Kapitel 50

415 18 2
                                    


Elli

Die letzten Wochen waren sehr anstrengend. Nach dem ich endlich wach war, war ich noch für weitere zwei Wochen im Krankenhaus. Mittlerweile haben wir Anfang Februar und heute ist endlich der Tag der Tage. Ich darf endlich nach Hause und das nach langen vier Wochen. Gerade sitze ich auf dem Bett und warte bis Wincent endlich kommt um mich abzuholen. Meine Sachen habe ich schon einigermaßen gut gepackt. ,,Bereit um nach Hause zu fahren?", fragt er und kommt die Tür rein. ,,Mehr als das", lächle ich ihn an. Zur Begrüßung bekomme ich einen langen Kuss von ihm. ,,Ich bringe erstmal deine Sachen runter. Dann hole ich dich", informiert er mich. Gesagt getan schnappt er sich meine Sachen und verlässt wieder das Zimmer. Kurz darauf kommt er schon wieder hoch. ,,Bist du eigentlich fertig?" ,,Arztbrief habe ich schon. Wir können gleich gehen." Er hilft mir meine Jacke anzuziehen und reicht mir meine Krücken. Endlich verlasse ich das Zimmer und betrete es später nicht mehr. Nachdem wir uns bei den Krankenschwestern verabschiedet haben, verlassen wir das Krankenhaus. ,,Endlich! Du weißt gar nicht wie sehr ich mich auf zu Hause freue", seufze ich als Wincent vom Parkplatz fährt. ,,Das glaub ich dir. Ich bin auch so froh, dass du endlich zu Hause bist", lächelt er und nimmt meine Hand in seine.

Nach einer halben Stunde Autofahrt parkt er vor meiner Wohnung. Langsam gehen wir die Treppen hoch. Als ich meine Wohnung betrete, atme ich erstmal tief ein und aus. ,,Zu Hause", strahle ich und humple ins Wohnzimmer. Während Wincent meine Sachen aus dem Auto holt, setze ich mich aufs Sofa und beantworte erstmal ein paar Nachrichten. Ich habe auf Instagram Unmengen an Nachrichten bekommen. Vor ein paar Tagen habe ich ein Video gepostet, in der ich erklärt habe, dass es mir wieder besser geht. Seitdem habe ich noch mehr Nachrichten im Postfach. Grinsend schaue ich Wince zu, wie er durch die Wohnung wuselt. Zuerst schaltet er die Waschmaschine mit meinen Klamotten an. Dann räumt er meinen Rucksack aus. ,,Komm doch jetzt mal her", lache ich und klopfe auf den Platz neben mir. Seufzend lässt er sich neben mich fallen. ,,Ich danke dir so sehr", wende ich mich an ihn. ,,Wofür den?", fragend schaut er mich an. ,,Für alles, was du in den letzten vier Wochen für mich gemacht hast. Du warst jeden Tag bei mir, obwohl du genug Arbeit gehabt hättest." ,,Elli! Ich liebe dich! Ich würde alles für dich machen. Und du bist wichtiger als alles andere", sagt er und schaut mich eindringlich an. ,,Ich liebe dich auch Wincent", flüstere ich und küsse ihn. Er erwidert den Kuss sofort, als wir ihn gerade vertiefen wollen, melden sich meine Schmerzen zurück. Als ich mich zurückziehe schaue ich ihn entschuldigend an. ,,Schau nicht so, das wird wieder", lächelt er und drückt mir einen Kuss auf die Nasenspitze. Den restlichen Tag verbringen wir einfach nur im Bett. Am Abend kocht uns Wincent etwas kleines zum Abendessen. 

Wincent

Elli ist zu meiner Erleichterung sehr zeitig eingeschlafen. Jetzt liege ich neben meiner schlafenden Freundin und schaue noch ein paar Videos an und beantworte noch ein paar Nachrichten auf Instagram. Gegen 23:00 Uhr gehe ich nochmal ins Badezimmer und kuschle mich anschließend an Elli. Plötzlich werde ich durch ein Wimmern neben mir wach. Seufzend drehe ich mich zu Elli und sehe sie weinen. Sie muss wohl etwas schlimmes träumen. ,,Schatz, aufwachen. Elli, es ist alles gut", flüstere ich und rüttle vorsichtig an ihrer Schulter. Als sie endlich wach wird, schaut sie sich verwirrt um. ,,Du bist zu Hause Elli", sage ich leise. Mit aufgerissenen Augen flüstert sie erleichtert meinen Namen und fällt mir um den Hals. ,,Ich bin hier", flüstere ich. Sie lässt sich einfach nicht beruhigen. So sitzen wir einfach da und ich wiege sie leicht hin und her. Ich summe ein Melodie vor mich her und hauche ihr immer wieder leichte Küsse auf die Schläfe. Elli krallt sich richtig in mein Shirt und nach einer Zeit wird sie gottseidank langsam  ruhiger. Ich schaue auf den Wecker neben mich und stelle fest, dass wir gerade 3:00 Uhr haben. ,,Es ist so schlimm", flüstert sie irgendwann. ,,Was denn?", frage ich sie vorsichtig. ,,Als ich im Koma lag, da habe ich jedes Mal geträumt dir oder meiner Familie passiert etwas. Aber hauptsächlich dir. Und auch seid ich wach bin, träume ich auch jede Nacht dasselbe. Ich habe schon richtig Angst meine Augen zuzumachen", sagt sie leise. ,,Warum hast du denn nichts gesagt?" ,,Ich dachte wenn ich wieder zu Hause bin und du bei mir bist, ist es besser", sie klingt richtig fertig. ,,Wir bekommen das wieder hin okay", flüstere ich und drücke sie ganz fest an mich. ,,Komm wir legen uns wieder hin. Ich bin bei dir." Leicht löst sie sich von mir und kuschelt sich wieder unter ihre Decke. Als ich auch wieder liege, kuschelt sie sich direkt auf meine Brust. Nach einiger Zeit ist sie sie endlich eingeschlafen und so kann ich auch endlich die Augen zumachen.

