. Ihre Berührungen lassen eine leichte Gänsehaut über meinen ganzen Körper wandern.

„Du machst mich wahnsinnig Lissy..."

„Ach ja?"

Ihr neckender Tonfall lässt mein Blut schneller fließen. Ich beginne ebenfalls vorsichtig ihren Körper zu erkunden während ihre Finger weiter Kreise auf meinem Bauch ziehen. Auf einmal greift sie nach dem Saum meines T-Shirts und versucht es mir über den Kopf zu ziehen. Ich hebe meinen Oberkörper an um sie bei ihrem Vorhaben zu unterstützen und beschäftige ich zeitgleich mit dem Verschluss ihres BHs. Dann liegt sie plötzlich auf mir und presst ihre Lippen auf meine. Kurz zögere ich um mir wirklich sicher zu sein, dass das Kommende das ist, was sie will, dann erwidere ich den Kuss. Solche nebensächlichen Dinge wie die eigene Sicherheit oder Beinverletzungen können warten...

Ich wache davon auf, dass Felicity mich anschreit.

„Olli! Du tust mir weh!"

Ich reiße die Augen auf und versuche herauszubekommen was los ist. Sekundenbruchteile später ist mir alles klar. Offenbar habe ich im Traum einen schmerzhaften Hebelgriff angesetzt. Augenblicklich lasse ich los und rutsche von Felicity weg um sicher zu gehen, dass ich sie nicht noch weiter verletze.

„Oh Gott, Lissy, entschuldige bitte. Habe ich dich verletzt? Bist du okay?"

Sie reibt sich die verdrehte Schulter und seufzt.

„Nein. Nein, alles in Ordnung. Du hast ganz schön Kraft, selbst wenn du schläfst! Ist dir das eigentlich bewusst?"

Erst jetzt, wo ich wirklich in der Gegenwart ankomme, wird mir so richtig klar, was ich gerade getan habe. Ich habe Felicity angegriffen. Felicity, die keiner Fliege etwas zu leide tun würde. Felicity, die immer so zerbrechlich scheint. Ich beginne zu zittern als mir klar wird, was passieren hätte können. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe Nähe zugelassen und ich habe versagt. Mittlerweile habe ich fast zwei Meter Abstand zwischen uns gebracht und fühle mich einigermaßen sicher, dass ich Felicity keinen weiteren Schaden zufügen werde. Dennoch hake ich noch einmal nach:

„Bist du wirklich in Ordnung?"

Sie nickt.

„Ja. Es ist alles gut. Höchstens ein paar blaue Flecken. Aber was ist mit dir?"

Ich hasse RegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt