Er sollte eindeutig weniger nachdenken, es würde schon alles nicht so schlimm sein.
,,Und du willst auch ganz sicher mitkommen?", stelltest du deine Frage unsicher an deinen Freund gerichtet. Eigentlich wolltest du das allein durchziehen, doch der Blondschopf bestand darauf dich zu begleiten. ,,Ja, das sagte ich doch bereits!" Er würde nicht mit sich diskutieren lassen, soviel war klar. Ihr würdet heute deine Mutter besuchen und Katsuki traf sie zum ersten Mal. Hoffentlich würde alles gutgehen. So aufgeregt warst du schon lang nicht mehr. Dein Herz schlug dir wie verrückt gegen deinen Brustkorb und nervöse Schweißperlen bildeten sich auf deinen eiskalten Handflächen. Wollte sie dich überhaupt wiedersehen? Was, wenn sie dich anschrie oder dir für irgendwelche Dinge aus der Vergangenheit die Schuld zuschob? Was, wenn sie sich nicht mehr an dich erinnerte? Was wenn-
,,Dumbass, wir sind da!", knurrte dein Freund und schnippte dir gegen die Stirn. Deine Abwesenheit schien ziemlich auffällig. Er verstand es... irgendwie.
Zischend hielst du dir die Stelle und funkeltest ihn beleidigt an. ,,Aua! Ja ist ja gut!" Peinlich. Du hattest überhaupt nicht bemerkt, dass ihr schon längst vor der Klinik standet und die Leute, die durch die große automatische Glasschiebetür ein und aus gingen, euch abschätzig musterten.
Schmollend und mit leicht rot angelaufenem Gesicht liefst du also, mit Katsuki im Schlepptau, die steril wirkenden, weiß gestrichenen Flure entlang zum Empfangsschalter. Die schwarzhaarige Brillenträgerin hinter dem Tresen tippte aufgeregt auf ihrer Tastatur herum, wobei sich ihr Blick ab und zu erhob, um den Bildschirm mit ihren stahlgrauen Augen zu überfliegen. ,,E-Entschuldigung... wir wollen zu Natsuki (L/N)-" Streng furchbohrten dich ihre funkelnden Iriden, während sie sich kurz ihre schwarze, mit goldenen Akzenten verschönerte Brille auf der Nase zurechtschob und dich mit rauer Stimme unterbrach. ,,Frau (L/N) ist einer der kritischen Fälle. In welchem Bezug stehen Sie denn zu ihr?" Nervös nanntest du ihr jeglich relevante Information. ,,Tut mir leid, aber Familie, besonders ihre Tochter und ihr Mann, darf ich leider nicht zu ihr lassen. Ihr Trauma ist zu sehr mit Ihnen verbunden und die Behandlung hat für diesen Schritt noch nicht die erwünschte Wirkung gezeigt. Wir können sie keinem unnötigen Stress aussetzen. Schönen Tag noch." Stur wendete sich ihr Blick von euch ab und widmete sich erneut der Arbeit auf ihrem Schreibtisch.
Das konnte doch nicht sein! Unnötiger Stress?? Du hattest nichts getan, was ihr traumatische Erinnerungen hervorrufen lassen konnte. Klar, dein Vater wurde deinetwegen übergriffig, doch letztenendes hatte deine Mutter dir niemals auch nur ein Wort des Hasses oder der Ablehnung geschenkt. Nicht ein einziges Mal! Das war also alles absoluter Blödsinn, was das Personal dieses Krankenhauses von sich gab!
,,A-Aber... das kann nicht sein! Sie... sie ist nicht meinetwegen hier... ich möchte bitte mit ihr sprechen! Ich b-bitte Sie!"
Standhaft stritt die Frau dir gegenüber sämtliche deiner Überredungsversuche ab. ,,Sie können ja Ihre Telefonnummer hier aufschreiben und wir kontaktieren Sie, sobald sich etwas ändern sollte." Gleichgültig und seufzend schob sie dir einen Zettel und einen Kugelschreiber über den Tisch zu und blickte dich abwartend ab. ,,U-Und wie lang soll das dauern? Wann... wann kann ich mit ihr sprechen?", bohrtest du, zu Enttäuschen der Schwarzhaarigen, weiter nach. ,,Das ist noch unklar. Doch so wie sie momentan auf dieses Thema reagiert... wohlmöglich erst nächstes oder übernächstes Jahr." Wie war das?? So lange konntest du definitiv nicht warten! Es musste doch eine andere Möglichkeit geben! Irgendwas musstest du doch tun konnen. Irgendwas...
Verzweifelt starrtest du nun zu Boden. War doch klar, dass das passierte. Warum dachtest du auch nicht eher daran, dass sie so denken würden?
Katsuki bemerkte deinen plötzlichen Emotionsumschwung. Dabei hattest du dich trotz dieser großen Angst in dir dazu überwunden mit dieser fremden Person zu sprechen. Und dazu noch diskutiert und deine Meinung vertreten! Diese Leistung würde unter keinen Umständen von irgendeiner dahergelaufenen Angestellten zunichte gemacht werden! Das ließe er nicht passieren!
,,Jetzt hören Sie mir aber mal zu!" Somit landete seine vor Wut geballte Faust auf dem Empfangstresen, was dich kurz zusammenzucken ließ. ,,Meine Freundin hat sich EXTRA die Mühe gemacht und ist hierhergekommen, um ihre Mutter nach Jahren endlich wiederzusehen! Ich werde nicht akzeptieren, dass irgendein beschissener Arzt hier die Regel aufstellt, (Y/N) nicht zu ihr zu lassen! Wenn Sie uns jetzt also nicht sofort die Zimmernummer der Patientin nennen, sprenge ich persönlich jede einzelne Raumtür auf und finde sie selbst, haben Sie das verstanden?!" Um euch herum begannen neugierige Schaulustige bereits zu tuscheln und euch abwertend anzuschauen.
Die Situation irgendwie zu entschärfen, legtest du deinem Freund deine Hände an den Arm. ,,Hey Katsu, komm runter... die Leute gucken schon-", flüstertest du ihm vorsichtig zu, doch es brachte nichts. Seine Ansage dafür scheinbar umso mehr. ,,Fünfter Stock, Zimmer 75B", kam es schlussendlich doch seufzend von der Rezeptionistin und der Blondschopf setzte einen zufriedenen Blick auf, bevor er dich an der Hand hinter sich her den Flur zum Fahrstuhl entlang zog. Verwundert darüber, dass das tatsächlich funktioniert hatte, stolpertest du ihm ein wenig unbeholfen nach.,,Deinetwegen werden wir noch rausgeschmissen... oder bekommen Hausverbot." Mit verschränkten Armen lehnte dein Freund dir gegenüber an der Wand des Fahrstuhls, der mit quälend langsamer Geschwindigkeit ein Stockwerk nach dem anderen hinter sich ließ. ,,Also ich versteh dein Problem nicht... hat doch geklappt, oder nicht? Kannst mir später danken. Konzentrier dich jetzt erstmal auf deine Mutter, okay?" Langsam stieg er einen Schritt auf dich zu und tätschelte kurz deinen Kopf, bevor sich die dicke Metalltür des Aufzugs öffnete und die kleine LED-Tafel euch anzeigte, dass ihr an eurem Ziel angekommen wart. Nun war das letzte Hinderniss, das richtige Zimmer in diesem Wirrwarr an Gängen und Türen zu finden.
,,75B... 75B... 75- ah hier ist es!", murmeltest du leise vor dich hin, bis ihr tatsächlich an einer braunen Holztür ankamt, an deren Wand daneben ein kleines graues Schild mit der Zimmerbeschriftung hing. ,,Bist du bereit?", erkundigte Katsuki sich bei dir und legte dir ermutigend lächelnd eine Hand auf die Schulter. Zögerlich nicktest du und klopftest, bevor du die Klinke vorsichtig runterdrücktest.
Vor euch saß eine reifere, aber dennoch wunderschöne Frau mit (H/C) Haaren und orange-gelben Augen. Vertieft schmökerte sie in einem Modemagazin und schien euch vorerst gar nicht bemerkt zu haben, bis du mit hauchzarter Stimme ganz sanft flüsternd ein: "Mama?", aus dir herausquetschtest. Erstaunlich, dass sie es bei dieser Lautstärke dennoch hören konnte.
Ihre Augen wanderten nun von dem Heft zu deiner Gestalt und musterte dich für einen Moment nur still, bevor sie scheinbar die Realität einholte und ihre glänzenden Seelenspiegel sich vor Überraschung weiteten. Deinen Freund regelrecht ignorierend, sprang deine Mutter von ihrem Bett auf und drückte dich, deinen Namen dabei ungläubig flüsternd, zitternd an sich. Dir liefen mittlerweile nicht gerade wenige Tränen die Wange herunter und du erwidertest ohne zu zögern ihre Geste. ,,Du bist hier... und du bist wunderschön geworden... ich- ich kann es kaum glauben, dass das vor mir tatsächlich mein kleines Mädchen sein soll!" Auch der (H/C)haarigen kullerten die Tränen ihre leicht geröteten Wangen hinunter. Sie schien überglücklich. Jegliche Befürchtungen deinerseits waren völlig umsonst. Deine Mutter reagierte überhaupt nicht so wie in deinen grauenhaften Vorstellung. Du solltest dir eindeutig weniger Schreckensszenarien ausmalen. Letztenendes lief es sowieso auf ganz andere Ergebnisse hinaus. Dieses elende Kopfzerbrechen war definitiv eines der Dinge, das du dir ganz dringennd abgewöhnen musstest. Es würde dauern, aber du musstest diese Eigenschaft an dir loswerden. Immerhin tat es dir ja auch nicht gut.
,,Na kommt, setzt euch doch. Und du, (Y/N), musst mir alles aus den letzten Jahren erzählen. Vorallem musst du mir erklären, wer deine hübsche Begleitung ist!"________________________________
Wörter: 1260
Shoto-vibes, part... ich hab keine Ahnung.
Ich habe in letzter Zeit nichts Spannendes zu sagen, also belassen wir es einfach dabei, bevor nur Müll bei rauskommt ^^"
I hope you enjoyed :3
See ya next time <3
~♡eure miza-chan♡~
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Strengh, No Quirk Can Give You | Katsuki Bakugou x fem! Reader
Fiksi Penggemar,,Einen Quirk kann man nicht erzwingen, richtig?" Ja, entweder man hatte Glück im Leben oder eben auch nicht. Du hattest wohl die volle Ladung Pech abbekommen. Wo warst du, als Gott das Positive verteilte? Alles begann mit deiner blöden Diagnose, di...