love like a hellfire [Eddie Munson]

Kapitel 49

Prince - when doves cry

Der Motor erstarb und Joe und Eddie saßen reglos im Van. Joes Suspendierung war vorbei und sie hatte Eddie mit Engelszungen überreden müssen mit ihr in die Schule zu kommen. Er sagte zwar bloß, dass er einfach keine Lust hatte, aber Joe wusste, dass er vor Jason Angst hatte. Ihr zuliebe war er hier und Joe würde alles tun, damit er keine Sekunde alleine sein müsste. Sie legte sie Hand auf seinen Oberschenkel und Eddie sah sie an. Die Verletzungen heilten bereits und verfärbten sich.

"Bereit?" fragte sie sanft und Eddie nickte zögerlich. Sie stiegen aus dem Van und gingen langsam auf die Schule zu. Eddie hielt ihre Hand und mit jedem Schritt, den sie der Schule näher kamen, verkrampfte sich seine Hand mehr. Beruhigend strich sie mit dem Daumen über seinen Handrücken und schob die Tür auf. Sie wurden wieder angestarrt. So wie jedes Mal. Doch dieses Mal war es anders. Mitleidige Blicke für Eddie, weil es natürlich die Runde gemacht hatte, was mit ihm passiert war und erschrockene Blicke zu Joe, weil sie Jason verprügelt hatte. "Denk dran, Eds. Das Königspaar trägt die Nase oben." flüsterte sie ihm zu und er lächelte sie dankbar an. Kurz vor ihrem Klassenraum, hielt Joe ihn zurück. Eddie sah sie verwundert an, aber Joe stellte sich auf Zehenspitzen und küsste ihn. Automatisch legte Eddie seine Hände um ihre Taille. "Weißt du eigentlich, dass du ziemlich heiß aussiehst? Wie ein richtig harter Typ." flüsterte sie ihm zu und Eddie grinste.

"Mach mich nicht an, sonst schlepp ich dich aus der Schule raus und wir sind auf dem direkten Weg nach Hause." antwortete er.

"Dann weißt du ja, worauf du dich freuen kannst." entgegnete sie zwinkernd und zog ihn in den Klassenraum. Sofort erstarben die Gespräche und Joe stach Jason ins Auge, der sich auf seinem Stuhl noch kleiner machte, als er momentan eh schon war. Die Nase war geschient, die Augen blutunterlaufen und er hatte einen fetten Bluterguss am Kiefer. Joe und Eddie gingen auf ihre Plätze im hinteren Raum.

"Du hast ihn so zugerichtet?!" flüsterte Eddie aufgeregt und seine Augen huschten über ihr Gesicht. Sie nickte.

"Ich habe doch gesagt, dass ich auf dich aufpasse. Selbst der Fürst der Finsternis braucht einen Wachhund." Eddie grinste breit und seine Augen glänzten.

"Ich liebe dich so wahnsinnig, Joe." fügte er noch hinzu und hauchte einen kurzen Kuss auf ihre Lippen, bevor er sich auf seinen Platz setzte.

***

Der restliche Schultag verlief unspektakulär. Joe und Eddie liefen überall zusammen hin. Sie wartete sogar vor der Toilette auf ihn, nur damit er keine Panikattacke bekam. Am heutigen Nachmittag musste Joe wieder im Family Video arbeiten und deshalb fuhr sie mit Eddie zurück zu Trailer, um dann mit dem Chevy zur Arbeit zu fahren. Sie verbrachte die Schicht mit Robin. 

"Und du hast wirklich zusammen mit Billy die Autos von dem Sackgesicht und seinen Freundendemoliert?" fragte Robin verwundert nach, nachdem Joe ihr alles erzählt hatte, was zu ihrer Suspendierung geführt hatte. Robin hatte nämlich schon ganz aufgeregt auf sie gewartet. Sie hüpfte wie ein kleines Kind, das dringend aufs Klo musste, von einem Bein auf das andere, weil sie nicht erwarten konnte, dass Joe anfing zu erzählen.

"Ja. Er sollte eigentlich nur mein gefaktes Alibi sein, aber er wollte mich nicht alleine gehen lassen." bestätigte Joe. Robin biss sich nachdenklich auf die Unterlippe und lehnte sich dann zu Joe vor.

"Ihr hattet mal was miteinander, oder? Streite es ja nicht ab! Ich merke, wie ihr euch anseht." Weil leugnen in diesem Fall zwecklos war, nickte Joe nur und begann die Leihscheine auf dem Tresen zu sortieren. "Weiß Eddie davon?"

"Ja, ich habe es ihm erzählt. Auf Steves Party." 

"Und es ist okay für ihn?" 

"Jein, aber es geht schon. Billy lässt mich in Ruhe." sagte Joe nur knapp und atmete tief durch. Sie hob den Kopf, als das Glöckchen der Tür erklang. Sie war froh über die Ablenkung. Sie wollte nicht weiter über Billy reden und noch weniger wollte sie über den Kuss nachdenken. Ein groß gewachsener Mann betrat das Geschäft. Die blonden Haare waren zurückgegeelt und er trug eine Sonnenbrille auf der Nase, obwohl das Licht im Family Video eher schummrig war.