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Der Wecker klingelte und wir waren beide absolut nicht bereit aufzustehen. Ein typischer Montag.
"Können wir den Tag nicht einfach im Bett verbringen?" Jammerte ich.
Er lachte "Das klingt tatsächlich besser als Unterricht"

Wir machten uns langsam fertig und gingen zum Frühstück, doch zuvor klaute ich mir einen neuen Hoodie, den ich anzog.
Tommy kam uns entgegen. Von wegen alle sind in der Wäsche.
"He Keno, wenn eine Frau Hoodies von einem Typen klaut, dann ist das schon fast ein Statement" sagte er grinsend während er zwischen uns beiden hin und her schaute.
Keno sah amüsiert mit einer hochgezogene Augenbraue zu mir. "Ist nur geliehen, bild dir nichts drauf ein" sagte ich grinsend und gab ihn ein Kuss auf die Wange bevor ich mich zu meinen Freunden setzte.

"Na schöne Nacht gehabt?" sagte ich grinsend und schaute zu Jeanne, die ziemlich fertig aber glücklich aussah.
"Genauso schön wie deine" zwinkerte mir Jeanne entgegen.

Der erste Unterricht war erneut Geschichte der Magie, die aber überraschend vom Direktor gehalten wurde.

"Liebe Schüler,
Heute übernehme ich die Kurse von Mr. Lightwood" sagte er in einer sanften Tonlage. "Wir schließen an das vorangegangene Thema an".
Und so erklärte und der Direktor die Rebellion.
Maries Vater entschloss sich bei der Heilung denen zu helfen, die sich keine Chemo oder Bestrahlung leisten konnten. Mit der Argumentation des Staates, dass sie wieder das Gleichgewicht herstellen wollten, erzürnte es das Volk, denn die Reichen und Mächtigen waren nicht betroffen. Millionen armer Menschen, die im Normalfall kein Geld für eine Therapie hatten wurden geheilt. Und diese Millionen Menschen starben, weil die die es nicht betraf, das entschieden.
Wir leben in einer kaputten Welt, bei der nicht jeder eine Chance erhält, für sein Leben zu kämpfen - da ihnen die finanziellen Mitteln nicht gegeben sind. Also müssen die Armen sterben, damit die Wohlhabenden in Gleichgewicht leben konnten? Das war nicht fair.
Ich klang wahrscheinlich wirklich wie ein Rebell, denn mein Vater ist einer. Er kämpft für ein Gleichgewicht, das Klassenunabhängig bestehen kann. Meine Familie ist selbst wohlhabend, aber mein Vater stand schon immer hinter seinen Ansichten und zu seinem besten Freund. Und dies machte mich stolz.

Der restliche Tag war relativ öde und unspektakulär.
Zum Mittagessen wurde es jedoch ereignisreich. Als wir den Speisesaal betraten stand der Direktor mit allen Lehrern vorne und wir saßen uns gespannt an unsere Tische.

"Guten Tag zusammen,
Wir möchten euch mitteilen dass wir aufgrund einigen Vorfällen uns von Hr. Lightwood trennen mussten" sagte der Direktor und nickte Keno zu, der kurz lächelte.

"Was hat Keno damit zu tun?" fragte Jeanne und ich zuckte die Schultern. Marie runzelte die Stirn und fragte mich ob es was mit dem Vorfall im Unterricht zu tun hatte.
"Ich hab keine Ahnung was hier vor sich geht" sagte ich während ich Keno beobachtete der seine Essen friedlich zu sich nahm.

Nach dem Essen hatten wir Tanzunterricht für den Ball.
Na super, ich dachte ein Ball soll Spaß machen.
Der Tanzunterricht wurde von Frau Petir geleitet, die eine ziemlich gute Stimmung hatte.
"Ich freue mich, dass ihr nun alle da seid. Sucht euch einen Tanzpartner" verkündete sich.
Vor mir stand Silas, den ich mehr als nervig fand, da er viel zu aufdringlich war. "Dürfe ich bitten?" fragte er und streckte mir eine Hand entgegen. "Nein, darfst du nicht" sagte Keno, der nun neben mir stand. Silas verschwand daraufhin zügig in der Menge.

Keno drehte mich zu sich und nahm die Tanzposition ein.
"Hey, willst du mich nicht mal erst fragen?" fragte ich.
"Warum denn?" fragte er mich und lächelte süffisant.
"Weil es sich so gehört!"
"Wenn du in meinem Bett schläfst, wirst du wohl auch mit mir Tanzen" lachte er.
"Scheint als du mehr als ein Hotel bist" grinste ich.
"Das war ich schon immer" sagte er und schaute mir eindringlich in die Augen.

Während dem unterricht sah ich oft die Blicke der anderen Mädels, die Keno galten.
Ich verspannte mich und schluckte meine Wut runter.
Ich fands irgendwie frech den Mann einer anderen Frau anzustarren.
Naja, wobei wir ja eigentlich nicht zusammen waren.
"Worüber denkst du nach?" fragte mich Keno belustigt, während er mich beim Tanzen führte. "Die Blicke der anderen Frauen" murmelte ich verärgert.
"Du bist süß, wenn du eifersüchtig bist" grinste er.
"Wärst du es nicht?" fragte ich ihn kurz verunsichert.
Er sah mir in die Augen und lächelte sanft "Frag das mal Pascal".
Ich lächelte zufrieden und wir beendeten den Tanz.

Als Keno den Flur aus dem Saal runterlief, folgte ich ihm.
"Keno, warte mal" rief ich.
Er bog ab und ich wunderte mich, dass er mich nicht hörte. Ich hab doch laut gerufen?
Also lief ich bisschen schneller und bog auch um die Ecke.
Plötzlich prallte ich gegen etwas Hartes und taumelte nach hinten. "Du kriegst auch nicht genug von mir oder?" grinste er amüsiert als er mir auf die Füße half.
"Naja wenn du mich umwirfst, dann hab ich ganz schön schnell genug von dir" motzte ich. "Warum bist du nicht stehen geblieben?"
"Nur weil du in meinem Bett schläfst, heißt es nicht dass ich dich nicht ärgern darf" sagte er noch immer grinsend.
"Das gibt Rache" sagte ich selbstbewusst und verschränkte die Arme.
Er trat ein Schritt näher, sodass zwischen unseren Gesichtern nur wenig Abstand war "Heute Abend im Bett?" und grinste als er sah dass ich mir auf die Lippe biss.
"Idiot" murmelte ich.
"Was willst du?" fragte er amüsiert, als er sich lässig mit dem Arm neben meinem Kopf an der Wand abstützte.
Weiterhin sah ich gebannt auf seine Lippen, die so nah waren.
"Achso, mich" hauchte er und lächelte schief.
Ich sah kurz weg um mich zu sammeln und schluckte kurz "Mhm, ich wollte fragen was mit Lightwood passiert ist".
"Ich hab das Rezept den Direktor abgegeben und ihm gesagt dass es Lightwood aus der Tasche gefallen ist. Der Direktor und die Polizei gehen davon aus, dass Lightwood die Gedanken von Robb mit diesem Trank kontrollierte. Er wurde fest genommen" sagte Keno.
"Gefahr gebannt, alles wieder safe" grinste er. "Jetzt brauchst du ne neue Ausrede, um bei mir zu schlafen. Oder du gibst einfach zu dass du auf mich stehst" sagte er lachend und ging weiter.

Das Gleichgewicht der MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt