Als wir bei der Königin ankamen, saß sie auf dem Marmorboden, in einem Haufen von Rubbellosen. Russell beschloss, dass er als erstes zu ihr gehen würde. Nachdem Sophie-Ann Russells Antrag erneut ablehnte, griff Dad sie an und drückte sie auf den Boden. Ich stellte mich, so wie es von mir erwartet wurde, neben meinen Macher.,,Also, ich bin älter und stärker als du. Ich habe mich dir nur aus Respekt untergeordnet, aber du...du hast mich reingelegt. Deshalb erwarte jetzt keine Loyalität mehr von mir. Ich bin nun sein." sagte mein Vater.,,Ich lehne es ab dir zu gestatten..." fing sie an.,, Wie süß, sie glaubt, sie hätte noch irgendwas zu sagen." säuselte ich.,, Ich reiße dir den Kopf von den Schultern und schmeiße ihn in den Pool. Und das wird mir großen Spaß machen. Deine Entscheidung." drohte Dad ihr.
Die Königin sagte nichts.,,Also gut, dann..." meinte Dad und packte ihren Kopf, während Sophie-Ann kreischte.,,Eric." stoppte Russell ihn. Mein Vater ließ von ihr ab und richtete sich auf. Sophie-Ann richtete sich ebenfalls auf und zog geschlagen ihre Fangzähne ein.,,Hm, die Sonne geht bald auf. Wir verbringen den Tag hier. Auf der Rückfahrt nach Jackson stoppen wir am Fangtasia." beschloss Russell.,,Wie Sie wünschen." sagte Dad.,,Ich hoffe ich habe nicht irgendwelche Grenzen überschritten." fügte er nach einem kurzen Moment der Stille hinzu.,,Nein, ich...ähm habe das ganze ziemlich genossen. Danke." verneinte mein Macher.,,Oh, es ist mir eine Ehre und meine Pflicht." sagte Dad wobei er leiser wurde und Russell mit seinem Finger über die Jacke strich.,,Mein König." sagte er noch leiser. Ich musste mich echt bemühen nicht angeekelt das Gesicht zu verziehen.
Russell sah lächelnd zu Dad auf.,,Ich sorge für eine angemessene Ihrer Braut." sagte Dad, nahm die Königin auf den Arm und verschwand mit ihr.,,Ich werde mich dann auch für den Tag zurück ziehen. Eure Majestät, Maileen." meinte Godric und folgte seinem Abkömmling.,,Und? Ist alles zu deiner Zufriedenheit verlaufen?" fragte ich meinen Macher, welcher die Rose, die er Sophie-Ann mitgebracht hat, vom Boden aufhob.,,Überaus." antwortete Russell grinsend.,, Wie erfreulich. Ich werde dann jetzt auch für diesen Tag ruhen." sagte ich und ging in eines der Zimmer. Die Zimmer hatten UV undurchlässige Fenster und konnte man von innen abschließen.
Ich war momentan in Surrey. Es war nun schon fast ein Jahrhundert her, seitdem ich meinem Vater nach 600 Jahren wiedergesehen habe. Danach hatte ich ihn vor knapp vierzig Jahren das letzte Mal in Marokko gesehen. Zwischendurch war ich auch zwangsweise wieder bei meinem Macher und meinem Bruder. Doch jetzt, war ich glücklicherweise wieder alleine unterwegs. Ich hätte nichts, gegen einen dauerhaften Reisebegleiter, wenn nur Russell nicht wäre. Egal, ich sollte mir jetzt nicht darüber den Kopf zerbrechen. Ich sollte mich jetzt definitiv ein wenig vergnügen, um nicht mehr daran denken zu müssen. So betrat ich einen Pub. Sobald ich eintrat lagen die Blicke vieler Männer auf mir. Es hatte lange gebraucht, bis ich mich daran gewöhnen konnte. Mittlerweile genoss ich diese Blicke aber.
Ich bewegte mich geschickt durch den Raum, auf der Suche nach meinem nächsten Opfer. Ein Mann, oder doch lieber eine Frau? Ich glaube heute war mir eher nach einer Frau. Hier gab es viele schöne Frauen, die auch allesamt gut rochen, doch eine junge Frau stach mir besonders ins Auge. Ihr Blut roch verlockender als jedes Blut, dass ich je trank. Die Frau hatte langes blondes Haar, von dem einzelne Strähnen geflochten waren. Sie trug ein hellrotes Kleid, das vom Material her nicht gerade so aussah, als sei sie aus reichem Hause. Sie war vermutlich zwischen 15 und 17. Und dem Geruch ihres Blutes nach zu urteilen war sie noch Jungfrau. Ich ging in ihre Richtung, doch bevor ich sie erreichte, drehte sie sich um und ging zur anderen Seite des Raumes, wo sie sich zu einer mir sehr wohl bekannten Person stellte. Mich hätte es wohl nicht überraschen sollen ihn hier zu sehen.
Der ältere Vampir hatte mich nicht bemerkt, da er in einer angeregten Unterhaltung mit der Blondine zu sein schien. Kurzerhand entschloss ich mich dazu, zu ihm zu gehen. Ich hatte ihn noch nicht ganz erreicht, da bemerkte er mich schon. Ein Grinsen umspielte seine Lippen, als er zu mir sah. Die Blondine bemerkte, dass Godrics Aufmerksamkeit nun auf mir lag und blickte ebenfalls zu mir. Sie wirkte unsicher auf mich.,,Guten Abend Godric." begrüßte ich den älteren Vampir.,,Seid gegrüßt Maileen." grüßte er mich zurück.,,Wollt Ihr Euch nicht setzen?" fragte er.,,Liebend gerne doch." bejahte ich und setzte mich rechts neben ihn auf die Sitzbank.,,Seid Ihr ganz alleine hier?" fragte ich den Macher meines Vaters.,,Eric ist auch in der Stadt, doch er ist gerade verhindert." antwortete er.,,Und Ihr Maileen? Noch immer alleine unterwegs?" wollte der Braunhaarige wissen.,,Ihr kennt mich doch. Ich bevorzuge die Vorteile des alleinigen Reisens." antwortete ich.
,,Ich hoffe ich störe Euch nicht." sagte ich und warf einen Seitenblick zu der jungen Blondine.,,Das tut Ihr gewiss nicht Maileen, nicht wahr Rachel?" antwortete Godric, wobei er allerdings nicht mich ansah, sondern in Rachels braune Augen blickte.,,Aber natürlich nicht." antwortete der Mensch schon geradezu mechanisch.,,Ihr habt wirklich einen erlesenen Geschmack Godric. Zu schade, dass Ihr vor mir hier wart." meinte ich, wobei mein Blick erneut zu Rachel glitt. Rachel verstand nicht worüber ich sprach, doch Godric wusste es, seinem Grinsen nach zu urteilen, ganz genau.,,Ich teile nicht gern, aber da es sich um Euch handelt, könnte ich eine Ausnahme machen." meinte der ältere Vampir.,, Oh wirklich. Darüber wäre ich ganz verzückt." säuselte ich.,,Wenn das so ist, wie wäre es, wenn wir an einen ruhigeren Ort gehen." schlug Godric vor.,,Hast du einen bestimmten Ort im Sinn?" wollte ich wissen.,,Gewiss habe ich das." antwortete der Braunhaarige.,,Begleite uns Rachel." bezierzte ich die Blondine, welche sich ebenfalls erhob.
Zusammen mit Godric und Rachel lief ich durch die Straßen Surreys. Nach vielleicht zehn Minuten gehen, blieb Godric vor einem Haus stehen. Da ich das Haus ohne Einladung betreten konnte, schien es keinem Menschen zu gehören, oder zumindest keinem lebenden. Vater schien nicht dort zu sein.,,Nett habt Ihr es hier." kommentierte ich, als ich meinen Blick durch den Salon schweifen ließ.,,Für meinen Geschmack ein wenig zu protzig, aber du kennst ja Eric." sagte der ältere Vampir.,,In der Tat. Wird er bald zurück kommen?" wollte ich wissen.,,Erst kurz vor Sonnenaufgang befürchte ich." antwortete Godric.,,Schade, aber das kann auch bis morgen warten. Viel mehr bekomme ich langsam Hunger." sagte ich.,,Nur zu. Ladies first." meinte Godric.,,Ihr seid zu freundlich." säuselte ich, bevor ich meine Fangzähne ausfuhr und in Rachels Hals rammte. Begierig ernährte ich mich von ihrem Blut.
Am Rande bemerkte ich, wie Godric in Rachels Handgelenk biss. Nicht einen Tropfen Blut ließen wir übrig. Als wir mit ihr fertig waren, ließen wir ihre Leiche achtlos auf dem Boden fallen.,,Das war deliziös." sagte ich.,,Aber Ihr seht noch immer hungrig aus." stellte ich fest, als ich bemerkte, wie mich Godric mit einem hungrigen Blick betrachtete. Mir wurde am ganzen Körper heiß.,,Das bin ich in der Tat." stimmte mir Godric zu. Noch ehe ich mich versah, lag ich auf dem Sofa und Godric war über mich gebeugt. Mir war so, als würde mein Körper vor Lust brennen und ich verzerrte mich vor Godrics Berührungen. Er fing an meinen Hals zu küssen.,,Was ist mit Vater?" fragte ich, wobei meine Stimme nicht viel mehr als ein Flüstern war.,,Er brauch davon nichts zu erfahren." antwortete Godric. Das bisschen, was mich dazu brachte mich ihm nicht völlig hinzugeben, verschwand. Stundenlang liebkoste Godric meinen Körper, bis wir das abrupte öffnen der Eingangstüre hörten. Sofort bin ich aus dem Fenster des Salons verschwunden und ging für die Nacht nach Hause. Es war knapp gewesen. Fast wären wir von meinem Vater gesehen worden.
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Not your average teenage girl
Fanfiction,,Deine Reue sei lebendiger Wille, fester Vorsatz. Vergangene Fehler zu betrauern, ist zu nichts nütze." - August von Platen-Hallermünde