Am nächsten Morgen werde ich relativ früh wach. Nach dem ich ein bisschen am Handy war, lege ich es weg und stehe auf. Elli schläft noch tief und fest neben mir. Ich schnappe mir meine Sportklamotten und ziehe sie mir über. In der Küche schnappe ich mir einen Zettel und schreibe Elli eine Nachricht das ich eine Runde laufen bin. Den Zettel lege ich neben sie auf den Nachttisch und hauche ihr noch einen Kuss auf die Stirn. Ellis Wohnung liegt genau am Wasser, so kann ich entlang der Isar laufen. Zwischendurch springe ich bei einem Bäcker rein und hole uns frische Brötchen. Gut eine Stunde später betrete ich die Wohnung und mache mich auf den direkten Weg ins Schlafzimmer. Als ich dir Tür aufmache, lächelt mich schon eine verschlafene Elli an. ,,Guten Morgen Schatz", lächle ich und gehe auf sie zu. Ich setze mich neben sie und hauche ihr erstmal einen längeren Kuss auf die Lippen. ,,Morgen", flüstert sie leise. ,,Ich gehe schnell duschen. Danach mach ich uns Frühstück", sage ich bevor ich aufstehe. Als ich frisch geduscht in der Küche stehe und das Frühstück herrichte, kommt Elli ins Zimmer gehumpelt. ,,Was haben wir heute noch so vor?", fragt sie nachdem sie sich an den Tisch niedergelassen habt. ,,Ausruhen", sage ich bloß und schaue sie stirnrunzelnd an. ,,Ich dachte, vielleicht könnten wir mal ins Studio fahren", lächelt sie mich vorsichtig an. ,,Elli, du musst dich doch ausruhen. Der Arzt hat auch gesagt, wie wichtig das ist." ,,Ich will aber nicht mehr rumliegen. Im Studio ist es doch nicht anstrengend." ,,Elli", seufze ich und lasse das Messer sinken. ,,Okay", haucht sie und schaut auf ihre Hände. Ich schnappe mir das Essen und stelle es auf den Tisch. ,,Süße, ich mein es doch nicht böse. Ich mache mir doch nur Sorgen", sage ich und gehe neben ihr in die Hocke. ,,Hey, schau mich mal an", flüstere ich und nehme ihre Hand in meine. Langsam dreht sie ihren Kopf zu mir. ,,Heute ruhst du dich noch bitte aus. Morgen muss ich eh zu Kevin, da kannst du mitkommen. Du machst aber ganz ruhig okay?", versuche ich sie aufzumuntern. ,,Okay, ich habe einfach keine Lust mehr", jammert sie. ,,Ich weiß Elli, ich weiß. Aber da musst du jetzt durch. Ich bin aber für dich da. Gemeinsam schaffen wir das okay?" ,,Okay", lächelt sie mich nun an.

Wie abgemacht verbringen wir den heutigen Tag entweder im Bett oder auf dem Sofa. Am Nachmittag haben wir einen kleinen Spaziergang gemacht. Aber wir mussten schnell feststellen, dass sie noch relativ schwach ist. Später am Abend haben wir uns Pizza bestellt und jetzt liegen wir schon früh im Bett. Elli ist vor 10 Minuten eingeschlafen. Seufzend drehe ich mich auf die Seite und schaue sie an. Ach sie ist doch noch nicht so fit, wie sie dachte. Ich schnappe mir mein Handy und lese ein paar Nachrichten auf Instagram. Leider  muss ich auch mal wieder feststellen, dass es wieder Spekulationen gibt. Meine Fans sind sich immer sicherer das Elli meine Freundin ist. Ich muss vielleicht mal mit ihr über das Thema reden. Aber jetzt noch nicht, jetzt muss sie erstmal wieder zu 100 Prozent gesund werden. Irgendwann lege ich doch mal das Handy weg und kuschle mich an meine schlafende Freundin. Ich streichle ein wenig ihren Bauch und brauche nicht lange, bis ich eingeschlafen bin.

Müsste da nicht Musik seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt